2.6.2015 - Die Aufnahme ins Team *Area Verde*
Mit der gesamten Gruppe aßen wir dann zu Mittag. Ich werde einfach mal die Namen nennen, da diese wahrscheinlich nun öfter vorkommen, sodass ihr die zumindest Area Verde zuordnen könnt: Alejandro/Gil, Betto, Gib, Daniel, Black, Eusebio, Constantino. Ich nutze die Gelegenheit und ließ sie dir Umfrage ausfüllen und hatte dadurch schon Antworten von Nasos aus verschiedenen Dörfern. Nachmittags hatten wir dann frei und ich überquerte erneut den Fluss zurück nach Sieykin, um dort meine Gitarre und etwas Kleidung zu holen, da ich bei Daniel übernachten würde. In Sieykin war ja keiner, deshalb hatte er mir dies angeboten. Währenddessen suchten Daniel und Marcelo (Bruder von Enrique) Platanos (Kochbananen), um Patacones zum Abendessen zu machen. Abends spielten wir dann noch etwas Gitarre. Als Mitglied von Area Verde hatte ich zum einen Arbeit und zum anderen war es eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.
3.6.2015 - 2. Arbeitstag
4.6.2015 - Auftrag in einem anderen Dorf
5.6.2015 - Befestigung der Uferpromenade
6.6.2015 - Der Faultiersong
La Perezosa
Una madre descuidada,
despeinada y muy lenta
con su mochila en la espalda
comienza a subir.
Aunque dicen que es lenta
que al final de un silbato
||: No detiene su mirada
no detiene su mirar :||
2x CORO:
Quién será, quien será?
Es una carita hermosa!
Quién será, quién será?
Es mi amiga perezosa!
Sentado y abrumado
allí estaba un rey.
Desesperado por ambruna
se encontraba aquel Puma.
La pere por limpia y haciada
comienza a bajar.
||: La carita hermosa
por fortuna llega al final :||
2x CORO:
Quién era, quien era?
Era una carita hermosa!
Quién era, quién era?
Era mi amiga perezosa!
Y la mochila?
7.6.2015 - Chapiaren
Nach der Arbeit ging ich wieder einmal zu Hause vorbei, aber es war immer noch niemand dort, also blieben wir bei Isaac.
8.6.2015 - Das kleine Boot davongeschwemmt und Mama aus dem Dschungel zum Geburtstag gratuliert
Abends harrten wir im Haus aus, Daniel, Neme, Gib, die beiden Kinder und ich und lauschten dem Regen und dem Rauschen des nun ziemlich starken Flusses. Die Kinder und ich schliefen auf dem Boden ein, sodass Daniel uns irgendwann weckte und ins Bett schickte.
9.6.2015 - Familienfoto und Kräutergarten
10.6.2015 - Naso Legenden
Ich finde den Inhalt etwas seltsam, aber so sind die Indianer nun mal. Die Orte, die in der Geschichte vorkommen, gibt es wirklich und angeblich lebt die Schlange auch dort. Ich habe die Geschichte übersetzt:
Die Erzählung der Schlange
Es lebten zwei Frauen, eine Mutter mit ihrer Tochter, an einem Ort, der sich Beria nannte. Eines Tages kam ein Mann an. Er hatte langes Haar uns dessen Spitzen befanden sich in seinem Mund, denn wenn nicht, wird alles um ihn herum nass und es bildet sich ein Teich. Dieser Mann redete mit der Mama und sagte er wolle die Tochter heiraten. Die Tochter willigte ein. Nachdem die beiden eine Zeit lang zusammen waren, begann der Mann ein Häuschen aus Shgwor (Eine Art Liane) zu bauen und die Tochter zog schwanger von zu Hause aus. Als das Kind geboren wurde, sagte der Mann zur Mama: „Du darfst das Kind für 8 Tage nicht sehen. Danach kannst du kommen und deinen Enkel anschauen.“ Doch bevor die 8 Tage rum waren, hörte die Mutter das Kind seltsam schreien und fragte sich: „Wer hat gesagt, dass einer seinen Enkel nicht sehen darf?“ Sie war so neugierig, dass sie zu dem Häuschen ging. Als sie dorthin kam, wo die Tochter war, sah sie, dass das Kind zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Schlange war. Nach einer Weile kam der Mann, sah die Mama und sagte: „Ich werde deine Tochter fortführen, weil du vor den 8 Tagen gekommen bist.“ So verschwanden Mann und Tochter. Einige Tage später kam der Mann erneut zum Haus der Mama: „Nimm diese Samen und pflanze sie. Eine in Richtung, wo die Sonne aufgeht und eine, wo die Sonne untergeht.“ Wie gesagt, tat es die Mama und am Morgen. Am selben Abend sprießen die Samen. Es waren 2 Kinder und die Anweisungen die ihr ebenjener Mann gegeben hatte, waren, gut auf sie aufzupassen und sie nicht zum Fluss gehen zu lassen. Die Mama passte gut auf sie auf, bis sie die Kinder eines Tages aus den Augen ließ und sie verschwanden. Sie ging sie suchen und als sie am Ufer des Flusses ankam, sah sie, wie sie sich ins Wasser warfen und verschwanden. Es war der Ort, wo sich auch Mann und Tochter aufhielten. Traurig ging sie zurück zum Haus. Der Mann und die Tochter blieben dort und alle 8 Tage kam die Mama, um ihre Tochter zu sehen. Zuerst fand sie ihre Tochter auf einem Stein mitten im Wasser und der Enkel, Hälfte Mensch und Hälfte Schlange, verwandelte sich in eine komplette Schlange. Beim zweiten Besuch begann auch die Tochter sich zu verwandeln, aber sie hatte eine andere Farbe als die anderen zwei. Mit der Zeit nahm sie die gleiche Farbe an. Seitdem konnte sich niemand mehr der Stelle im Fluss nähern, denn die drei Schlangen kamen heraus, um zu jagen. Eines Tages näherten sich 2 Jugendliche der Indios Conejos und die Nasos nahmen sie wie ihre eigenen Söhne auf. Nach dem Aufnahmeritual wurden die beiden zum Fluss geschickt, wo sie sich in Orangenbäume hockten und riefen. Sofort begann der Fluss zu schäumen und die erste Schlange zeigte sich. Sie trafen die Schlange mit Pfeilen ins Auge, das so groß war wie der Vollmond. Die Schlange verschwand wieder im Wasser und die zweite Schlange kam zum Vorschein. Wieder schossen sie Pfeile auf sie und die Schlange verschwand abermals im Wasser. Zum Schluss erhob sich die dritte Schlange und auch sie trafen die beiden ins Auge. Die Schlange sank und die drei Schlangen verschwanden von dort und lebten seither in einem abgelegenen Fluss namens Pjëër, an einem Ort, der sich Kregetzo nannte. Dort leben sie immer noch.
Erzählt von Isaac Nicolas y Daniel Villagra, geschrieben und übersetzt von mir ;)
Nach einer Weile kam Marie zurück, denn Edwin war nicht zu Hause gewesen. Wir gingen zusammen zum Fluss, um ein paar Fotos von den Fincas zu machen, insbesondere von den Bananen. Dann gingen wir nach Hause, aßen zu Mittag und stellten dann noch die 2 letzten Müllschilder auf. Damit war das Projekt endlich abgeschlossen.
11.6.2015 - Übliche Besorgungen in Changuinola
Ich war allerdings nicht allein, denn Daniel, Orlando und Daniela mit ihrem Sohn bergleiteten mich. Wir trennten uns immer wieder mal und trafen uns dann erneut. Je nachdem wer was zu tun hatte. Hoch fuhren wir dann mit dem "Area Verde Boot", weshalb die Fahrt, wie immer mit meiner neuen Arbeitsgruppe, sehr amüsant war.
Abends entwarf ich noch ein Logo für Area Verde und da Daniel und ich immer über Faultiere redeten, Lieder schrieben, lachten und scherzten, hatte auch das Logo mit einem Faultier zu tun (In etwa so):
12.6.2015 - Mit Area Verde in Solon
Ich frühstückte schnell und ging dann hinunter zum Hafen bei Daniel, wo unser Boot abfahren würde. Wir wollten in ein anderes Dorf, Solon, um dort jemandem dabei zu helfen, Holzbretter aus den Tiefen des Waldes zum Fluss zu tragen, sie auf die andere Seite zu transportieren und gegenüber in ein anderes Dorf zu transportieren. Gib, Eusebio und Black kamen mit. Wir kletterten über einen Berg, auf der anderen Seite wieder runter und nach etwa 20 Minuten kamen wir zu der Stelle, wo die Holzbretter bereitstanden. Wir brauchten logischerweise deutlich länger auf dem Rückweg, jeder beladen mit ein oder zwei Brettern auf der Schulter. Es ist gar nicht einfach diese die matschigen engen und steilen Wege einen Berg hochzukriegen, ohne sich im Dickicht zu verfangen, oder auszurutschen. 2x machten wir den Weg, dann war es mittag und wir warteten am Flussufer auf das Boot, mit dem wir die Tafeln auf die andere Flussseite bringen würden. Dann mussten wir auch dort nochmal den Berg hoch, bis wir endlich an dem Haus angelangt waren, für das die Bretter bestimmt waren. Wir waren alle ziemlich k.o. und während wir von unserem "Auftraggeber" etwas zu essen bekamen, fingen wir an eine Diskussion darüber zu führen, wie die Welt erschaffen wurde. Das war ziemlich interessant, denn in diesem Punkt waren die Nasos nicht von der religiösen Ansicht abzubringen, egal wie sehr ich auf die Naturphänomene pochte. Es kam mir in den Sinn, das vieles so wie wir es gelernt haben, für die Indianer unzugänglich ist. Jedenfalls führte die Diskussion zu keinem Ende und wir ließen es dann irgendwann gut sein. Bis wir dann um 15:00 Uhr mit dem Boot abgeholt werden sollten, arbeiteten wir weiter, indem wir ein Stück entlang des Weges, der dieses Dorf (Solon) bestimmt 2km weit mit dem nächsten weiter flussabwärts gelegenen Dorf verband, chapiarten, d.h. die Wegrände von den überwuchernden Pflanzen befreiten; mit Machete. Danach fuhren wir wieder nach Hause.
(Leider habe ich am Ende immer weniger meine Kamera dabei gehabt, da diese bei solchen Arbeiten auch nur gestört hätte, sodass ich versuchen werde, die Abenteuer mit kleinen Zeichnungen und Skizzen zu unterstützen.)