Eines Tages gab es verglichen mit den sonstigen Mahlzeiten mittags ein echtes Festmahl. Reis mit Mais und dazu Linsentaler... Lecker! Hier ein Foto davon: Eines anderes Tages, nachdem ich Brokkoli und anderes Gemüse aus Changuinola mitgebracht hatte, haben Marie und ich gekocht. Reis mit Gemüse und dazu Soße mit Milch:
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25.10.2014 - BesuchHeute war nicht viel los. Lydia hatten wir gestern verabschiedet. Da wir im Moment allerdings unsere Laptops garnicht aufladen können, da irgendetwas an den Batterien von Adolfos Solarpanel kaputt ist, können wir mit der Auswertung der neuen Videos nicht beginnen. Um etwas anderes sinnvolles zu tun, haben Marie und ich uns wieder an den Film über den Müll gesetzt und eine weitere Szene animiert. Diesmal war es windstill, sodass wir die gesamte Stopmotionszene in einem Rutsch aufnehmen konnten. Mittags kam ein Freund von Adolfo und Edwin mit seiner Frau aus Boquete an und mit ihnen verbrachten wir den restlichen Tag. Steve, so heißt er, kommt eigentlich aus den USA, hat jetzt aber mit seiner Frau Luz eine Kaffeefarm in Boquete (zu der er uns auch schon eingeladen hat und wir werden ihn dort im Dezember mit Adolfo besuchen). Abends zeigte er uns einen Filmausschnitt von 15min über die Nasos und die Gefahr für dieses Volk, welche durch die Staudammprojekte gegeben ist. Diesen Film hatte er selbst gedreht und es gibt wohl auch eine 90min Fassung. Abendessen gabs in Orlandos Haus. Es waren noch andere Gäste da. Edwin, Rafael, Alexis, etc. Ziemlich viele Leute, aber sehr nett. 26.10.2014 - Auf einem LevelVormittags habe ich zusammen mit Diego Orlando geholfen, den Boden unter dem Haus zu ebnen, denn später sollen auch da noch Räume hingebaut werden. Wir haben erst die richtige Höhe ausgemessen und dann einen Haufen "Erde", was eher ziemlich nasser, fester Lehm war, umgeschippt, dann verteilt und später festgestampft. Gleichzeitig mussten die zu hohen Flächen abgetragen werden. Es gab eine kleine Pause, als Cristino, Letizias Vater, frisch gebackenen Kuchen vorbeibrachte, ansonsten arbeiteten wir bis zum Mittag durch. Nach dem Mittagessen ging ich mit den Kindern hinunter zum Fluss, wo wir erstmal bestimmt eine Stunde lang 3 gegen 3 Fußball spielten. Danach tat das kalte Wasser richtig gut. Nach dem Baden ging ich hinüber zu Steve und Luz in Adolfos Haus und wir kochten einen Kaffee. Adolfo kaufte währenddessen die Zutaten für den Marmorkuchen ein und ich backte einen, den wir nach dem Abendessen alle zusammen verspeisten. Mit den Kindern habe ich noch bis spät in die Nacht gemalt. Abwechselnd malte ich ihnen irgendwas in ihre Hefte und sie malten es dann aus. 27.10.2014 - völlig überarbeitetDer Tag fing ruhig an. Beim Frühstück fragte Orlando mich, ob ich bei Gelegenheit auch noch die Türen bemalen könnte. Also setzte ich mich nach dem Frühstück daran, in mein Heft Entwürfe zu zeichnen. Als ich keine Lust mehr hatte, ging ich hinüber zu Adolfo, der gerade dabei war, das neue Plumpsklo weiterzubauen. Er nutzte die Gelegenheit meiner helfenden Hände und ging mit mir Holzbretter für die Wände suchen. Wir gingen in den Wald und suchten uns die Reste von Baumstämmen, die andere, die sich mit der Motorsäge Bretter zurechtgeschnitten hatten, übrig gelassen hatten. Nachdem wir diese auf die richtige Länge zugeschnitten hatten, schleppten wir jedes Brett einzeln zu der Baustelle. Insgesamt gingen wir dreimal hin und her, jedes mal mit einem ziemlich schweren Holzbrett auf dem Rücken. Danach gingen wir als "Pause" Orangen ernten. Adolfo kletterte in den Baum und pflückte mit einem langen Stab die Orangen, die er mir dann zuwarf, um sie zu sammeln. Dann gabs auch schon Mittagessen. Nach einer kurzen Verdaupause half Orlando mit der Motorsäge, die dicken Bretter noch einmal zu zerteilen und als auch das getan war, gingen wir mit allen Kindern Feuerholz holen. Feuerholz holen ist hier ganz schön Arbeit. Man läuft erstmal den Hügel hinterm Haus hoch, dann gehts weiter in den Wald. Dort läuft man 10-15min über die schlammigen Pfade bis zu einem umgestürzten Baum. Dieser wird dann mit Macheten in kleine Holzstücke zerteilt, die sich als Feuerholz eignen. Nun stopft man die Holzstücke in Säcke, die je nach Gewicht an die Personen verteilt werden. Tja und dann gehts den ganzen Weg zurück, allerdings dieses Mal schwer beladen mit Holz, das dich die ganze Zeit in den Rücken sticht. Mein Sack mit Holz wog ziemlich viel und ich musste ihn 2x absetzen, um kurz zu verschnaufen. Während ich den ganzen Tag lang Holz getragen habe, war Marie im Haus und ist nachmittags mal zu Edwin gegangen, um dort zu versuchen ihren Laptop zu laden, denn bei Adolfo funktioniert das im Moment nicht. Nach einem kurzen Bad im Fluss nach dem Holz holen, schmiss ich mich total k.o. in die Hängematte und schlief dort ein. Der eigentliche Plan für den Abend war gewesen, zu der Familie zu gehen, aus der der Verunglückte stammte, und dort quasi Totenwache zu halten und den Angehörigen Gesellschaft zu leisten. Diesen Plan verwirklichten die anderen nun ohne mich, denn sie hatten beschlossen mich schlafen zu lassen. Marie erzählte, dass etwa 200-300 Menschen dort gewesen wären. Es wurde sich unterhalten, gepredigt und Lieder gesungen. Ich wachte irgendwann auf, weil mich ungefähr 5 Moskitos in den Nacken gestochen hatten und ging dann ins Bett. Orlando und Letizia hatten mir Abendessen hingestellt, aber ich war viel zu müde und viel zu erschöpft, um zu essen. 28.10.2014 - Beerdigung mit ZwischenfallHeute, Dienstag, hatten die Kinder keine Schule, denn die Beerdigung stand an. Um 8:00 Uhr morgens machten wir uns auf den Weg zu dem Haus der Familie, wo wieder 200-300 Leute anwesend waren. Der Sarg, den Daniel gebaut hatte, stand in der Mitte und darum herum hatten sich alle Leute versammelt. Wieder wurden Ansprachen gehalten, Lieder gesungen und gepredigt, dann gabs einen Trauerzug bis zu der Stelle, an der das Grab ausgehoben worden war. Dort wurde nochmal gesungen und dann konnten alle, die wollten, Abschied von dem Verunglückten nehmen. Naja und dann, ich weiß nicht warum, hat sich mein Kreislauf verabschiedet und ich bin, nachdem mir immer heißer und schwindeliger wurde, im Schlamm bewusstlos geworden. Es war der ungünstigste Ort und Augenblick den ich mir aussuchen konnte, denn als ich nach 5 oder 10 Sekunden wieder aufwachte, schaute ich in lauter verschiedene besorgte Gesichter. Orlando und ein anderer Mann setzten mich hin und ich musste die ungewollte Aufmerksamkeit ertragen, bis Orlando beschloss, dass ich aufstehen durfte. Mir gings wieder gut, abgesehen von einer 2cm dicken Schlammkruste, die überall an mir klebte. Dennoch bestanden Orlando und Letizia darauf, dass ich ins Centro de Salud ging, wo mir der Blutdruck gemessen wurde, der immer noch ziemlich niedrig war. Mir wurden Zwangsferien verordnet. Nachmittags zog ich dann in ein anderes Zimmer, denn in meinem alten musste ich selbst tagsüber eine Taschenlampe benutzen und zudem war es viel kleiner als Maries. Nun habe ich Licht und Platz und zudem das Bett, dass ich mit Orlando für Lydia gebaut hatte. Orlando half mir dabei, mein ganzes Zeug rüber zu räumen. Was für ein Tag. Abends schlief ich mit der Aussicht ein, am nächsten Tag meine Schlammsachen waschen zu dürfen und ich fragte mich, wie ich das mit der Hand wieder rausbekommen würde. Macht euch keine Sorgen, mir geht´s gut! 29.10.2014 - Nichts losMarie ging vormittags los zu Marlon, der sie eingeladen hatte, und verbrachte dort den Tag, während ich Adolfo half, den Boden für das Plumpsklo zurecht zu sägen. Abgesehen davon war das heute für mich eher ein Faulenzertag mit Lesen und zeichnen.
Mit der Ausbeute unserer letzten Tour nach WEZDAM, wo die Kamerafallen von September bis Oktober Videos schossen, waren wir wirklich mehr als zufrieden. Zwar ließ sich trotz der vielen Jaguarfußabdrücke, die wir auf dem Hinweg und der Jaguarkacke, die wir auf dem Rückweg fanden, kein Jaguar blicken, dafür hatten wir sogar gleich zweimal einen Puma, Ozelots, ein Faultier! und vieles mehr. Hier einige als kleiner Einblick: AgutiAguti 2Dynamos/PerdizFaultierGallinas del monteMargaiOzelotOzelot 2PacaPumaPuma 2Saínos joggenSaíno markiert BaumVenadoVenado 215.10.2014 - Rennschwein Rudi RüsselMarie und ich sind bei Anbruch des Tageslichts alleine losgelaufen zu Edwins Haus. Wir sollten heute Freunden von Edwin helfen, wussten aber nicht ganz genau wie die Arbeit aussah. Bei Edwin bekamen wir Frühstück und einen Becher heiße Milch und besprachen dann den Plan. Die Freunde bauten ein "Ferienhaus" etwa 2 Wegstunden entfernt und wir würden Hojas für das Dach ernten, dahin bringen und flechten. Klang erstmal gut, 2h laufen ist nicht viel. Aber als wir etwa 20min unterwegs waren, machten wir schon halt, um die Blätter zu ernten. Weiter des Weges sollte es wohl keine mehr geben. Fertig geerntet und zu Bündeln zusammengeschnürt, schulterten wir alle eines (nicht unbedingt leicht) und stolperten dann die matschigen Wege entlang. Erstmal war es relativ flach und wir mussten ab und zu einen Fluss überqueren, aber später kam durchaus heftig Steigung dazu. Es war nicht viel Höhe, aber eben ordentlich steil. Wir machten immer wieder mal eine kleine Pause und ruhten unsere Schultern aus. Einfach Palmenblätter zu tragen klingt erstmal einfach, was es unangenehm machte, waren die Spinnen, Ameisen und anderes Krabbelvieh, das sich in den Blättern versteckte. Nach dem Anstieg, dem letzten Stück zu dem Haus, waren wir etwas erschöpft und ruhten uns kurz in dem Ferienhäusschen aus. Ganz kann ich nicht verstehen, warum man sich ein Ferienhaus mitten in der Pampa baut, um bloß noch einsamer zu sein als sowieso schon, und die Umgebung dort war auch nicht besonders schön. Es stand in einem Reisfeld zwischen umgekippten und vermoderten Bäumen und hatte viel Freifläche, bis der Wald anfing. Nach der Verschnaufspause flochten wir die Blätter zu den Dachteilen zusammen und deponierten die fertigen dann in der Sonne zum Trocknen. Das Mittagessen, Linsen, Ñame und Reis war bald fertig und Marie und ich waren so froh mal wieder was soßiges zu essen, dass wir uns die Bäuche vollschlugen. Nach einer Verdaupause war es bereits 16:00 Uhr. Edwin fand noch ein Pavito-Baby im Wald, dass wir mit trockenem Reis und Wasser fütterten und schließlich mitnahmen. Dann brachen wir wieder auf. Bevor wir allerdings richtig losgingen, ernteten Vernado und Edwin noch Bananos, die wir mitnahmen. Zuerst schleppten Edwin und Vernado die zwei Strunke und später übernahm ich den von Edwin. Die wogen nicht wenig. Unsere Begleiter waren übrigens ein Hund und ein Ferkel, dass wir schließlich Rudi tauften, nach Rennschwein Rudi Rüssel. Die Geschichte versuchten Marie und ich auf Spanisch möglichst gut wiederzugeben. Von Edwins Haus aus gingen Marie und ich alleine zurück. Es war nochmal etwa eine halbe Stunde Weg und als wir aufbrachen brach die Dämmerung bereits an. Marie und ich liefen ziemlich schnell, um noch im Tageslicht anzukommen. In den letzten Strahlen des Abendlichts - man konnte schon fast nichts mehr sehen - kamen wir letztlich an. 16.10.2014 - Ankunft LydiaHeute, am 16.10., sollte Lydia in Changuinola ankommen, weshalb wir früh morgens mit Adolfo und Letizia zum Hafen gingen und auf ein Boot warteten. In Changuinola frühstückten wir erst einmal in der Bäckerei und dann gingen wir mal wieder ins Internetcafe. Leider musste ich das Internetcafe einmal wechseln und dann nochmal den Computer, da immer etwas kaputt war, abstürzte oder der USB- Eingang nicht funktionierte, um die Fotos rüberzuladen. Nach Blogupdates und email-Kontakt mit unseren Familien kauften Marie und ich wieder einmal die Zutaten für Marmorkuchen ein. Um 16:00 Uhr liefen wir zum Flughafen, um auf Lydia zu warten, die um 16:40 Uhr ankam. Mit einem Taxi fuhren wir dann wieder nach Bonyik und dann mit dem Boot nach Sieykin. Da wir Bonyik erst um 18:00 Uhr verließen, kamen wir im Dunkeln an. Mit Taschenlampen machten wir uns nun auf den Weg nach Hause. Lydia war müde vom Flug und ging quasi direkt ins Bett. Nach dem Abendessen fingen Marie und ich dann mit dem Marmorkuchen an. Wir machten die vierfache Menge und entsprechend lange brauchte das ganze zum backen. Marie ging irgendwann ins Bett und ich blieb mit Orlando und Letizia wach, um das Feuer zu regulieren und den Kuchen zu kontrollieren. Um 24:00 Uhr war er endlich fertig. Wir gingen alle hundemüde zu Bett. 17.10.2014 - FussballHeute war Freitag und Lydia und ich haben und um 5:00 Uhr aus dem Bett erhoben, denn heute war wieder Fußballspiel der Kinder, allerdings ins Bonyik, was hieß, dass wir noch mit dem Boot dahin fahren mussten. Orlando hatte gerade einen Topf vom Feuer genommen und rief mich. Ich erwartete mal wieder Hühnerfüße gezeigt zu bekommen, da die sich hier mittlerweile einen Spaß daraus machen und als ich dann in heiße Milch mit bunten Müslikringeln guckte musste ich ziemlich heftig lachen. Das war das erste Mal, dass wir hier Milch bekamen, aber auch keine echte, sondern mit Milchpulver angerührt. Um 6:00 Uhr waren wir dann alle am Hafen und da warteten wir dann erst einmal lange auf die Bootsführer. Irgendwann wurden dann endlich 3 Boote fertig gemacht. Lydia und ich hatten mit unserem Boot etwas Pech, denn es war recht undicht und als wir in Bonyik ankamen war es fast bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Wir nannten es deshalb die Titanik. Eigentlich sollten die Spiele um 8:00 Uhr beginnen, aber wie beim letzten Mal auch schon, musste man nochmal fast 2h warten, bis alle Mannschaften da waren. Dieses Mal gab es viel mehr Spiele und sogar ein Mikrofon, mit dem moderiert wurde, was meistens Daniel übernahm. Es war wieder Mal ein heißer Tag und wir waren froh, dass sogar Eis verkauft wurde. Ich meinerseits verkaufte den Marmorkuchen und noch vor dem ersten Spiel war alles weg. Der kommt hier echt super an! Das erste Spiel war super spannend, die Teams echt gut, als dann Sieykin spielte, war es ziemlich langweilig. Sieykin hat 3:0 verloren und sind damit aus dem Turnier ausgeschieden und ich muss leider sagen verdient. Nachmittags als wir nach Hause wollten, mussten wir erst noch auf einen Bootsführer warten, der nach Changuinola gefahren war, um Benzin zu kaufen und in der Zwischenzeit fing es an zu regnen. Orlando hatte zum Glück die Plane mitgenommen und wir spannten diese notbedürftig in zwei Bäumen auf, sodass wir im Trockenen standen. Aber als wir dann später im Boot saßen wurden wir doch nass und als wir dann wieder nach Hause liefen, waren die Flüsse wieder so angestiegen, dass wir sowieso schwimmen mussten. Diego, Anghelo und ich badeten noch ein bisschen in der heftigen Strömung und dann gings Heim. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Ketchup und auch das fand ich ziemlich genial. Ich hatte zwar ewig nicht mehr diese Kombination gegessen, aber ich war einfach so froh nicht nur trockene Nudeln zu bekommen. Zudem hatte Lydia aus Brasilien noch eine scharfe Chilisoße mitgebracht, die ich mir seitdem auf fast jedes Essen drauftue. Marie ging noch rüber zu Adolfo, da Raul, sein Sohn, Geburtstag hatte und Lydia zeigte mir in der Zwischenzeit Bilder aus Brasilien. 18.10.2014 - Ronaldos GeburtstagAm Samstag haben wir dann wieder mal ausgeschlafen, und danach haben wir uns mit Lydia zusammengesetzt, um ein paar Ideen usw. auszutauschen. Später habe ich dann die erste Szene von dem Müllfilm zusammen mit Lydia animiert, allerdings hat und der Wind zweimal einen Strich durch die Rechnung gezogen und die Einzelteile weggepustet und wir mussten nochmal von vorne anfangen. Mittags sind Marie und ich zu Ronaldo (Bruder von Orlando) gelaufen, der Geburtstag hatte und haben den Nachmittag bei ihm verbracht. Er wohnt echt idyllisch auf einem Hügel mit Bachlauf, umgeben von Bananenpalmen und anderen Tropenpflanzen und dahinter Wald. Und auch das Haus hat mir sehr gut gefallen. Marie schenkte ihm eine Flasche Rum, die wir gemeinsam öffneten und mit Limonensaft und Zucker mischten. Später las ich mit zweien seiner Kinder Naso-Geschichten, die sowohl in Naso, als auch in spanisch in dem Buch standen. Als ich versuchte Naso vorzulesen, bekamen alle die zuhörten einen Lachkrampf. Diese Sprache ist einfach viel zu verrückt. Um 17:00 Uhr fing es an wieder heftig zu regnen und so wurden wir leider hoffnungslos nass, als wir uns auf den Rückweg machten. Wir waren so spät losgegangen, dass wir im Dunkeln ohne Licht ankamen. 19.10.2014 - Limpiar un caminoAm Sonntag gingen wir mit Adolfo, Rafael und Adolfos Kindern los, um einen Wanderweg aufzuräumen und zu säubern. Wir kannten den Weg bereits. Es war der Weg den wir auch nach Tmiiyik genommen hatten und den wir auch vorher schon einige Male gegangen sind. Nachdem wir den Aufstieg über die Kuhweiden geschafft hatten, und zwischendurch viele verschiedene Vögel beobachtet haben, gings in den Wald und wir mähten rechts und links vom Weg alle Pflanzen nieder. Das einzige was wir stehen ließen, waren die Palmen, die für die Häuserdächer benutzt werden. Schritt für Schritt kamen wir vorwärts und wir ließen hinter uns einen gut begehbaren Weg zurück. Mittags aßen wir unser Lunch und dann machten wir uns wieder an den Abstieg. Wir waren noch nicht weit gekommen, da fing es an zu schütten. Klatschnass kamen wir am Fluss an und als erstes legten wir unsere Sachen ab und sprangen alle in den steigenden Fluss, um zu baden. Das war spaßig und vor allem erinnerte es Marie und mich wieder Mal an die NO GO Liste, die wir mit Jörn aufgestellt hatten, auf der eine Regel lautete: Bei Regen nicht am Gewässer aufhalten. ;-) Dieser Tag war gut gewesen, um Lydia ein bisschen die Konditionen im Regenwald zu zeigen, damit wir 2 Tage später auf die Tour starten können. 20.10.2014 - Erholung und ErschöpfungHeute ließen wir den Tag erstmal etwas ruhiger angehen, denn morgen stand die große Expedition bevor. Allerdings fragte mich Orlando dann, ob ich mit ihm Holz holen würde und ich ging mit. Die Baumstämme, die er zurechtschneiden würde, lagen unten am Fluss, es war also nicht weit weg. Allerdings musste ich 6 Mal mit den fertigen Holzbalken und Brettern den Hügel zum Haus hinauflaufen und das war verdammt gutes Training. Während wir unten arbeiteten kamen die Kinder aus der Schule und da der Fluss immer noch ziemlich hoch war, spielte ich Fähre und trug entweder Rücksäcke oder Kinder über den Fluss. Bevor wir das letzte Mal den Berg erklommen spielte ich noch mit Diego fangen und jagte ihn den ganzen Berg runter bis in den Fluss, wo wir erstmal badeten. Dann spielten wir noch ein bisschen Fußball und als es schließlich anfing zu regnen, gingen wir alle zusammen nach Hause. Ich war jetzt schon ziemlich fertig. Nach dem Mittagessen begannen Orlando und ich zu arbeiten und dafür mussten wir zuerst die Holzbalken zurecht sägen. Meine Arme waren so ausgelaugt vom Holz schleppen, dass ich nur noch zwei Balken durchsägen konnte, die restlichen 8 übernahm Enrique. Dann kletterten Orlando und ich wieder im Dach herum und brachten die Balken dort an. Wenn alles fertig ist wird es noch einen "offenen Dachboden" geben, wo auch noch jemand schlafen kann. Abends war ich dann ziemlich müde und da es immer noch regnete war es nicht sicher, ob wir am nächsten Morgen aufbrechen können. Den Rucksack noch nicht gepackt ging ich ins Bett. 21.10.2014/22.10.2014 - ExpeditionHeute morgen stand ich um 4:30 Uhr auf und packte meinen Rucksack. Diesmal musste ich meinen Laptop mitschleppen, da wir die Kamerafallen direkt an einem neuen Ort aufstellen würden. Nach einer Dusche, einem Frühstück und einem Tee, gingen wir los. Erst zu Rafael, wo unsere Gruppe durch Rafael und seinen Vater Vernado vergrößert wurde, dann zu Edwin, wo wir eine Tasse Milch mit Cornflakes serviert bekamen und dann zu Enrique, wo dieser noch zu unserer Gruppe hinzustieß. Dalila war auch noch dabei. Dann gings ab. Dieses Mal zum Glück in einem langsameren Tempo als das Mal davor. Wir kamen wieder zu dem Bach, dem wir einige Zeit folgten und dann fing der Aufstieg in die Berge an. Nach dem ersten Berg machten wir eine Pause an dem Bach mit Wasserfall und aßen dort in der Sonne Bananenkuchen, welchen Rafael gebacken hatte. Gestärkt gings nun weiter, den zweiten Berg hinauf, gefolgt von einem kleinen Bach, an dem wir ein Fuchsskellett fanden, dann noch ein Berg und wieder ein Bach und schließlich der letzte Berg, der bis hoch in unser Lager führte. Kurz vor dem Lager machte ich mit Rafael und Lydia einen Abstecher ins Dickicht, um meine 1. Kamerafalle wieder einzusammeln. Bevor ich sie abhängte, machte Lydia sich ein Bild davon und kommentierte den Platz und die Art der Installation/Ausrichtung. Insgesamt waren wir 12,5km gelaufen. Angekommen aßen wir unser Mittagessen und bereiteten dann das Lager vor. Schon fing es an zu regnen. Marie ging mit Rafael los, um ihre 3 Kamerafallen einzusammeln. Marie hatte ein blaues Regencape an und Rafael hatte sich eine schwarze Plastiktüte umgebunden. Zusammen sahen die beiden aus wie Robin Hood und Blaukäppchen. Ich beschloss ein bisschen zu warten, da ich keine Lust hatte, mich nass zu machen. Und sieheda, schon bald gab es eine Regenpause. Diese nutzte ich, um mit Enrique 2 der restlichen meiner 4 Kamerafallen einzusammeln. Lydia kam auch dieses Mal mit mir mit, um sich alles anzuschauen. Unterwegs kamen wir an einem Kautschukbaum vorbei und konnten das gummiartige Harz anschauen. Zurück im Lager regnete es nochmal ein bisschen, während ich verschiedene Dinge in mein Heft notierte: Ground density, Cannopy und Habitat jeder Kamerafalle. Dann, als Marie und Rafael bereits zurückgekehrt waren, ging ich nochmal los, um auch die letzten 2 Kamerafallen einzusammeln. Als wir uns dann alle umgezogen hatten, holte ich meinen Laptop raus, um die Videos auf die Festplatte zu überspielen. Sobald alles gesichert war, schauten wir uns gemeinsam die Ausbeute an. Wir hatten zweimal einen Puma, eine Pecari-Herde, ein Faultier, das genau den Baum mit der Kamerafalle erklimmt, Hirsche, Agutis, Pacas, Ozelots, Margeis und vieles mehr... Wieder Mal eine tolle Ausbeute, aber ohne Jaguar. Abends telefonierte Dalila noch mit ihrer Mutter, denn dort oben hatten wir gutem Empfang, allerdings stellte das Gespräch alles auf den Kopf. Es hatte einen Unfall gegeben: Eine 6-er Gruppe war mit Balsas den Fluss runtergefahren, obwohl dieser durch den ganzen Regen stark angestiegen war und eine starke Strömung hatte. Dabei ist ein Balsa gekentert und ein Mann ist dabei ums Leben gekommen, indem er unglücklich nach vorne vors Balsa geraten ist und dann zwischen dem Floß und einem Stein eingequetscht wurde. Adolfo "befahl" uns zurückzukehren, da dieses Unglück alle traf. Außerdem war es Tradition, sich in Sicherheit zu begeben, sobald etwas schlechtes passierte. Also würden wir bereits am nächsten Tag wieder nach Sieykin zurückkehren. Wieder vor Tagesanbruch standen wir auf und machten uns bereit zum Aufbruch. Nach Haferschleim zum Frühstück packten wir alle Sachen zusammen und brachen auf. Dalila hatte das Radio laufen, weil sie etwas über den Unfall hören wollte, aber es war ziemlich nervig, den die stille Atmosphäre des Regenwaldes wurde durchbrochen vom verrauschten Gedudel des Radios. Glücklicherweise wurde das bald ausgestellt. Am ersten Bach angekommen, beschlossen wir die Kamerafallen entlang des Weges rechts und links im Dickicht aufzustellen, damit diese nicht eine Woche oder länger im Haus verweilten, sondern wenigstens arbeiteten, wenn auch nicht an dem vorher vorgesehenen Ort. Wir zogen also wieder in zwei Gruppen los, um 4 Fallen in der Nähe des Baches aufzustellen. An dem zweiten Bach ließen wir nochmal 3 und weiter oben im Wald brachten Marie und ich jeder nochmal eine an. Ich stieg mit Enrique den ganzen Berg hinauf, nur um mich dann den Hang durchs Dickicht wieder hinunterzukämpfen. Die Kamerafalle war installiert und wir kletterten den Abhang wieder hoch. Dabei schreckte Enrique Wespen auf, die ihr Nest unter ein Blatt gebaut hatten. Diese Wespen machten dann Attacke auf mich, weil ich direkt hinter Enrique ging. Es war als würden plötzlich lauter kleine Pfeilspitzen in mein rechtes Knie eindringen und ich versuchte die Wespen wegzujagen, die mein Knie umschwirrten, wobei diese dann auch noch meine Hand zerstachen. Mir blieb nichts übrig als den Hang ein Stück hinaufzurennen. Sobald ich die Wespen abgehängt hatte blieb ich stehen und hielt mein schmerzendes Knie. Das tat ganz schön weh. Das letzte Stück Abhang war nicht sehr schön und oben angekommen wollten die anderen natürlich wissen, was passiert war. Nachdem ich eine Schmerztablette geschluckt hatte und Marie mir Fenistil auf die Stiche geschmiert hatte, gingen wir weiter, denn wir wollten schnell nach Hause. Das Wetter allerdings war super und Regen war nicht zu erwarten. Nach diesen ganzen Regentagen hatte sich das Wetter gebessert. Ziemlich müde, trotz eines erfrischenden Bades im Sieykin, kamen wir mittags zu Hause an. Wir ruhten uns aus und die Stimmung war etwas gedrückt. Der Mann der gestorben war war bekannt gewesen und wohl irgendwie auch verwandt mit Orlandos Familie, wobei hier alle irgendwie verwandt zu sein scheinen, also weiss ich nicht, über wie viele Ecken. Dennoch schauten wir abends alle zusammen die Videos, bis die Laptop-Batterie aufgab. 23.10.2014 - Badespass, Friseursalon, FamilienfotoFür alle die, die uns Post schicken wollen:
Es gibt ein Postfach in Changuinola, an das man Sachen schicken kann, die wir dort dann abholen können. Name Entrega General 0103 Changuinola Panama rep. de panama 8.10.2014 - Rückkehr aus Costa RicaFrüh morgens aufgestanden und losgegangen und dann zurück nach Panama. Wir waren recht schnell wieder in Panama und trafen dann Diego und Orlando in Changuinola. Dort hielten wir uns noch 2h auf. Marie und ich besorgten die Zutaten für den Mamorkuchen, den wir backen wollten und waren dann aufbruchbereit. Wieder angekommen in Sieykin stürmten uns die Kinder entgegen und sprangen in unsere Arme. Ich freute mich, wieder hier zu sein, denn der Urlaub in Costa Rica war nicht so spannend, da ich auch gesundheitlich noch angeschlagen war. Bocas hat mir viel besser gefallen. 9.10.2014 - Alles möglicheMarie wollte wandern. Da ich mich noch nicht gut fühlte und wieder erkältet war, konnte ich nicht mit und sie ging vormittags für 4h mit Davy in den Wald. Währenddessen habe ich die Auswertung der Kamerafallen fortgeführt und die GPS-Daten ordnungsgemäß übertragen. Als mein Laptop dann kein Akku mehr hatte, nutzte ich die Zeit, um die Zeichnung mit Edding nachzuziehen. Als auch das fertiggestellt war (hier mal 3 Fotos) und Marie wieder da war, backten wir den Marmorkuchen. Der wurde erstaunlich gut und schmeckte superlecker. Frisch und noch ein bisschen warm :) Nachmittags sind wir zur Schule gegangen, wo die Band probte. Nur Trommeln. Marie und ich durften auch mal mitspielen und lernten schnell die Rhythmen. Danach spielten wir noch ein bisschen Fußball, allerdings nur auf kleinem Feld. Auf dem Weg nach Hause nahmen wir wie so oft noch ein schnelles Bad im Fluss und zu Hause lieferte ich mir noch ein Kitzelduell mit Diego in der Hängematte. 10.10.2014 - Indigene Fussball DorfmeisterschaftHeute morgen bin ich um 5:30 Uhr aus dem Bett gefallen. Heute war kein Unterricht für die Kinder, denn es begann ein Fußballturnier zwischen allen Kommunen und das Team von Sieykin würde in Sieyllik auf andere Mannschaften treffen, die extra anreisen. Als ich runterkam war ich noch halb am schlafen. Orlando schnitt gerade Diego die Haare, mit einer Taschenlampe um den Kopf gebunden, denn es war noch dunkel. Nach dem Frühstück machten wir uns fertig und gingen dann erst zur Schule und dann zum Hafen. Es war schönes Wetter und schon so früh morgens ziemlich heiß. Wir setzten über den Fluss in einem kleinen Boot. Es gab 3 Spiele. Zuerst spielten die Kinder von Sieykin gegen Sieyllik, wobei Sieykin knapp nach Elfmeterschießen verlor. Jede Halbzeit dauerte 15min, dann gabs Seitenwechsel und da es 2:2 stand danach direkt Elfmeterschießen. Ich hatte den Auftrag viele Fotos zu machen und tat dies auch. Währenddessen verkaufte Marie den Kuchen, der sehr gut ankam, und sobald wir unsere Ausgaben für die Zutaten wieder drin haben, werden die Überschüsse für das kranke Kind aus der Familie von Adolfo und Letizia verwendet. Den Kuchen werden wir noch öfter machen und wir wurden auch schon gebeten, für Rauls (Adolfos Sohn) Geburtstag ein wenig zu backen. Das zweite Spiel wurde zwischen zwei anderen Mannschaften ausgetragen und beim 3. Spiel spielten die beiden Verlierer nochmal gegeneinander, um zu entscheiden, wer weiterkam. Denn nur 3 der 4 Mannschaften durften sich für das nächste Spiel in Bonyik qualifizieren. Dieses Spiel hat Sieykin 5:0 gewonnen und dank Daniel, der das ganze Spiel kommentierte, war es sehr lustig anzuschauen. Nach dem Fußball gingen wir zu einem Volleyballfeld und auch dort gab es ein Spiel. Wir durften in der Mannschaft von Sieykin mitspielen. Quasi mit dem Schlusspfiff (wir hatten gewonnen), fing erneut ein heftiger Regenschauer an und die Temperatur kühlte deutlich ab. Fast alle fanden Platz unter einem kleinen Unterstand, aber einige, und dazu gehörten auch wir, wurden klitschnass. Nachdem es etwas weniger wurde, was dauerte, rannten wir zu einem nahen Haus und tranken dort noch ein kühles Bier. Schön bei diesem Wetter. Obwohl der Regen nicht stoppte, machten wir uns auf den Weg nach Hause, da die Flüsse sonst unpassierbar würden. Schon als wir an den Rio Teribe kamen, war dieser stark angestiegen, braun statt blaugrün und hatte eine starke Strömung. Wir setzten wieder über und liefen dann den ganzen Weg zurück nach Hause. Das gestaltete sich als ganz schön abenteuerlich. Fast der ganze Weg war Matsch und Teile, die wir sonst im Trockenen gehen, waren überflutet und wir mussten hindurchwaten. Zweimal muss man auf dem Weg einen Fluss kreuzen und das erste Mal schon war der Fluss verdammt stark. Man musste sich heftig gegen den Strom lehnen, um nicht umgerissen zu werden. Das Wasser ging mir bis zur Hüfte. Beim zweiten Mal war es noch extremer. Normalerweise geht uns das Wasser bis zu den Fußknöcheln, aber an diesem Tag mussten wir noch ein Stück weiter Flussaufwärts gehen, Schuhe und Kappen in die Hand nehmen und und dann in die Strömung schmeißen und zum anderen Ufer schwimmen. Schön abenteuerlich. Zurück im Haus zogen wir und lange Sachen an und dann wollte Marie Pizzabrötchen für die Tochter von Adolfo backen, die am nächsten Tag Geburtstag hatte. Ich half ihr dabei. Natürlich naschten wir noch ein paar und genossen die Abwechslung im Essen, denn so langsam vermisst man hier immer mehr die vielen verschiedenen Gerichte, die es in Deutschland gibt. Während ich den Teich zu Schlangen rollte und dann belegte, schliefen die drei Katzenbabies in meinem Schoß ein. Leider kann ich keine Bilder hochladen, da der PC keinen funktionierenden SD-Karten Eingang hat. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich die dann nachtragen, wenn ich das nicht vergesse... 11.10.2014 - KompostNachdem wir vormittags verschiedene kleine Dinge erledigt hatten, kam Enrique nachmittags an und schenkte mir die Pfeile für meinen Bogen. Natürlich musste ich die erstmal ausprobieren und versuchte eine Banane zu treffen, die wir auf einen Zaunpfeiler gelegt hatten. Nicht einfach! Nach dem kleinen Vergnügen nahmen Marie und ich uns nochmal dem Müllproblem an und entwarfen eine Idee für einen kleinen Film über dieses Thema. Dann gruben Marie und ich noch, passend zum Thema, einen Kompost. Adolfo hat uns heute (16.10.) gesagt, dass er auch gerne einen Kompost für sein Haus hätte, was wir dann auch bald in Angriff nehmen werden. 12.10.2014 - Wieder mal getrennte WegeHeute morgen haben Marie und ich uns wieder getrennt. Während Marie mit Adolfo losgezogen ist, um ein Maisfeld zu säubern - heisst im indigenen Style mit der Machete das Unkraut zu Kleinholz zu hachseln - bin ich mit Orlando, Diego und Keizy und den 2 Pferden losgeritten, um die vorher geerntete Pifá zum Hafen zu bringen. Wir ritten also zu einer Finca und beluden dort die Pferde mit den Pifástrunken. Diego und Keizy setzten sich dann obendrauf, um die Pferde zu lenken, da sie keine Lust hatten, die Pferde zu ziehen und ich ging laufend mit. Wir waren etwa 1h unterwegs, wenn nicht mehr, kamen am Hafen an und luden dort die Pifá ab. Noch andere machten dasselbe und schon bald war das Ufer geschmückt mit den rot-gelben Früchten. Wir ritten nun wieder zurück zur Finca, wo Orlando in der Zeit, in der wir unterwegs waren, noch mehr Pifá erntete. Wir machten eine kurze Pause mit ein paar Orangen und dann wiederholten wir die ganze Prozedur noch weitere 3 mal. Um 15:00 Uhr waren wir fertig und 3 Boote, voll beladen mit Pifá fuhren los, um diese nach Changuinola und später nach Costa Rica zu bringen, wo diese dann verkauft werden sollten. Die Pifá-Zeit ist hier sehr bald vorbei. Da wir nicht zu mittag gegessen hatten, kamen wir ziemlich hungrig zu Hause an. 13.10.2014 - Holz holen im Regen(wald)Am heutigen Tag sind Marie und ich mit Orlando, Letizia und Deyvis in den Wald gegangen, um Holz für verschiedene Bauprojekte zurechtzuschneiden. Als wir den Baum erreichten, der unter die Kettensäge gelegt werden sollte, fing es an zu regnen und dieser Regen begleitete uns dann die restliche Zeit. Als die ersten Holzplanken, -bretter und -balken fertig waren, brachten Marie und Deyvis die erste Fuhre schon zurück zum Haus und ich blieb mit Orlando da und half ihm, die Sägelinien anzuzeichnen und die fertigen Stücke den Abhang hochzutragen, um sie auf dem Weg zu lagern. Etwa 2h arbeiteten wir im Wald und dann gingen wir zurück zum Haus. Dort wuschen wir den Lehm und Schlamm von den Holzbrettern und massierten unserer wunden Schultern, denn das Holz hatte schöne blaue Flecken hinterlassen. Nach dem Mittagessen ging Marie mit den Kindern los zum Geburtstag von Zeledonia (Frau von Enrique), während ich mit Orlando zu Hause blieb und das Bett für Lydia baute. Wir arbeiteten mit Motorsäge, Säge und Machete und als alle Einzelteile fertig waren, nagelten wir das Bett zusammen. Mir machte die Arbeit mit dem Holz Spass und Orlando lies mich super mitarbeiten und vertraute mir viele Aufgaben an. Nach etwa 4 Stunden bei Einbruch der Dunkelheit waren wir fertig. Nach einer kurzen Pause, in der wir unsere Taschenlampen holten, arbeiteten wir an einer neuen "Spüle". Die alte zu entfernen war kein Problem, denn nach ein paar Hammerschlägen fiel das Holz einfach in sich zusammen, so morsch war es. Wir sägten dann neue Stützpfeiler zurecht und legten eine riesige Holzplatte darauf, die wir dann auch wiederrum mit Nägeln befestigten. Um 22:30 Uhr nachts beendeten wir unsere Arbeit und gingen schlafen. 14.10.2014 - EnglischunterrichtHeute morgen um 8:00 Uhr hiess es: "Ab in die Schule". Wir waren wieder dran mit Englischunterricht geben.
Für die Stunde (eine Klasse dauert immer 2 Zeitstunden) hatten wir uns überlegt mit den Kindern (7-10 Jahre) einen Steckbrief auf Englisch zu basteln. Marie und ich hatten eine Vorlage erstellt. Die Kinder machten sich freudig an die Arbeit und arbeiteten die ganze Zeit daran. Marie und ich gingen rum und halfen hier und da aus oder guckten den Kindern über die Schultern, um sie ein bisschen kennenzulernen. Am Ende hatten einige Kindern einfach meine Hobbies kopiert und hatten dann Parkour, Kung Fu und Saxofon da stehen :) Das war doch sehr amüsant. Zwischendurch wurde die Arbeit unterbrochen, denn ein Skorpion fiel von der Decke quasi direkt vor meine Füsse, woraufhin die Lehrerin dann eine Machete holte und den Skorpion einfach zerteilte. Während in Deutschland mal ne Wespe im Klassenraum herumfliegt, laufen hier in Sieykin ab und zu eben Skorpione über den Boden. Nach dem Unterricht gingen Marie und ich noch bei dem kleinen Laden vorbei und kauften uns jeder einen Lolly, da die Kinder in der Schule alle einen hatten und wir auch Lust darauf bekamen. Vor der Ladentür sass eine fette Spinne und als die Ladenbesitzerin kam und wir sie fragten, was das für eine sei und ob sie gefährlich wäre, meinte sie, ja die Spinne ist giftig und wenn sie beisst tut das ordentlich weh. Daraufhin reichte sie mir einen Spaten über den Zaun und sagte, ich solle sie zerteilen. Danach konnten wir eintreten und unseren Lolly besorgen. So kauft man hier im Regenwald ein. Bis zum Mittag arbeiteten Marie und ich noch weiter an dem Müllfilm und als Orlando dann nach Hause kam, wollte er mit mir noch ein Bett für Deyvis bauen und einen Ablagetisch neben der Feuerstelle. Wieder Holzarbeit :) (Anmerkung von Johanna): Marie hat auch nochmal einen Bericht aus ihrer Sicht ûber unsere letzte Expedition nach Wezdam verfasst. Hier ist er: Nach einer mehrtägigen Verschnaufpause im Haus brachen wir auf, um die Kamerafallen in einem neuen Areal aufzustellen. Diesmal ging es nach Wezdam, ein Ort in den Bergen, der ein Stück weiter weg liegt als Tmiiyik. An dieser Stelle eine kurze Erläuterung zum Begriff Berg: Es handelt sich höhenmäßig (200-800m) nach meiner Definition eher um Hügel, im Naso-Vokabular sind es jedoch Berge und der Zustand der Pfade und die dementsprechende Marschgeschwindigkeit und Hechelei lassen eher auf Berge schließen. Wir wanderten mit Adolfo, Deybis, Enrice, Rafael und Michael. Wir bewegten uns diesmal mit einer Gangart voran, die ich nicht anders als mit „rennen“ bezeichnen kann, gemessen an dem schweren Gepäck und dem schwer begehbaren Untergrund und meiner Unsportlichkeit an diesem Tag. Wir liefen lange ein schönes sonniges Flussbett entlang, später überquerten wir immer wieder Flüsse. Nach gut der Hälfte und einer Pause sah ich’s schliesslich ein: ohne nen kräftigen Schluck aus der Pulle läuft hier gleich gar nichts mehr. Ne alte Frau is halt kein D-Zug! So gabs für jeden einen Schluck aus der mitgebrachten (von mir geschleppten!) Rumflasche, den ich wohl als einzigen „brauchte“ (der Glaube machts), aber Enrice mag ihn auch sehr gern. Und Deybis half schliesslich mich streckenweise schieben. Halt Stop, bevor ihr mich verurteilt: er hatte es einfach zu eilig hinter mir! Wäre mir fast jeden zweiten Schritt hinten aufgelaufen. Zudem trug ich alle neun Kamerafallen plus das meiste meines Gepäcks in meinem Rucksack, ich hatte gut zu tragen. Was abgeben wollte ich aber auch nicht, wer bin ich denn! Ich und die andren Jungs machten uns einen Jux daraus laut und in jeder beliebigen Tonlage Geschrei auszustossen während wir uns hochkämpften. Und zum Glück bleiben auch die schlimmsten deutschen Flüche die ich in meinem Vokabular habe (in solchen Situationen entdecke ich meine Fantasie neu) hier verborgen. Wenn ich mich auf der Suche nach der Quelle eines besonders aufregenden Vogelgesangs umschaute kam es vor, dass ich nur die grinsenden Gesichter meiner Begleiter fand, die sich über eine besonders gut gelungene Imitation freuten. So gut sind Raffa Deybis und die anderen mit Imitationen nämlich- ich falle regelmässig darauf herein! Wir konnten neben Tucanen dieses Mal auch Kapuzineräffchen sehen. Einer war besonders mutig und schielte immer wieder zu uns runter. Noch spannender fand ich aber die vielen Tierspuren die wir an dieserem Tag fanden! Darunter zahlreiche von Ozelotts und Jaguaren. Die eine war so gross, dass mir die Kinnlade runterfiel: Der Abdruck war so gross wie meine geöffnete Handfläche! Auch am Abstand vom Abdruck der Vorder- und der Hinter-Pfoten konnte man die Grösse des Tiereserahnen, das von Kopf bis Schwanzansatz zwei Meter lang sein muss! Der Nationalpark La Amistad ist voll von Jaguaren und Richtung Costa Rica auch Panthern. Mir ist die Geschichte eines Jaguars zu Ohren gekommen, der sich nicht sehr weit von uns entfernt in die Siedlung schlich und ganze sechs Schweine frass. Nun hängt sein Fell in einem der Häuser, da hat er die Schmerzgrenze überschritten. Das ebenbeschriebene Problem taucht vielerorts auf, weshalb wöchentlich irgendwo Panther erlegt werden. Die Menschen dringen immer tiefer in den Wald ein, errichten dort ihre Häuser und halten ihr Vieh. Sie vertreiben oder erlegen die eigentliche/ natürliche Beute der Panther, woraufhin die sich an ihre Schweine heranmachen. Wer weiss die Antwort auf diesen Konflikt? Muss der Mensch wieder gehen, oder der Panther? Ich hoffe ihr verzeiht meinen kleinen Exkurs. Ziemlich geplättet kam ich am Nachtlagerplatz an, man liess mir aber keine Ruhe sondern brach ziemlich bald wieder auf, um in zwei Teams die Kamerafallen zu installieren. Währenddessen setze der Regen ein, meine Gruppe hatte das Glück, dass die andere Gruppe schon das Lager hergerichtet hatte, als wir zurückkamen. Unser Nachtlager: Eine Holzplatte von circa 3m mal 4m für Johanna, Rafael, Adolfo, Deybis und ich. Es sollte eine lustige Nacht werden. Zumindest eines kann ich beteuern: warm genug wars als mittlerer Hering in der Formation! Meine Füsse dienten Deybis- der definitiv den bedauernswertesten Platz erwischt hatte- als Kopfkissen. Es kam nur dann zu Konflikten, wenn ich mich herumdrehen wollte. Aber das war so jede halb Stunde! Nach einer Weile ging er dazu über sich kräftig festzuklammern, wenn ich mich wiedermal freistrampeln wollte. Woraufhin ich dann anfing wild auszuschlagen, weil ich die Position unmöglich aushalten konnte. Im Zuge dieses Kampfes um Schlaf soll ich sogar nach meinem Papa gerufen haben! Ich erinnere mich, mich um fünf Uhr Nachts frustriert aufgesetzt zu haben, der festen Überzeugung dass die Waagrechte einfach keine Option mehr für mich darstellt. Johanna schlief dafür gar nicht so schlecht. Den nächsten Morgen starteten wir noch vor Sonnenaufgang mit einem Bad im Bach. Dann gabs Haferschleim und Reis und Nudeln wie üblich, um wieder „heimzustürmen“. Am Bach beschloss man kurzerhand diesmal anders zu gehen. Unter viel Einsatz der Machete stiegen wir die erste Stunde das Bachbett bergaufwärts. Dann gings direkt in die Büsche und damit kam der Teil wo wir erst richtig zu fluchen hatten. Schwitzend, rutschend, mit brennenden Muskeln und immer mehr Dreck an uns kämpften wir uns hoch und Adolfo tanzte mit wedelnder Machete vor uns her. Bis jetzt wurde uns die Begründung bzw. Rechtfertigung für diese empörende Dreistigkeit von Wegwahl nicht offenbart. Kürzer wars jedenfalls nicht. Mein Körper liess mich Abends und tags drauf für die begangenen „Dummheiten“ leiden. Ich war voller Schmerzen in Muskeln, Knochen und Kopf und musste mir eingestehen, dass die letzte Tour einfach zu heftig war. (kleine Notiz von Johanna): Der Tag, den dieser Bericht beschreibt, ist schon mehrere Wochen her, aber Marie hat mich gebeten, ihn trotzdem noch hochzuladen.
Heute habe ich viele verschiedene Emotionen erlebt. Ich habe Verzweiflung erfahren, Erschöpfung, Bewunderung, Entsetzen, Trauer, Wut, Ausgelassenheit, Spaß, gemeinsames Lachen, Freude, Verständnis und Erleichterung. Vormittags haben wir hart gearbeitet, um beim Bau eines Aquädukts und einer Schultoilette zu helfen. Die körperliche Arbeit war hart und mich erfasste große Bewunderung für ein Volk, das quasi ohne Geräte und allein mit menschlicher und tierischer Kraft auskommt. Häuser werden errichtet, Fundamente ausgehoben und mit Zement gefüllt. Entsetzen deshalb, weil die Grausamkeit des Lebens hier gegenüber Tieren mich überschwemmt hat. Und ich konnte nicht anders, als die Menschen für dieses Verhalten zu verurteilen. Und zwar jeden Einzelnen, jedes einzelne Kind. Ich empfand, dass es wohl besser sei, mich zurückzuziehen und niemanden mehr zu sehen, um niemandem Unrecht zu tun oder zu verletzen. Die Pferde hier werden hart angegangen, man treibt sie voran indem man sie schlägt, man lenkt sie indem man an ihrem Kopf zerrt und man steigt auf, indem man darauf springt. Aber viel schlimmer war es diese hilflosen Welpen zu sehen. Der eine hatte seine Mama verloren und saß wohl mutterseelenallein die ganze Nacht auf dem Gemeindeplatz, ohne dass sich irgendwer bequemt hätte, ihn heimzubringen, ihn zu schützen, bis ich es am nächsten Morgen tat. Den zweiten Welpen fand ich nachmittags, auf dem Rückweg von der Arbeit. Ich hörte ein schwaches verzweifeltes Fiepen aus dem Gras und wurde gleich aufmerksam. Lauter Fliegen umschwirrten den Kopf eines winzigen Hundewelpen und setzen sich in die schlimme Wunde, die er am Kopf trug. Ein Pferd hatte ihn wohl am Kopf getroffen, man ließ ihn schwerverletzt im Gras liegen und scherte sich nicht darum. Wäre es richtig, ihn zu erlösen, weil seine Überlebenschancen so gering sind? Dies ist der gottverdammt falsche Ort für ein Tier, geboren zu werden. Hätte ich ihn mitnehmen sollen, um ihn aufzupeppeln? Stünde es in meiner Macht, hätte ich ich die Mittel, ihn aufzupeppeln? Dürfte ich ihn einfach mitnehmen? Wäre es meine Pflicht gewesen, diesem hilflosen Wesen zu helfen? Wie kann ich diese armen Würmer nur beschützen? Mir schlug heute die harte Wahrheit ins Gesicht, dass ein Leben hier weniger wert ist. Dass das Leben eines Hundes beispielsweise (fast) nichts wert ist. Ich empfinde unheimliche Wut darüber und auch Abscheu für diese Mentalität. Und wie kann ein kleiner Junge ebendiesen leidenden Welpen, den ich vorsichtig in meinen Armen trug, während er sein Kopf dort vergrub, in eine Hand nehmen und ihn achtlos und ohne jegliche Liebe hin und her schwenken? Ich habe diesen Hund geborgen, aber er hat ihn transportiert. Er empfand keine Liebe und kein Verantwortungsgefühl. Ich bin so unsagbar wütend und verständnislos für diese Haltung, für diese Kinder die schon so grausam sind. Ich empfand Hass für eine solche Gesellschaft und ich empfand, dass mich hier niemand verstehen wird, dass niemand gleich denkt. Auch bei Gesprächen mit Johanna fällt es mir schwer, meine Wut und mein Unverständnis zu bewältigen. Wir ritten heim, ich wusste nicht was ich tun soll, ich brauchte jemanden und zugleich konnte ich hier niemanden brauchen. Ich wollte die Kinder nicht sehen, die Pferde schlagen und zugleich meinen Namen rufen, ich wollte mit niemandem sprechen, der nur Unverständnis für mich empfindet und ich wollte nicht ständig die gleiche dämliche Frage gestellt bekommen, nämlich ob ich müde bin. Natürlich war ich müde, ich hatte Steine auf meinen Schultern getragen! Aber wo es mir gerade schlecht geht, das ist in meinem Herzen, nicht in meinem Körper. Ich hab auch kein Bock mehr, dass andere mein Pferd für mich schlagen, weil ich es nicht tun möchte! Dass sie mir ständig sagen, was ich zu tun hab, dass sie mir helfen wollen und mich damit entsetzen. Wir ritten heim und ich stellte fest, dass die Pferde zu einer Gangart die über Schritt hinaus geht, fähig sind. Es ging nämlich heim und sie rannten. Mich ergriff ein „Jetzt ist auch alles egal, „lass-es-raus-und-schrei-und-johle-Gefühl“. Das befreit und es tat gut danach noch in voller Monitur in den Bach zu springen. Ich wollte allerdings nicht schon wieder Keisy an mir dranhängen haben. Zurück im Haus waren die Kinder und Deyvis da und es ging mir besser. Wir knoteten zusammen, erklommen die Holzdecke und probierten Kletterknoten aus. Ich unterhielt mich später mit Orlando über das Erlebte und erfuhr, dass seine Einstellung gegenüber Tieren sehr anders ist, das gibt es also auch. Er hat großes Mitleid mit den Hunden. Auch Diego ist ein Tierfreund. Dennoch weiß ich, dass auch Diego die Pferde schlägt. Ich unterhielt mich abends noch mit Deyvis und erzählte ihm, wie hart es im Moment für mich ist, wie abgeschottet und einsam ich mich fühle. Er versteht. Und noch wichtiger: er versucht mich zu verstehen. Er hört mir zu. Es tut gut darüber zu sprechen und ich merke, wie mich das erleichtert. Ich habe hier keine Vertrauensperson, niemand der mich kennt, niemand der mich umarmt. In dieser fremden und manchmal grausamen Welt fühle ich mich allein und unverstanden. Ich habe hier (noch) keine Freunde. So einfach ist das und so hart ist das. Und ich brauche Liebe. Die Liebe kann ich hier oft nicht sehen. Ich denke ihr habt lange darauf gewartet und hier sind sie endlich. Ein paar Ergebnisse unserer harten Arbeit. SamstagSamstag morgen packten wir unsere Sachen und gingen dann um 9:30 Uhr runter zum Hafen. Ich war immer noch leicht erkältet und mir taten alle Gelenke weh, aber ich fühlte mich nicht allzu schlecht. Wir warteten bis die Bote mit den 25 Studenten ankamen, die für 2 Tage in Sieykin sein würden und dann für ein Boot mit uns wieder runter. Es regnete. Unten in Bonyik stellten wir uns unter und warteten bestimmt 1 1/2h auf das Taxi. Um 13:30 Uhr kamen wir dann erst in Changuinola an. Wir übernachteten diese Nacht alle zusammen im Hotel Alhambra. Abends stellte ich noch die Präsentation für und mit Adolfo fertig. Ich schlief dann erst recht spät ein, weil ich auch noch meinen Blog ein bisschen updatete. SonntagMorgens taten mir immer noch alle Gelenke weh, aber nach einer WARMEN! Dusche (die erste seit 2 Monaten) gings mir viel besser. Wir kauften uns Joghurt und Milch und Müsliflocken für das Frühstück und setzten uns dann auf den Bürgersteig, um zu essen. Hier in Panama ist das ein teures Frühstück, aber das musste sein. Während wir aßen, fings an zu regnen. Wir gingen zurück zum Hotel, holten unsere Rucksäcke und nahmen dann um 10:00 Uhr den Bus nach Guabito zur Grenze. Wie überraschend, dass es auch dort regnete, als wir ankamen. Allerdings hörte der Regen bald auf und wir holten uns den Stempel für Costa Rica ab. Dann gings über die Grenzbrücke über einen Fluss nach Sixaola. Die Brücke war nicht die neueste und einige Bretter fehlten, aber man konnte super hinübergehen. In Costa Rica angekommen mussten wir ersteinmal die Uhr umstellen, den wir hatten eine Stunde gut gemacht. Um 11:00 Uhr trennten wir uns dann. Adolfo und Ralph nahmen den Bus nach Limón und Marie und ich fuhren eine halbe Stunde später nach Puerto Viejo. Als wir ausstiegen, kamen uns argentinische Frauen entgegen, die uns Gemüsequishe mit Brokkoli, Möhren, Ei und anderem Gemüse verkauften. Das war dann unser Mittagessen. Sehr lecker. Wir gingen einfach die Straße immer weiter schauten uns die Stände an, die am Strand aufgebaut waren und suchten dabei nach einem Hostel. Schließlich kamen wir in ein riesiges Hostel, in dem wir unsere eigenen Hängematten aufspannen konnten für 6$/Nacht. Ein echtes Schnäppchen. Mir gefiel das Hostel längst nicht so gut wie das auf Bocas. Das Personal ist nicht so freundlich, man lernt nur wenig andere Leute kennen, weil das Gebäude einfach viel zu riesig ist, und die Atmosphäre ist nicht so heimisch. Dennoch stört uns das nicht, da wir so Zeit für Internet haben und uns viel in der Stadt aufhalten können. Nachdem wir ein bisschen mit Familien und Freunden geschrieben haben, zogen wir nochmal los und kauften für das Abendessen ein. Danach setzten wir uns in eine sehr gemütliche und schön hergerichtete Schaukelstuhlbar und gönnten uns einen Aperitiv bei Live-Gitarrenmusik und mit Blick auf das Meer. Dann schlenderten wir zurück zum Hostel und kochten das Abendessen. Ich updatete auch nochmal den Blog. Nachdem ich mich in meine Hängematte gelegt hatte, telefonierte ich noch lange mit Mama. Immer wieder schön!
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