2.6.2015 - Die Aufnahme ins Team *Area Verde*
Heute morgen brach Adolfo mit der ganzen Familie früh nach Changuinola auf, weshalb niemand mehr zu Hause war. Ich ging also zum Fluss, überquerte ihn und wollte eigentlich nur die Jaguarumfrage ausfüllen lassen, traf dann aber auf Daniel, der mit einigen Leuten bei der Schule arbeitete. Wie sich später herausstellte war dies "Area Verde", eine Arbeitsgruppe, die sich aus Nasos verschiedener Dörfer zusammensetzte und die im Auftrag vom "Bürgermeister" in allen 12 comunidades verschiedene Arbeiten erledigten. Ich schloss mich ihnen an und half mit. Die Aufgabe heute bestand darin, auf dem Schulhof eine flache Fläche zu schaffen, um dort ein Volleyballplatz aus Zement zu gießen. Wär es nach mir gegangen hätte ich das Feld aus Gras gelassen und nur den Boden geebnet, aber das ging wegen der extremen Wetterverhältnisse in der Regenzeit nicht.
Mit der gesamten Gruppe aßen wir dann zu Mittag. Ich werde einfach mal die Namen nennen, da diese wahrscheinlich nun öfter vorkommen, sodass ihr die zumindest Area Verde zuordnen könnt: Alejandro/Gil, Betto, Gib, Daniel, Black, Eusebio, Constantino. Ich nutze die Gelegenheit und ließ sie dir Umfrage ausfüllen und hatte dadurch schon Antworten von Nasos aus verschiedenen Dörfern. Nachmittags hatten wir dann frei und ich überquerte erneut den Fluss zurück nach Sieykin, um dort meine Gitarre und etwas Kleidung zu holen, da ich bei Daniel übernachten würde. In Sieykin war ja keiner, deshalb hatte er mir dies angeboten. Währenddessen suchten Daniel und Marcelo (Bruder von Enrique) Platanos (Kochbananen), um Patacones zum Abendessen zu machen. Abends spielten wir dann noch etwas Gitarre. Als Mitglied von Area Verde hatte ich zum einen Arbeit und zum anderen war es eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.
Mit der gesamten Gruppe aßen wir dann zu Mittag. Ich werde einfach mal die Namen nennen, da diese wahrscheinlich nun öfter vorkommen, sodass ihr die zumindest Area Verde zuordnen könnt: Alejandro/Gil, Betto, Gib, Daniel, Black, Eusebio, Constantino. Ich nutze die Gelegenheit und ließ sie dir Umfrage ausfüllen und hatte dadurch schon Antworten von Nasos aus verschiedenen Dörfern. Nachmittags hatten wir dann frei und ich überquerte erneut den Fluss zurück nach Sieykin, um dort meine Gitarre und etwas Kleidung zu holen, da ich bei Daniel übernachten würde. In Sieykin war ja keiner, deshalb hatte er mir dies angeboten. Währenddessen suchten Daniel und Marcelo (Bruder von Enrique) Platanos (Kochbananen), um Patacones zum Abendessen zu machen. Abends spielten wir dann noch etwas Gitarre. Als Mitglied von Area Verde hatte ich zum einen Arbeit und zum anderen war es eine tolle Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen.
3.6.2015 - 2. Arbeitstag
Wieder ein neuer Arbeitstag. Da ich bei Daniel in Sieyllik übernachtet hatte, war ich direkt vor Ort und wir warteten, bis Black und Eusebio aus Sieykin rüberkamen und begannen dann mit der Fortsetzung der Arbeit. Dafür mussten wir 20 Säcke Zementpulver mit Wasser aus dem Fluss und Erde vermengen und dann mit Schaufeln, Eimern und einer Schubkarre auf dem gestern geebneten Boden verteilen. Einer von uns strich dann den Zement mit einem Holzbrett glatt. Es war anstrengend und die Sonne leistete uns durchgehend Gesellschaft. Wieder aßen wir dann zusammen Mittag. Abends kam Isaac noch dazu und Daniel, er und ich gingen auf Daniels Bananenfinca in Sieykin erneut Platanos suchen. Wieder gab es Patacones, wir spielten Gitarre und gingen früh zu Bett. Nachts gab es ein Gewitter, was viel gruseliger klingt, wenn man in einem offenen Haus wohnt, das aus Holz ist und keine Blitzableiter hat...
4.6.2015 - Auftrag in einem anderen Dorf
Heute ging es früh los und ich wachte von Gibs, Eusebios und Blacks Rufen auf. Es dämmerte erst, als ich direkt aus dem Bett sprang, mich anzog und ohne Frühstück hinunter zum Fluss lief, um mit den beiden zur Arbeit aufzubrechen. Heute würden wir nach Santa Rosa fahren, um dort Betto zu helfen, Holztafeln und -balken aus dem Wald ins Dorf zu tragen. Daniel stand am Flussufer und äußerte besorgt bedenken, da ich nichts gefrühstückt hatte, als wir los fuhren. Santa Rosa lag deutlich weiter flussabwärts und man musste erst mit dem Boot und dann mit dem Pickup-Taxi dorthin fahren. Daniels Sorgen sollten unbegründet bleiben, denn als wir bei Betto ankamen, bekamen wir ein kleines Frühstück, während wir darauf warteten, dass die anderen der Truppe eintrafen. Betto führte uns kurz herum. Die Häuser sahen ähnlich aus, wie in Sieykin, aber die Gegend dieses Dorfes war deutlich flacher und grenzte an den Rio Changuinola. Außerdem gab es einen jardín botanico (medizinischen Garten). Als die anderen aus Drui eingetroffen waren, stattete uns sogar unser Auftraggeber, der immer nur "Honorable" genannt wurde, einen Besuch ab und hieß mich auch nochmal in der Gruppe "Area Verde" willkommen. Ich freute mich, dass alle mich mitarbeiten ließen. Schließlich brachen wir auf und liefen etwa 30min zu der Stelle, wo Betto die zugeschnittenen Holzbalken deponiert hatte. Jeder nahm sich, was er tragen konnte und mit einer Pause auf der Hälfte des Weges trugen wir alles auf einmal zum Dorf zurück. Da wir nichts zurückgelassen hatten, waren wir nach 2h schon fertig und nutzten die Zeit, um ein wenig Müll zu sammeln. Nach dem Mittagessen spielten wir dann noch Fußball, denn der Pick-up Truck, der uns abholen sollte, kam erst gegen 15:00 Uhr. Es machte richtig Spaß.
5.6.2015 - Befestigung der Uferpromenade
Da der Weg hoch zu Daniel, der auf einem steilen Hügel neben dem Fluss wohnt, nur ein erdiger Pfad ist, der mittlerweile droht wegzubröckeln, war die Arbeit dieses Tages klar: Eine Treppe bauen, auch wieder mit Zement, da wir noch etwas übrig hatten und dieser wetterbeständig sein würde. Dafür brauchten wir wieder die feine Erde vom Flussufer, doch da es über Nacht wieder geregnet hatte und der Fluss deutlich angestiegen war, würden wir warten müssen. Ich hatte wieder bei Daniel übernachtet und so warteten wir, bis Eusebio und Black hinüberkamen und warteten weiter, bis der Fluss wieder absank. Wir mussten etwa 3h ausharren. Währenddessen machten Daniel und ich einen Holzschnitt eines Faultiers.
Schließlich konnten wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Jeder von uns schleppte einen Sack Zement aus der Schule zum Flussufer. Ein so ein Sack wog 85lb = 42kg. Zum Glück ging es zum Fluss nur bergab und angekommen ließen wir die schweren Säcke fallen. Dann bereiteten wir alles vor. Vor dem Mittagessen gingen Daniel und ich baden und nutzen dabei den Wirbel, der im Fluss entstanden war. Wir zogen abwechselnd die Schwimmweste an und sprangen oberhalb des Wirbels von einem Stein ins Wasser, ließen uns flussabwärts treiben und schwammen wieder zum Ufer zurück. Nun gab es Mittagessen und danach machten wir weiter. Wir verrührten die feine Erde mit dem Zementpulver und etwas Wasser und schafften den flüssigen Brei an die Stellen, wo er gebraucht wurde. Am Nachmittag brachen Neme (Daniels Frau) und die beiden Kinder nach Changuinola auf, wo sie 2-3 Tage bleiben würden. Da weder Daniel noch ich Lust hatten zu kochen, nahmen wir unsere Sachen und machten uns auf nach Sieykin zu Isaac. Dort blieben wir diese Nacht. Ich ging zwischendurch einmal nach Hause, doch es war immer noch niemand zurückgekehrt. Man sagte mir, dass Marie mit Adolfo nach Guabito gegangen war. Wir gingen früh zu Bett und es gab wieder mal ein heftiges Gewitter.
6.6.2015 - Der Faultiersong
Wie schon so oft scherzten Daniel und ich viel über und mit Faultieren. Wir mochten diese Tiere. So nutzten wir das Wochenende, es war Samstag, um einen Song über das Faultier zu schreiben:
La Perezosa
Una madre descuidada,
despeinada y muy lenta
con su mochila en la espalda
comienza a subir.
Aunque dicen que es lenta
que al final de un silbato
||: No detiene su mirada
no detiene su mirar :||
2x CORO:
Quién será, quien será?
Es una carita hermosa!
Quién será, quién será?
Es mi amiga perezosa!
Sentado y abrumado
allí estaba un rey.
Desesperado por ambruna
se encontraba aquel Puma.
La pere por limpia y haciada
comienza a bajar.
||: La carita hermosa
por fortuna llega al final :||
2x CORO:
Quién era, quien era?
Era una carita hermosa!
Quién era, quién era?
Era mi amiga perezosa!
Y la mochila?
La Perezosa
Una madre descuidada,
despeinada y muy lenta
con su mochila en la espalda
comienza a subir.
Aunque dicen que es lenta
que al final de un silbato
||: No detiene su mirada
no detiene su mirar :||
2x CORO:
Quién será, quien será?
Es una carita hermosa!
Quién será, quién será?
Es mi amiga perezosa!
Sentado y abrumado
allí estaba un rey.
Desesperado por ambruna
se encontraba aquel Puma.
La pere por limpia y haciada
comienza a bajar.
||: La carita hermosa
por fortuna llega al final :||
2x CORO:
Quién era, quien era?
Era una carita hermosa!
Quién era, quién era?
Era mi amiga perezosa!
Y la mochila?
7.6.2015 - Chapiaren
Tja, da der Sonntag in Panama kein Ruhetag ist, machten wir uns allesamt auf, um auf der Finca von Isaac zu chapiaren. Eigentlich ist Sonntags ja immer Fußball, aber über Nacht war eine Frau gestorben (aus Alter), sodass das heutige Spiel suspendiert wurde. Also hackten wir jeder mit einer Machete meterhohes Unkraut und andere Pflanzen und Büsche nieder, um Platz für ein neues Maisfeld auf der Finca zu schaffen. Wir säuberten etwa eine Fläche von der Größe eines halbes Fußballfeldes. Anschließend ernteten wir noch einige Avocados vom Baum, indem wir mit Stöckern versuchten, die reifen Früchte vom Baum zu werfen.
Nach der Arbeit ging ich wieder einmal zu Hause vorbei, aber es war immer noch niemand dort, also blieben wir bei Isaac.
Nach der Arbeit ging ich wieder einmal zu Hause vorbei, aber es war immer noch niemand dort, also blieben wir bei Isaac.
8.6.2015 - Das kleine Boot davongeschwemmt und Mama aus dem Dschungel zum Geburtstag gratuliert
Die Nacht über war der Fluss ziemlich angestiegen. Ich ging morgens deshalb durch den Wald nach Hause und nahm nicht den Flussweg. Orlando, Leti und die Kinder waren zurück, aber Marie und Adolfo waren immer noch verschollen. Da meine Gastfamilie sich nach der Arbeitswoche ausruhen wollte, ging ich wieder mit Daniel mit, um mit ihm etwas zu machen. Wir mussten den Fluss mit einem der großen Boote überqueren, da die Strömung so stark geworden war. Bei Daniel angekommen, half ich ihm dabei, Möbel zu bauen. Wir schmirgelten die Teile eines Bettes und bestrichen es immer wieder mit Lack. Während die Lackschichten zwischendurch immer trockneten, begannen wir Pfeile zu schnitzen. Dafür mussten wir aber zuerst das passende Holz suchen und zurecht schneiden. Wir brauchten eine Pifá. Nachmittags war das Wetter immer noch nicht besser geworden und der Fluss stieg weiter an. Man konnte dem Wasserstand beinahe dabei zusehen, wie er anstieg. Also war ich wieder einmal bei Daniel gefangen und "musste" noch eine Nacht bei ihm verbringen. Eigentlich wollte ich nach dem Mittagessen zurück, aber das kleine Boot, mit dem wir normalerweise den Fluss überqueren, war weggeschwemmt worden. Ich hatte mir tagsüber einen Fleck gesucht, an dem es Handyempfang gab, mir ein Handy ausgeliehen und kurz Mama angerufen, da sie Geburtstag hatte. Das Gespräch dauerte nicht lange, aber es war schön.
Abends harrten wir im Haus aus, Daniel, Neme, Gib, die beiden Kinder und ich und lauschten dem Regen und dem Rauschen des nun ziemlich starken Flusses. Die Kinder und ich schliefen auf dem Boden ein, sodass Daniel uns irgendwann weckte und ins Bett schickte.
Abends harrten wir im Haus aus, Daniel, Neme, Gib, die beiden Kinder und ich und lauschten dem Regen und dem Rauschen des nun ziemlich starken Flusses. Die Kinder und ich schliefen auf dem Boden ein, sodass Daniel uns irgendwann weckte und ins Bett schickte.
links: Pfeil zum Jagen; mitte: Pfeil für Vögel; rechts: Pfeil für Fische
9.6.2015 - Familienfoto und Kräutergarten
Heute früh überquerte ich früh den Fluss und ging nach Hause. Marie und Adolfo waren nun wieder zurückgekehrt. Ich holte meine Kamera aus meinem Zimmer und zusammen mit der gesamten Familie machten wir uns erneut wieder auf nach Sieyllik, denn dort sollte es eine reunión geben. Mit "Area Verde" habe ich dann den gesamten Vormittag für die Gäste der reunión gekocht und schließlich mittags das Essen ausgegeben. Nach der reunión gingen wir allesamt zu Daniel und unterhielten uns noch ein wenig. Kurz bevor es begann zu dämmern, gingen wir hinunter zum Fluss und wir machten ein Familienfoto (Daniels Familie mit mir). Die Kinder badeten im Fluss und auch die entkamen der Kamera nicht. Es war uns mittlerweile schmerzlich bewusst, dass dies die letzten Tage bei den Nasos sind. Abends überquerten wir wieder den Fluss zurück und unsere Familie sowie Isaacs Familie machten uns zusammen auf nach Hause. Unterwegs bekam Orlando heftige Bauchschmerzen und wir gingen alle mit zu Isaac, der einen Kräutergarten pflegte und machten, ich glaube es war Pfefferminztee, für Orlando. Nun war es schon so spät, dass wir alle gemeinsam bei Isaac übernachteten. Marie, die bei der reunión nicht mit war, war bereits bei Isaac, als wir dorthin kamen und auch sie blieb über Nacht.
10.6.2015 - Naso Legenden
Orlando und Leti und die Kinder gingen früh morgens nach Hause zurück. Marie brach zu Edwin auf, da sie mit ihm sprechen wollte. Währenddessen erzählte Isaac mir eine der vielen Naso-Geschichten, die ich parallel aufschrieb.
Ich finde den Inhalt etwas seltsam, aber so sind die Indianer nun mal. Die Orte, die in der Geschichte vorkommen, gibt es wirklich und angeblich lebt die Schlange auch dort. Ich habe die Geschichte übersetzt:
Die Erzählung der Schlange
Es lebten zwei Frauen, eine Mutter mit ihrer Tochter, an einem Ort, der sich Beria nannte. Eines Tages kam ein Mann an. Er hatte langes Haar uns dessen Spitzen befanden sich in seinem Mund, denn wenn nicht, wird alles um ihn herum nass und es bildet sich ein Teich. Dieser Mann redete mit der Mama und sagte er wolle die Tochter heiraten. Die Tochter willigte ein. Nachdem die beiden eine Zeit lang zusammen waren, begann der Mann ein Häuschen aus Shgwor (Eine Art Liane) zu bauen und die Tochter zog schwanger von zu Hause aus. Als das Kind geboren wurde, sagte der Mann zur Mama: „Du darfst das Kind für 8 Tage nicht sehen. Danach kannst du kommen und deinen Enkel anschauen.“ Doch bevor die 8 Tage rum waren, hörte die Mutter das Kind seltsam schreien und fragte sich: „Wer hat gesagt, dass einer seinen Enkel nicht sehen darf?“ Sie war so neugierig, dass sie zu dem Häuschen ging. Als sie dorthin kam, wo die Tochter war, sah sie, dass das Kind zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Schlange war. Nach einer Weile kam der Mann, sah die Mama und sagte: „Ich werde deine Tochter fortführen, weil du vor den 8 Tagen gekommen bist.“ So verschwanden Mann und Tochter. Einige Tage später kam der Mann erneut zum Haus der Mama: „Nimm diese Samen und pflanze sie. Eine in Richtung, wo die Sonne aufgeht und eine, wo die Sonne untergeht.“ Wie gesagt, tat es die Mama und am Morgen. Am selben Abend sprießen die Samen. Es waren 2 Kinder und die Anweisungen die ihr ebenjener Mann gegeben hatte, waren, gut auf sie aufzupassen und sie nicht zum Fluss gehen zu lassen. Die Mama passte gut auf sie auf, bis sie die Kinder eines Tages aus den Augen ließ und sie verschwanden. Sie ging sie suchen und als sie am Ufer des Flusses ankam, sah sie, wie sie sich ins Wasser warfen und verschwanden. Es war der Ort, wo sich auch Mann und Tochter aufhielten. Traurig ging sie zurück zum Haus. Der Mann und die Tochter blieben dort und alle 8 Tage kam die Mama, um ihre Tochter zu sehen. Zuerst fand sie ihre Tochter auf einem Stein mitten im Wasser und der Enkel, Hälfte Mensch und Hälfte Schlange, verwandelte sich in eine komplette Schlange. Beim zweiten Besuch begann auch die Tochter sich zu verwandeln, aber sie hatte eine andere Farbe als die anderen zwei. Mit der Zeit nahm sie die gleiche Farbe an. Seitdem konnte sich niemand mehr der Stelle im Fluss nähern, denn die drei Schlangen kamen heraus, um zu jagen. Eines Tages näherten sich 2 Jugendliche der Indios Conejos und die Nasos nahmen sie wie ihre eigenen Söhne auf. Nach dem Aufnahmeritual wurden die beiden zum Fluss geschickt, wo sie sich in Orangenbäume hockten und riefen. Sofort begann der Fluss zu schäumen und die erste Schlange zeigte sich. Sie trafen die Schlange mit Pfeilen ins Auge, das so groß war wie der Vollmond. Die Schlange verschwand wieder im Wasser und die zweite Schlange kam zum Vorschein. Wieder schossen sie Pfeile auf sie und die Schlange verschwand abermals im Wasser. Zum Schluss erhob sich die dritte Schlange und auch sie trafen die beiden ins Auge. Die Schlange sank und die drei Schlangen verschwanden von dort und lebten seither in einem abgelegenen Fluss namens Pjëër, an einem Ort, der sich Kregetzo nannte. Dort leben sie immer noch.
Erzählt von Isaac Nicolas y Daniel Villagra, geschrieben und übersetzt von mir ;)
Nach einer Weile kam Marie zurück, denn Edwin war nicht zu Hause gewesen. Wir gingen zusammen zum Fluss, um ein paar Fotos von den Fincas zu machen, insbesondere von den Bananen. Dann gingen wir nach Hause, aßen zu Mittag und stellten dann noch die 2 letzten Müllschilder auf. Damit war das Projekt endlich abgeschlossen.
Ich finde den Inhalt etwas seltsam, aber so sind die Indianer nun mal. Die Orte, die in der Geschichte vorkommen, gibt es wirklich und angeblich lebt die Schlange auch dort. Ich habe die Geschichte übersetzt:
Die Erzählung der Schlange
Es lebten zwei Frauen, eine Mutter mit ihrer Tochter, an einem Ort, der sich Beria nannte. Eines Tages kam ein Mann an. Er hatte langes Haar uns dessen Spitzen befanden sich in seinem Mund, denn wenn nicht, wird alles um ihn herum nass und es bildet sich ein Teich. Dieser Mann redete mit der Mama und sagte er wolle die Tochter heiraten. Die Tochter willigte ein. Nachdem die beiden eine Zeit lang zusammen waren, begann der Mann ein Häuschen aus Shgwor (Eine Art Liane) zu bauen und die Tochter zog schwanger von zu Hause aus. Als das Kind geboren wurde, sagte der Mann zur Mama: „Du darfst das Kind für 8 Tage nicht sehen. Danach kannst du kommen und deinen Enkel anschauen.“ Doch bevor die 8 Tage rum waren, hörte die Mutter das Kind seltsam schreien und fragte sich: „Wer hat gesagt, dass einer seinen Enkel nicht sehen darf?“ Sie war so neugierig, dass sie zu dem Häuschen ging. Als sie dorthin kam, wo die Tochter war, sah sie, dass das Kind zur Hälfte Mensch und zur Hälfte Schlange war. Nach einer Weile kam der Mann, sah die Mama und sagte: „Ich werde deine Tochter fortführen, weil du vor den 8 Tagen gekommen bist.“ So verschwanden Mann und Tochter. Einige Tage später kam der Mann erneut zum Haus der Mama: „Nimm diese Samen und pflanze sie. Eine in Richtung, wo die Sonne aufgeht und eine, wo die Sonne untergeht.“ Wie gesagt, tat es die Mama und am Morgen. Am selben Abend sprießen die Samen. Es waren 2 Kinder und die Anweisungen die ihr ebenjener Mann gegeben hatte, waren, gut auf sie aufzupassen und sie nicht zum Fluss gehen zu lassen. Die Mama passte gut auf sie auf, bis sie die Kinder eines Tages aus den Augen ließ und sie verschwanden. Sie ging sie suchen und als sie am Ufer des Flusses ankam, sah sie, wie sie sich ins Wasser warfen und verschwanden. Es war der Ort, wo sich auch Mann und Tochter aufhielten. Traurig ging sie zurück zum Haus. Der Mann und die Tochter blieben dort und alle 8 Tage kam die Mama, um ihre Tochter zu sehen. Zuerst fand sie ihre Tochter auf einem Stein mitten im Wasser und der Enkel, Hälfte Mensch und Hälfte Schlange, verwandelte sich in eine komplette Schlange. Beim zweiten Besuch begann auch die Tochter sich zu verwandeln, aber sie hatte eine andere Farbe als die anderen zwei. Mit der Zeit nahm sie die gleiche Farbe an. Seitdem konnte sich niemand mehr der Stelle im Fluss nähern, denn die drei Schlangen kamen heraus, um zu jagen. Eines Tages näherten sich 2 Jugendliche der Indios Conejos und die Nasos nahmen sie wie ihre eigenen Söhne auf. Nach dem Aufnahmeritual wurden die beiden zum Fluss geschickt, wo sie sich in Orangenbäume hockten und riefen. Sofort begann der Fluss zu schäumen und die erste Schlange zeigte sich. Sie trafen die Schlange mit Pfeilen ins Auge, das so groß war wie der Vollmond. Die Schlange verschwand wieder im Wasser und die zweite Schlange kam zum Vorschein. Wieder schossen sie Pfeile auf sie und die Schlange verschwand abermals im Wasser. Zum Schluss erhob sich die dritte Schlange und auch sie trafen die beiden ins Auge. Die Schlange sank und die drei Schlangen verschwanden von dort und lebten seither in einem abgelegenen Fluss namens Pjëër, an einem Ort, der sich Kregetzo nannte. Dort leben sie immer noch.
Erzählt von Isaac Nicolas y Daniel Villagra, geschrieben und übersetzt von mir ;)
Nach einer Weile kam Marie zurück, denn Edwin war nicht zu Hause gewesen. Wir gingen zusammen zum Fluss, um ein paar Fotos von den Fincas zu machen, insbesondere von den Bananen. Dann gingen wir nach Hause, aßen zu Mittag und stellten dann noch die 2 letzten Müllschilder auf. Damit war das Projekt endlich abgeschlossen.
11.6.2015 - Übliche Besorgungen in Changuinola
Heute gings wieder mal nach Changuinola, um die üblichen Erledigungen zu verrichten, Bericht schreiben, blog schreiben, Postkarten abschicken und skypen, um Kontakt zur Familie und Jörn aufzunehmen.
Ich war allerdings nicht allein, denn Daniel, Orlando und Daniela mit ihrem Sohn bergleiteten mich. Wir trennten uns immer wieder mal und trafen uns dann erneut. Je nachdem wer was zu tun hatte. Hoch fuhren wir dann mit dem "Area Verde Boot", weshalb die Fahrt, wie immer mit meiner neuen Arbeitsgruppe, sehr amüsant war.
Abends entwarf ich noch ein Logo für Area Verde und da Daniel und ich immer über Faultiere redeten, Lieder schrieben, lachten und scherzten, hatte auch das Logo mit einem Faultier zu tun (In etwa so):
Ich war allerdings nicht allein, denn Daniel, Orlando und Daniela mit ihrem Sohn bergleiteten mich. Wir trennten uns immer wieder mal und trafen uns dann erneut. Je nachdem wer was zu tun hatte. Hoch fuhren wir dann mit dem "Area Verde Boot", weshalb die Fahrt, wie immer mit meiner neuen Arbeitsgruppe, sehr amüsant war.
Abends entwarf ich noch ein Logo für Area Verde und da Daniel und ich immer über Faultiere redeten, Lieder schrieben, lachten und scherzten, hatte auch das Logo mit einem Faultier zu tun (In etwa so):
12.6.2015 - Mit Area Verde in Solon
Heute bin ich wieder früh aufgestanden, denn es stand ein erneuter Arbeitstag mit Area Verde an.
Ich frühstückte schnell und ging dann hinunter zum Hafen bei Daniel, wo unser Boot abfahren würde. Wir wollten in ein anderes Dorf, Solon, um dort jemandem dabei zu helfen, Holzbretter aus den Tiefen des Waldes zum Fluss zu tragen, sie auf die andere Seite zu transportieren und gegenüber in ein anderes Dorf zu transportieren. Gib, Eusebio und Black kamen mit. Wir kletterten über einen Berg, auf der anderen Seite wieder runter und nach etwa 20 Minuten kamen wir zu der Stelle, wo die Holzbretter bereitstanden. Wir brauchten logischerweise deutlich länger auf dem Rückweg, jeder beladen mit ein oder zwei Brettern auf der Schulter. Es ist gar nicht einfach diese die matschigen engen und steilen Wege einen Berg hochzukriegen, ohne sich im Dickicht zu verfangen, oder auszurutschen. 2x machten wir den Weg, dann war es mittag und wir warteten am Flussufer auf das Boot, mit dem wir die Tafeln auf die andere Flussseite bringen würden. Dann mussten wir auch dort nochmal den Berg hoch, bis wir endlich an dem Haus angelangt waren, für das die Bretter bestimmt waren. Wir waren alle ziemlich k.o. und während wir von unserem "Auftraggeber" etwas zu essen bekamen, fingen wir an eine Diskussion darüber zu führen, wie die Welt erschaffen wurde. Das war ziemlich interessant, denn in diesem Punkt waren die Nasos nicht von der religiösen Ansicht abzubringen, egal wie sehr ich auf die Naturphänomene pochte. Es kam mir in den Sinn, das vieles so wie wir es gelernt haben, für die Indianer unzugänglich ist. Jedenfalls führte die Diskussion zu keinem Ende und wir ließen es dann irgendwann gut sein. Bis wir dann um 15:00 Uhr mit dem Boot abgeholt werden sollten, arbeiteten wir weiter, indem wir ein Stück entlang des Weges, der dieses Dorf (Solon) bestimmt 2km weit mit dem nächsten weiter flussabwärts gelegenen Dorf verband, chapiarten, d.h. die Wegrände von den überwuchernden Pflanzen befreiten; mit Machete. Danach fuhren wir wieder nach Hause.
(Leider habe ich am Ende immer weniger meine Kamera dabei gehabt, da diese bei solchen Arbeiten auch nur gestört hätte, sodass ich versuchen werde, die Abenteuer mit kleinen Zeichnungen und Skizzen zu unterstützen.)
Ich frühstückte schnell und ging dann hinunter zum Hafen bei Daniel, wo unser Boot abfahren würde. Wir wollten in ein anderes Dorf, Solon, um dort jemandem dabei zu helfen, Holzbretter aus den Tiefen des Waldes zum Fluss zu tragen, sie auf die andere Seite zu transportieren und gegenüber in ein anderes Dorf zu transportieren. Gib, Eusebio und Black kamen mit. Wir kletterten über einen Berg, auf der anderen Seite wieder runter und nach etwa 20 Minuten kamen wir zu der Stelle, wo die Holzbretter bereitstanden. Wir brauchten logischerweise deutlich länger auf dem Rückweg, jeder beladen mit ein oder zwei Brettern auf der Schulter. Es ist gar nicht einfach diese die matschigen engen und steilen Wege einen Berg hochzukriegen, ohne sich im Dickicht zu verfangen, oder auszurutschen. 2x machten wir den Weg, dann war es mittag und wir warteten am Flussufer auf das Boot, mit dem wir die Tafeln auf die andere Flussseite bringen würden. Dann mussten wir auch dort nochmal den Berg hoch, bis wir endlich an dem Haus angelangt waren, für das die Bretter bestimmt waren. Wir waren alle ziemlich k.o. und während wir von unserem "Auftraggeber" etwas zu essen bekamen, fingen wir an eine Diskussion darüber zu führen, wie die Welt erschaffen wurde. Das war ziemlich interessant, denn in diesem Punkt waren die Nasos nicht von der religiösen Ansicht abzubringen, egal wie sehr ich auf die Naturphänomene pochte. Es kam mir in den Sinn, das vieles so wie wir es gelernt haben, für die Indianer unzugänglich ist. Jedenfalls führte die Diskussion zu keinem Ende und wir ließen es dann irgendwann gut sein. Bis wir dann um 15:00 Uhr mit dem Boot abgeholt werden sollten, arbeiteten wir weiter, indem wir ein Stück entlang des Weges, der dieses Dorf (Solon) bestimmt 2km weit mit dem nächsten weiter flussabwärts gelegenen Dorf verband, chapiarten, d.h. die Wegrände von den überwuchernden Pflanzen befreiten; mit Machete. Danach fuhren wir wieder nach Hause.
(Leider habe ich am Ende immer weniger meine Kamera dabei gehabt, da diese bei solchen Arbeiten auch nur gestört hätte, sodass ich versuchen werde, die Abenteuer mit kleinen Zeichnungen und Skizzen zu unterstützen.)
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