Bevor ich mit dem eigentlichen Expeditionsbericht anfange, muss ich mal ein bisschen darüber erzählen, was die Tropen so mit meiner Gesundheit anstellen. Nachdem die ersten paar Monate alles normal war, habe ich jetzt seit 4 Monaten regelmäßig eine Erkältung, die immer etwa eine Woche vor Expeditionsbeginn zuschlägt. Allerdings immer unterschiedlich. Zweimal konnte ich deshalb schon nicht mit auf Expedition. Im letzten Monat wars am schlimmsten: Husten mit Fieber und Appetitslosigkeit. Ich konnte und wollte nichts essen (für einige Tage), nicht einmal das Vollkornbrot der Brotbackmischungen mit Käse und Tomate. Keine Ahnung woran das liegt. Auch diesen Monat hat es mich wieder erwischt. Ich hatte leichten Husten, Schnupfen und aß wieder wenig, denn diesmal begleitete mich ein stetiges Übelkeitsgefühl. Allerdings war es längst nicht so schlimm wie beim letzten Mal. Da es mir am Tag der Expedition wieder recht gut ging und nur noch die Nase leicht zu war und mich das Übelkeitsgefühl begleitete, beschloss ich mitzugehen. (Ich weiß, Mama, dass du an dieser Stelle gar nicht begeistert sein wirst, aber ich wusste, dass ich ankommen würde). Ich war jedoch nicht bei voller Kraft, da ich so wenig gegessen hatte in den letzten Tagen. Mit Adolfo zusammen gingen wir morgens los zu Edwin, wo wir uns aus verschiedenen Gründen noch ein bisschen aufhielten. Zu viert gingen wir dann schließlich los. Als wir quasi an Ronaldos Haus vorbeikamen, riefen wir ihn, um ihm zu signalisieren, dass wir auf dem Weg waren. Er würde weiter vorne dann zu uns stoßen. Als wir an dem Fluss ankamen, den man etwa 30 Minuten entlang gehen muss, sahen wir auf einem Stein eine riesige Eidechse sitzen. Etwa an diesem Punkt stieß auch Ronaldo zu unserer Gruppe hinzu. Nachdem wir den Flusslauf gefolgt waren, gelangten wir wie immer an den Aufstieg des ersten Berges. Der steilste von den dreien, die uns bevorstanden. Also los. Wir gingen diesmal langsam und machten immer mal wieder zwischendurch Pausen, sodass wir uns nicht unnötig verausgabten und das tat auch mir diesmal mit Erkältung besonders gut. Die Sonne war dieses Mal sehr heiß und die Luft war feucht und stickig. Als ich nach 20 Minuten konsequenten Aufstiegs endlich oben ankam, hatte ich das Gefühl kaum Luft zu bekommen. Nach einem Schluck Wasser war alles wieder gut und so liefen wir auf der anderen Seite des Berges alles wieder hinab. Wieder kamen wir an einen Bach. Dort machten wir eine kleine Trinkpause während der dann Antonio auch noch zu unserer Gruppe dazu stieß. Zweiter Berg, und wieder ein Fluss. Nun war es schon 13:00 Uhr und so packten wir dort unser Mittagessen aus. Der letzte, höchste und längste Berg wartete auf uns, doch der Anstieg war nicht so steil wie die vorherigen. Der Punkt, an dem wir sonst immer eine Pause machten, war Wizdam, und dieses Mal kamen wir ungewöhnlich schnell dort an. Früher war mir das immer länger vorgekommen. Mir gings konditionsmäßig erstaunlich gut und Adolfo hatte nicht erwartet, dass ich bis hierhin kommen würde. Er hatte gemeint, ich könnte nicht mitgehen, ich hätte durch nichts Essen keine Kraft. Mein Ziel war aber anzukommen und diese letzte Expedition nach Shublollik mitzubestreiten, und mein Wille trieb mich an. Nun folgte noch etwa eine Stunde lang (hauptsächlich) Abstieg bis nach Klowo. Auf dem Weg nach unten kamen wir wieder an dem legendären Zappo (Kröte) vorbei, der nun schon seit 4 Monaten in einem tiefen (1m) Loch hockt und jedes Mal immer fetter ist, aber lebendig. Die letzten Male ließen wir ihn dort, da er ja offensichtlich Nahrung hatte und glücklich war dort unten, aber dieses Mal holte Antonio ihn dann raus. Durch das angesessene Gewicht konnte die Kröte kaum noch Hüpfen. Endlich kamen wir dann schließlich am Fluss an, den es nun nur noch zu überqueren galt und dann waren es noch 5 Minuten bis zum Lager. Es war etwa 15:30 Uhr und die Sonne war immer noch am blauen Himmel. Während Marie sich sonnte, Adolfo mit dem Haken angelte und Antonio das kleine Boot aus dem Wald zog, ging ich mit Ronaldo und Edwin in dem Charco Speerfischen. Zuerst kletterte ich auf einen großen Felsen und schaute Ronaldo von oben zu, dann machte ich einen Salto ins 15 Grad kalte Wasser und nahm selbst den Speer in die Hand. Während ich immer wieder auf 4 Meter abtauchte und versuchte, die schnellen Fische zu erwischen (ohne Erfolg) brachten Adolfo und Antonio Gepäck und Leute rüber auf die andere Flussseite. Beim zweiten Mal überqueren fiel Antonio aus dem Boot ins Wasser, was angesichts der Tatsache, dass er recht wasserscheu ist und so wie eine Katze im Wasser aussah, sehr lustig war. Antonio vermied es immer, mit dem Balsa abzufahren oder am Fluss entlang zu laufen. Beim zweiten Anlauf kamen Antonio, Adolfo und Marie ohne Zwischenfälle an. Der nasse Antonio und Adolfo gingen dann schon vor zum Lager, Marie badete noch im Fluss und wartete dann mit Ronaldo auf der anderen Flussseite auf mich. Ich überquerte den Fluss mit den Speer im Anschlag tauchend und während mich die Strömung weiter flussabwärts zog, sah ich einige Fische, die ich aber verfehlte. Also gab ich Ronaldo den Speer zurück, der dann weiter fischte und ich ging mit Marie auch schon zum Lager. Wir zogen uns um und ich fertigte die Spurentabelle an. Währenddessen holte mich die Erschöpfung ein und ich fühlte mich nicht so gut, war aber glücklich, das erste Ziel erreicht zu haben. Zu Abend aß ich nicht. Ich lag oben im Haus, das Edwin hier in den letzten Monaten gebaut hatte und hörte den Fluss rauschen und die Vögel zwitschern. Diese Geräusche begleiteten uns nun schon seit 8 1/2 Monaten. Als ich abends zum Fluss ging, um Zähne zu putzen fand ich drei Capachos auf dem Weg. Capachos sind kleine braun-beige gefleckte Vögel mit großen, braunen Kulleraugen. Abends schliefen wir alle gut unter dem festen Dach, denn es regnete, aber wir mussten uns keine Sorgen machen, dass wir nass wurden. Als wir heute morgen in Klowo erwachten, regnete es immer noch. Nicht nur das. Der Mai kündigte sich an, denn es fing an zu donnern und zu blitzen und der Mai war der Gewittermonat. Wir frühstückten und warteten dann, bis das Gewitter abflaute. Gegen 10:00 Uhr hörte der Regen schließlich auf und wir schulterten unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg nach Shublollik. Dieses Mal gingen wir allerdings nicht wie sonst durch die Berge und taten uns die vielen Höhenmeter an, sondern wir wollten entlang des Flusses hochlaufen, da dieser im Moment sehr trocken ist und sich dazu eignete. Also ein kurzes Stück durch den Wald, dann mussten wir den Fluss überqueren, dann über einen Hügel, nun etwas flussaufwärts über die Steine und dann ging es wider Erwarten in die Berge. Diese kletterten wir zwar nie bis ganz nach oben sondern liefen immer seitlich entlang, aber der Weg war extrem anstrengend dadurch, dass er etwa ein Fuß breit und durch den Regen schlammig war und dadurch, dass hier nicht so viele Leute langliefen, lagen immer wieder Hindernisse im Weg. Man musste an vielen Stellen echt aufpassen, dass man nicht den Abhang runterrutschte und da ich mir öfter Bäume zur Hilfe nahm, um mich daran festzuhalten, endete ich mit vier Stacheln in der Hand. Es haben einfach zu viele Bäume Stacheln hier im Regenwald. Nachdem wir immer wieder hoch und runter gelaufen waren und einige Bäche überquert hatten, kamen wir auf der Hälfte des Weges nach Shublollik endlich wieder an den Fluss. Ich hatte mich schon beschwert, dass das ja nicht das Flussufer ist, wie ich erwartet hatte. Daraufhin erklärte mir Adolfo, dass man auch diesen Teil am Fluss entlang gehen könnte, diesen allerdings 7 Mal überqueren müsste und das mit Gepäck an manchen Stellen ziemlich aufwendig war. Kurz vor Blitzo machten wir am Flussufer in der Sonne eine Mittagspause. Ich sprang einmal in den Fluss und machte ein paar Bilder von Ronaldo beim Speerfischen mit meiner GoPro. Der Rest des Weges führte uns nun tatsächlich am Flussufer entlang, was immer wieder Kletterpartien erforderte. Ein kurzes Stück nach der Mittagspause fanden wir reife Bananen am Strand. Einige Stunden lang kletterten wir nun über große oder rutschige Felsen, quetschten uns durch Felsspalten, wateten Bauchnabeltief durchs Wasser oder machten einen kleinen Bogen durch die Berge. An einer Stelle mussten wir an einer Felswand entlang; 2 Meter unterhalb war der Fluss. Wir zogen uns die Gummistiefel aus, da es so weniger rutschig war, und zogen uns vorsichtig voran. Ronaldo und Adolfo waren schon drüben, nun kam ich und kaum machte ich den ersten Schritt, rutschte ich ab. Mit Rucksack landete ich im Wasser. Alles nass kletterte ich raus und zog meine Gummistiefel wieder an. Nichts passiert, nur dass mein Rucksack nun mehr wog. Am späten Nachmittag kamen wir endlich in Shublollik an und während wir alle zusammen gemütlich ums Lagerfeuer saßen und uns unterhielten sahen wir etwa gegen 19:00 Uhr zwei Taschenlampen. Es waren Justino und Orlando, die heute in einem Tag von Sieykin nach Shublollik gelaufen waren, um zu uns dazuzustoßen, allerdings zum Fischen und nicht zum Kamerafallen aufstellen. Nun waren wir also zu acht. Das bedeute aber auch, dass es diese Nacht ziemlich eng werden würde. Antonio und Ronaldo schliefen zuerst außerhalb des Capes, aber mitten in der Nacht fing es dann wieder an zu regnen und so quetschten wir uns nun alle unter die kleine Plane. Für heute war der Plan, dass Marie mit Antonio und Adolfo die Kamerafallen einsammeln geht und ich Ronaldo und Edwin dabei helfe, das Balsa vorzubereiten. Da Orlando und Justino ja nun auch da waren, kamen die beiden auch mit Balsa bauen. Wir gingen etwa 1h flussaufwärts mit immer wieder Fischstopps. Dann kamen wir an einen Bach, dem wir folgen mussten, da weiter oben die Balsa wuchsen. Die Sonne schien. Ich begann mich schlecht zu fühlen. Immer nich begleitete mich das mulmige Gefühl und durch die langen Wanderungen waren meine Kräfte fast aufgebraucht. Ronaldo und Edwin waren schon vorgegangen, Justino machte sich auch auf den Weg und Orlando fischte noch einmal kurz und kam dann auch. Nach etwa 100m kam ich allerdings nicht weiter. Ich strauchelte, als hätte ich kein Gleichgewicht mehr und fühlte mich als hätte ich keine Muskeln mehr in den Beinen. So setzten wir uns in den Schatten auf Steine und warteten, bis die anderen die Balsastämme den Fluss runterbringen würden. Auf dem Weg bis hierhin hatten wir Hirschspuren, Tapirspuren und eine Schlange gesehen. Außerdem waren wir an einem Stein vorbeigekommen, auf dem hunderte orangene, gelbe und hellgrüne Schmetterlinge saßen und flatterten. Ein toller Anblick. Es dauerte etwa eine Stunde, dann stolperte ich bis zum Fluss zurück und die anderen zogen die Stämme den Bach entlang. Unten am Fluss setzte ich mich in den Sand, während die anderen die beiden Balsaflöße zusammenbanden. Es war schon später Nachmittag, als wir dann wieder in Shublollik im Camp mit den beiden Flößen ankamen. Nur Marie war da und wartete auf uns. Adolfo und Antonio waren bereits nach Blitzo aufgebrochen. Ohne, dass wir zu Mittag gegessen hatten, packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren bis nach Blitzo ab. Die Zeit spielte gegen uns, denn es würde bald dunkel werden. Die Abfahrt lief gut, der Fluss war allerdings sehr trocken und so wurde es an so manchen Stellen etwas ruckelig auf den Steinen. Es gab eine Stelle, da war die Corriente so heftig, dass man das Balsa mit einer Schnur anbinden musste und es dann die Strömung runterschickte und hinterher mit aller Kraft mit Hilfe des Seils anhielt. 20 Minuten später kamen wir in Blitzo an, wo Adolfo und Antonio vor 15 Minuten angekommen waren. Sie hatten schon ein Feuer gestartet und waren dabei, das Camp aufzubauen. Hier würden wir heute Nacht also übernachten. Ich war so schlapp, dass ich mich direkt hinlegte und einschlief. Aufgrund von gestern ging ich auch heute sicherheitshalber nicht mit die Kamerafallen aufstellen, auch wenn es nicht weit war. Adolfo wollte mich auch gar nicht mitgehen lassen. So machten sich wieder die gleichen drei mit den Kameras auf den Weg, während wir anderen, nachdem wir gefrühstückt hatten, Mittagessen kochten, dieses in Säcken hoch hängten, damit es der Hund, der mitgekommen war, nicht aufaß, und dann unsere Speere schärften. Zu fünft gingen wir, jeder mit Maske und Speer ausgerüstet flussaufwärts fischen. Ich hab es mit Speer sonst nur nachts probiert, was einfacher ist, da die Fische dann schlafen. So aber sind die durchaus sehr aktiv. Nichts desto trotz fing ich zwei. Die anderen waren natürlich kein Vergleich. Orlando und Ronaldo zogen einen nach dem anderen aus dem Wasser und auch Edwin und Justino waren erfolgreich. Gegen Mittag schwamm ich mit Justino zurück. Man musste aufpassen, dass man nicht gegen Steine getrieben wurde. So bremste ich einmal ab und hatte dabei meine Hand auf dem Flussboden, da wurde mir ein großer Stein von der Strömung auf meinen kleinen linken Finger gerammt, was ziemlich weh tat. Kurz darauf war der Finger blau, dick und ich konnte ihn nicht mehr bewegen. Mittags aßen wir dann alle zusammen das Mittagessen. Die KF-Gruppe war schon vor uns zurückgekehrt. Dann packten wir unsere Sachen zusammen und machten wieder mal die Balsa fertig. Diesmal fuhren auch Antonio und Adolfo mit. Dass Antonio mitfuhr war ein echtes Weltwunder, denn normalerweise vermeidet er es um jeden Preis den Weg über den Fluss zu nehmen. Die Abfahrt bis nach Klowo dauerte nicht viel länger als von Shublollik nach Blitzo. Die Corrientes waren aber stark. Einmal blieben Ronaldo, Edwin, Adolfo und ich mitten in einer Stromschnelle auf Steinen stecken. Fast wären wir hier gekentert, aber das Balsa hatte sich verkeilt. So mussten wir absteigen und mit aller Kraft dem Balsa aus der Klemme helfen. Etwas weiter unten sah ich am Uferrand eine grüne Schlange züngeln, aber irgendwie sah die komisch aus. Ich rief das Orlando, Justino und Marie zu, die hinter uns fuhren und die hielten das Balsa dort an, um die Schlange anzugucken. Später erzählte mir Marie, dass die Schlange gerade dabei gewesen war, einen grünen Frosch zu verschlingen. Das erklärt auch, warum sie für mich etwas seltsam aussah. In Klowo bereiteten wir dann alle Sachen in der Sonne aus und kochten Bananen und Gemüse am Strand, während unsere nassen Klamotten und Decken in der letzten Abendsonne trockneten. Als es dann dunkel wurde, sammelten wir unsere Sachen ein, gingen zum Haus von Edwin und legten uns schlafen. Mein Schlafsack war immer noch nass. Dieser Zwischenhalt war nicht geplant gewesen. Eigentlich wollten wir direkt bis nach Sieykin abfahren, aber da Orlando und Co noch weiter fischen wollten, machten wir hier nochmal Halt. Maries und mein Schlafsack waren noch nass und auch die Decken der anderen waren nicht gerade trocken... eine ungemütliche Nacht. Der letzte Tag war angebrochen und die Rückkehr stand bevor. Heute morgen gab es wieder Bananen und nachdem wir gefrühstückt und Sachen gepackt hatten, machten wir die Balsas abfahrbereit und stiegen das dritte mal auf. Dieses Mal hielten wir andauernd an und Orlando, Edwin und Ronaldo machten nochmal Fischjagd. Wie auf dem Hinweg auch schon, fanden wir wieder reife Bananen an einem Strand und hielten dort an, um diese zu essen. Der Fluss war so trocken, dass ich einige Stellen gar nicht mehr wieder erkannte und an anderen Stellen war es sehr ruckelig und man blieb auf den Steinen stecken. Nach einer sehr heftigen und gefährlichen Stromschnelle, die Marie von dem Floß vor uns geschmissen hatte und Ronaldo seine Palanca verlieren ließ, machten wir einen Zwischenhalt in Tmiiyic, wo Orlando und Ronaldo neue Palancas suchten. Von da an ging es ohne Zwischenhalte nach Sieykin. In einer Stromschnelle verloren Edwin und Ronaldo die Kontrolle und wir wurden wild durch die Strömung getragen, hatten aber Glück, denn der Fluss lenkte uns um die Felsen herum und wir kenterten nicht. Die Sonne hatte sich hinter den Wolken versteckt und so war die Abfahrt recht kalt. Frierend kamen wir dann gegen 14:00 Uhr in Sieykin an und banden die Balsas auseinander. Wir wollten nur noch schnell nach Hause. Dort war keiner. Letizia und die Kinder waren nicht da, was auch bedeutete, dass es wieder mal kein Essen gab. Und heute war auch noch Samstag und Alexis (der den Laden bei uns unten besaß) verkaufte heute nicht. Orlando schaffte es aber ihn doch zu überreden uns eine Packung Spaghetti zu geben. Nachdem ich diese gekocht hatte, holte Marie Pesto (!) runter und wir genossen dieses Mittagessen, was mal keine Bananen enthielt... Nachdem wir uns in den Hängematten ausruhten schauten Marie und ich uns abends in meinem Bett Herr der Ringe auf meinem Laptop an, was ich auf der Festplatte hatte und natürlich schauten wir auch in die Kamerafallenvideos rein. Neben einigen Tapiren, Saínos etc. hatten wir ENDLICH EINEN JAGUAR!!! Schaut selbst:
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14.04.2015 - Caña Blanca schälenMmmh wieder mal gings mir nicht so gut. Morgens setzte ich mich in Adolfos Garten und begann der Caña Blanca die Rinde abzuschälen, was sehr zeitaufwendig ist. Mit immer wieder kurzen Pausen hatte ich bis um 14:00 Uhr gerade mal 11 geschafft. Adolfo kam nachmittags erst von einer Reunión in der Schule zurück. Marie und ich saßen im Haus und ich nutzte die Zeit, mal die Kamerafalle zu testen, die Ralph mitgebracht hatte. Diese würden wir nun immer mal wieder in der Nähe des Dorfes aufstellen, dort wo ich mit Adolfo auf dem Weg zum Mais regelmäßig Jaguarspuren gefunden hatte. Abends gab es dann noch eine Reunión bei Edwin, zu der ich eigentlich nicht gehen wollte, aber ich ging dann doch mit. Bei Edwin sagte ich allerdings wenig, sondern legte mich lieber auf den Boden. 15.04.2015 - Auf SpurenjagdWährend es morgens nur geregnet hatte und ich in der Hängematte lag und las, kam mittags sogar ein Gewitter. Endlich, denn es war schrecklich schwül gewesen und die Klamotten klebten einem nass am Körper. Wir saßen alle bei Adolfo, auch Rafa kam dann vorbei, denn heute wollten wir das erste Mal die Kamerafalle aufstellen. Eigentlich war der Plan gewesen, oben zu übernachten, es gibt dort ein verfallenes Haus von Antonio, und dort nachts zu beobachten, was für Tiere umherliefen, aber bei dem Wetter war das unmöglich. Bevor es losging, bekam ich Fieber und ich wollte überhaupt nichts mehr. Ich blieb dann zu Hause, während Rafa, Adolfo und Marie aufbrachen. Warum werde ich nur jeden Monat krank? Zum Glück waren es noch 6 Tage bis Expeditionsbeginn und so hatte ich diesmal Hoffnung wieder mitgehen zu können. 17.04.2015 - Ein erschreckender ZwischenfallHeute bin ich zusammen mit Adolfo nochmal nach Changuinola gefahren, wobei wir morgens zusammen mit Ricardo einen guten Ort für die Müllschilder am Hafen ausgemacht hatten. Während Adolfo mit einem Freund sprach, und ich meinen weltwärts-Bericht abtippte war alles gut, aber dann kam Adolfo zu mir und sah gar nicht gut aus. Er krümmte sich immer wieder vor Schmerz und konnte kaum richtig sprechen. Er meinte zu mir, er würde jetzt in die Notaufnahme gehen, ging raus und nahm sich ein Taxi. Ich beendete schnell meine Berichte und lief dann auch zum Krankenhaus, um nach Adolfo zu schauen. Nachdem ich ungefähr 5 Ärzte gefragt hatte, fand ich Adolfo und durfte 2min zu ihm. Er saß in einem Sessel am Tropf und bekam irgendeine Infusion. Es ging ihm schon besser und ich wartete dann 2h vor dem Krankenhaus auf ihn. Er konnte wieder normal laufen und lachen und essen wollte er auch. Also spendierte ich ihm ein Mittagessen und danach machten wir uns auf den Weg nach Hause. Was für ein Tag… In den nächsten 2 muss er wieder nach Changuinola, um dort noch je eine Spritze zu bekommen. Was er genau hatte, kann ich nicht sagen, aber es ist nicht das erste Mal. Adolfo erklärte mir, dass er so eine Art Luftblasen im Bauch hat und wenn die sich mal „ausdehnen“, tut das so richtig weh. Eigentlich braucht er auch eine Operation, aber die kostet etwa 200-300$. 18.04.2015 - Hänsel und GretelAls ich heute Morgen aufwachte, war Adolfo immer noch da. Ich hustete immer noch leicht und meine Nase war noch leicht zu. Adolfo kam zu uns rüber und sagte er hätte den Plan, in etwa einer halben Stunde über die Berge nach Guabito zu laufen und dann von da nach Changuinola. Auf Grund des extrem schlechten Zustandes gestern, waren Marie und ich uns einig, dass wir ihn nicht alleine gehen lassen wollten und da für Montag die Expedition geplant war und ich noch immer leicht erkältet war, beschlossen wir, dass ich Adolfo heute und Marie dann morgen begleiten würde. Ich hatte meine Wäsche allerdings schon eingeweicht und noch nichts gefrühstückt, also rannte ich ins Bad, fing an zu waschen, bis Marie mir netterweise anbot, das für mich zu übernehmen. Also schmierte ich mir schnell ein Brot mit dem leckeren Honig aus dem Paket von Oma und zog mir Kniestrümpfe und Gummistiefel an. Mein Gepäck waren 2 Packungen Taschentücher. Um etwa 10:30 Uhr brachen wir auf. Auf dem Weg und laufend machte mir meine Erkältung etwas zu schaffen, da die Luftzufuhr durch die Nase sich immer wieder verstopfte. Die 2 Packungen Taschentücher ließ ich rechts und links am Weg zurück, wie Hänsel und Gretel die Brotkrumen. Insgesamt hatte ich mir im Laufe des Vormittags 34 Mal die Nase geputzt und entsprechend rot sah sie dann auch aus und es tat weh. Gegen 12:00 Uhr kamen wir aus dem Wald heraus und gelangten nach Drui. In der prallen Sonne mussten wir dann noch ein ganzes Stück eine Schotterstraße langlaufen, bis wir an eine Taxihaltestelle kamen. Dort warteten wir eine Stunde, bis das Taxi kam und dann fuhren wir 30min bis nach Guabito. Von dort nahmen wir den Bus nach Changuinola. Dieser wiederrum wurde ein gutes Stück weit vor Changuinola von der Polizei angehalten, die die Papiere des Fahrers kontrollierten. Der Bus fuhr nicht weiter. Wir stiegen aus, liefen das restliche Stück und um 14:30 Uhr kamen wir dann kaputt im Krankenhaus an. Das Wetter war sehr anstrengend. Heiß, sonnig und feucht. Ich hatte wahnsinnigen Durst und konnte gar nicht mehr aufhören, Wasser zu trinken. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich bestimmt schon 3 Liter verbraucht. Wir hatten gerade noch Glück, denn das Büro „für Spritztermine“ war kurz vorm Schließen und Adolfo war der letzte, den sie behandelten. Um 15:00 Uhr kamen wir dann endlich aus dem Krankenhaus heraus. Danach suchten wir uns ein ruhiges Örtchen, um mit Jörn zu telefonieren. Wir redeten einige Zeit lang mit ihm. Erst ich, dann Adolfo. Um 17:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Bus nach El Silencio, aber der brauchte nochmal ewig, bis er losfuhr. Um 18:00 Uhr erst waren wir dann dort und da ich keine Taschenlampe dabei hatte, kaufte ich mir schnell eine im Supermarkt. Wir warteten dann nochmal 1h auf das Taxi nach Bonyic, bis wir schließlich in dem letzten zum Hafen fuhren. Boote gabs natürlich nicht mehr. Um 20:30 brachen wir aus Bonyic aus. Wir mussten bis nach Sieykin hochlaufen, dabei 3mal den Fluss überqueren und den Weg mit nur einer Taschenlampe finden. Völlig k.o. und nass kamen wir um 22:30 Uhr zu Hause an. Keiner hatte mehr erwartet, dass wir noch kommen würden und Orlando kam aus seinem Zimmer und nannte Adolfo und mich verrückt. Waren wir auch ein bisschen ;) Marie kam auch nochmal runter. Ich sagte ihr nur, dass Adolfo morgen nicht nochmal laufen wollte, sondern mit dem Boot runter wollte und sie also früh aufstehen musste. Dann torkelte ich hundemüde und vollends erschöpft in mein Bett. 19.04.2015 - Beginn FußballweltmeisterschaftHeute, Sonntag, gab es mal wieder Fußball, die nächste Nasointerne Weltmeisterschaft hatte begonnen. Da ich immer noch ein bisschen erkältet war, wollte ich mich lieber schonen und heute nicht mitspielen. Ich war immer noch k.o. von gestern. Allerdings kam ich mit, um zuzuschauen, was so aber schnell langweilig wurde und ich ging zu Justino und Luisa. Ansonsten passierte heute nicht viel. Marie kam schon mittags wieder zurück, die beiden waren mit dem Boot runter, zum Krankenhaus und mit dem Boot wieder hoch. Wir beide beschlossen, nächsten Sonntag mitzuspielen. Abends blieb Marie noch recht lange bei Justino und ich traf mich mit Adolfo und Edwin. Edwin wollte morgen noch nicht auf Expedition. Wir beschlossen am Dienstag erst zu gehen und morgen in Ruhe ein bisschen Essen zu besorgen. Da das Deposito für April noch nicht da ist, meinten Adolfo und Edwin, dass wir kaum was mitnehmen würden und nur Banano con Sal essen würden. 5 Tage morgens, mittags und abends? Eieiei. 20.04.2015 - RückfallDer harte Tag am Samstag hatte mich eingeholt. Mir gings schlecht, ich hatte das Gefühl mich übergeben zu wollen, aß nichts und legte mich nur hin. Kopfschmerzen begleiteten mich den ganzen Tag. Heute sah es so aus, als würde ich schon wieder nicht auf Expedition mitkommen können, aber ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
12.04.2015 - Wörter und FischeMorgens früh lief ich zu Justino, zusammen mit Keisy, um Batman zu holen, den Orlando mit zur Baustelle seines eigenen Hauses nehmen wollte. Batman war im Moment bei Justino geparkt. Als ich zurückkam, redeten Adolfo, Rafa und ich mit Ralph und planten zum einen den Ecotourismus und zum anderen einen möglichen Kakaohandel. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg nach Sieyllik, um dort mit dem Coregidor zu reden. Aber an dem Haus angekommen, war keiner da. So gingen wir zu Daniel, aber auch der war nicht im Haus. Nun mussten wir zurück über den Fluss, aber das kleine Boot war auf der anderen Flussseite. Wie immer in dieser Situation bat Adolfo mich, das Boot zu holen. Ich warf mich also ins Wasser, überquerte den Fluss und musste dann in dem wackeligen Baumstamm wieder zurück. Das Problem war, dass es keine Palanca gab, sondern nur einen Ast. Damit konnte ich nicht so toll steuern, aber ich schaffte es, ohne zu kentern, bis auf die andere Flussseite zu den anderen. Nun übernahm Rafa das Ruder und ich, da ich sowieso schon nass war, schwamm erneut. Nun da wir alle drüben waren, wollten wir das Boot noch zurückbringen und so stiegen Rafa und ich wieder ein, um es bei Daniel abzustellen. Noch ein drittes Mal musste ich zurückschwimmen, bevor wir uns endlich auf den Weg nach Hause machten. Unterwegs äußerte Ralph den Wunsch, diesen Nachmittag noch Angeln zu gehen. So suchte ich Angelhaken, Speer und Taucherbrille und erneut machten wir uns auf den Weg zum Fluss. Während Adolfo und ich dort am Ufer unter den Steinen nach Garnelen suchten, baute Ralph seine 50-Teile Profiangel auf und warf diese einmal ins Wasser, wo sie sich sofort in den Steinen verhakte. Wir hatten viel Publikum, da zur gleichen Zeit eine junta de cargar arrena stattfand und die meisten wunderten sich, wofür man so viel Schnickschnack braucht, um einen Angelhaken ins Wasser zu werfen. Hier bei uns benutzt man einfach nur eine Nylonschnur mit Haken und fertig. Nach einer halben Stunde hatten wir 5 Garnelen, Regenwürmer, die Rafa gesammelt hatte und ein paar Wasserwürmer und mit diesen Ködern machten wir uns auf den Weg zu dem Stein, von dem aus wir immer fischten. Während Adolfo und ich die Naso-Angeln auswarfen, war Ralph wieder einige Zeit damit beschäftigt, seine Angel aufzubauen und kurz bevor wir wieder einpackten, da es dunkel wurde, hatte Ralph dann noch einmal Zeit, die Schnur auszuwerfen. Adolfo fing genau einen Fisch. Zwischendurch war ich in den Brunnen abgetaucht und hatte einige Fische gesehen, aber die hatten alle keinen Hunger. Nun, da die Nacht anbrach, kehrten wir mit der Strömung schwimmend zurück und warteten dann, bis es wirklich dunkel war, damit Rafa und ich mit dem Speerfischen beginnen konnten. Aber der Fluss war wie ausgestorben. Wir kämpften uns in der Strömung einmal auf die andere Flussseite, schauten dort in Ufernähe nach Beute und kehrten dann wieder zurück, aber auch wieder nur mit einem einzigen Fisch. Wir sahen so wenige, dass wir beschlossen nach Hause zu gehen. 13.04.2015 - 50 Caña BlancaWährend Adolfo Ralph wegbrachte, führte ich meinen Auftrag aus, 50 weitere Caña Blanca zu suchen und ging dafür zu Isaac, um ihn um Hilfe zu bitten. Das ist etwas, was mir hier wirklich gefällt. Wenn man eine Bitte hat und einen Gefallen fordert, lassen sehr viele der Nasos sofort alles stehen und liegen und helfen einem. So verschob Isaac das Waschen und ging mit mir mit, um mir zu helfen, ebenso wie José. Zu dritt kürzten wir alle 4-5m langen Caña Blanca in 1 ½ Stunden. Zwischendrin hatte es angefangen zu regnen. Nun schnürten wir die Cañas in Bündel zusammen. Zuerst machte Isaac eines aus 15. Das konnte ich allerdings kaum anheben, so schwer war das. Für mich machten wir dann eines mit 10. Dieses trug ich bis zum Sieykin, an den Fuß des Hügels. Zurück. José und Isaac kamen mir auf dem Weg mit je einem Bündel entgegen und ich holte das letzte, das noch übrig war. Dann trug ich 3 der 4 Bündel bis zu Adolfos Haus den Hügel hoch. Das vierte war zu schwer für mich. Arbeit getan. Völlig durchnässt und etwas k.o. gönnte ich mir erst einmal eine Pause. Die ständige Nässe gestern uns heute hatte mir meine schon vorprogrammierte Erkältung beschert und so ruhte ich mich am Nachmittag lieber aus. Abends kam dann Adolfo zurück und brachte einen neuen Touristen mit: Marie Schmitz. Naja, sie war eben so lange weg, dass sie fast schon als Tourist gelten konnte ;)
29.03.2015 - Auf die Plätze, fertig, losWie das Entwurfzeichnen gestern gezeigt hatte, muss man nur die Initiative ergreifen und den erstem Schritt tun und schon geht die Arbeit voran. Denn die Idee von dem Haus stand schon länger, nachdem ich nun gestern den Entwurf gezeichnet hatte, begannen wir heute mit der Arbeit. Wieder mal in der Sonne nahmen wir uns Spitzhacke und Schaufel; meine Lieblingswerkzeuge; und begannen erstmal das Haus abzumessen und mit Stöcken zu markieren und dann den Hügel auszukarven, um den Boden zu ebnen. Mittags begannen wir mit der Berechnung der Materialien und machten eine Liste, welche Holzbalken und Bretter welcher Länge wir brauchen. Nachmittags sind wir dann zum Hafen gegangen, um auf Marie und ihre Schwester zu warten. Die beiden kamen erst recht spät, sodass es schon dunkel wurde als wir zu Hause ankamen. Der Plan von Marie war aber nach Tmiiyic zu gehen und dort zu übernachten und da am 31.03.2015 schon die Eltern von ihr in Changuinola ankommen würden, ging das nur morgen und nur dann, wenn ich die Eltern abholen würde. Da Marie erschöpft war von der vielen Party auf Bocas, bot ich mich an mit Batman loszureiten und bei Justino und Edwin nachzufragen, ob sie als guide mit nach Tmiiyic gehen würden. Auf dem Weg nach unten traf ich Rafa, der mir sagte, dass Edwin mit dem Boot in Klowo war und immer noch nicht angekommen war. Er selber könnte nicht mit. Also ritt ich zuerst zum Hafen und dort war Edwin gerade angekommen. Ich half ihm dabei einen Sack voll Mais bis zu seinem Haus zu reiten und dann ritt ich zurück bis zu Justino, mit dem ich kurz sprach und der sich tatsächlich anbot, mitzulaufen. Also einen guide hatte ich. Edwin war verständlicherweise nicht begeistert davon direkt am nächsten Tag wieder in den Dschungel zu gehen und wollte sich lieber ausruhen. Wieder zu Hause (ich kam erst gegen 21:00 Uhr zurück) waren Marie und Clara schon am Schlafen. Also ging ich auch ins Bett. 30.03.2015 - Ausflug nach Tmiiyic von Marie und ClaraWie gestern geplant brachen Marie und Clara heute mit Justino und Orlando nach Tmiiyic auf. Allerdings erst recht spät. Vom Wetter her waren es die schlechtesten 2 Tage, die sie sich hätten auswählen können, denn nachmittags fing es an heftig zu schütten. Mittags zog ich mit Raul los, um Feuerholz zu holen. Weder Adolfo, noch Letizia waren zu Hause und so brachen wir zu zweit mit Batman zu Isaac auf, um ihn um Hilfe zu bitten. Aber auch der war nicht zu Hause. Ich lieh mir eine Machete von ihm aus, indem ich sie mir aus dem Haus holte und dann gingen Raul und ich in den Wald und suchten einen geeigneten Baum. Nach einigem Suchen fanden wir einen großen, umgefallenen Baum, der sich perfekt eignete und machten uns daran, ihn zu zerhacken. Nachdem wir 2 Säcke gefüllt hatten, fing es an zu regnen und gleichzeitig kamen uns Letizia und Diego mit Manuela (der Stute) zur Hilfe. Sie füllten weitere zwei Säcke und mit den 4 Säcken und ich und Letizia jeweils einem dicken Baumstamm auf der Schulter gingen wir nach Hause. 31.03.2015 - Familienzusammenkunft MarieWieder Mal früh aufstehen, wieder Mal nach Changuinola. Heute galt es, sowohl Maries Eltern, als auch Judith und Mario abzuholen. Ich machte mich mit Adolfo also auf den Weg zum Hafen. Wir saßen im Boot, begleitet von Nieselregen und später Regen, danach stiegen wir in das Taxi und froren vom Fahrtwind und anschließend ging es in den klimatisierten Bus und immer noch leicht nass war uns recht kalt. Während der Busfahrt nahm ich Kontakt auf mit Matthias (Maries Stiefvater) und wir trafen ihn und Susanne (Maries Mutter) dann am Busterminal. Während wir die beiden in ein Restaurant setzten, damit sie frühstücken konnten, fuhren Adolfo und ich schnell zum Flughafen und holten dort Judith und Mario ab. Auch die beiden setzten wir dann in das Restaurant und Adolfo und ich zogen los, um einige Einkäufe zu erledigen. Anschließend wollten auch die vier noch was besorgen und so setzten wir nun Adolfo ins Restaurant und ich ging nochmal mit „den Deutschen“ los, um Gummistiefel etc. zu besorgen. So hatten am Ende alle gefrühstückt außer ich. Um 11:30 Uhr schon waren wir in Bonyic und fuhren von dort aus mit dem Boot nach oben. Der Fluss war immer noch so trocken, dass ich ab und zu helfen musste zu palanciaren und 2 Mal mussten wir aussteigen und ein Stück am Ufer entlanglaufen. Das Wetter wurde unterwegs immer besser. Schließlich gab es Mittagessen und kurz darauf kehrten auch Marie und Clara von der Expedition zurück. Ab diesem Zeitpunkt war Marie in einer anderen Welt – glücklich mit ihrer Familie. Nachmittags ging ich dann noch mit Adolfo zum Maisfeld, um den nun schon reifen Mais zu ernten und mit einem vollen Korb voll kamen wir spät zurück. Doch die harte Arbeit wurde gut belohnt, denn nun gab es Maiskolben zum Abendessen J 01.04.2015 - KakaoherstellungFrüh morgens lief ich heute schnell zu Justino rüber und brachte ihm die Nägel, die er für das Zinndach seines Hauses brauchte, vorbei, da ich sie ihm gestern aus Changuinola mitgebracht hatte. Um 9:00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zu Edwin, denn wir hatten dort eine Kakaoverabredung. Ich ging mit Mario und Judith voraus, beziehungsweise ritt mit Judith auf Batman. Bei Edwin erklärten Rafa, Edwin und Carina Judith und Mario die Herstellung des Kakaos und die beiden konnten sowohl die Kakaofrucht probieren, als auch gerösteten Kakao naschen, schälen und malen. Am Schluss wurde der fertige Kakao dann noch zubereitet und getrunken. Zwischendurch kam auch Marie mit ihrer Familie an. Es wurde sich nett unterhalten und dann ernteten Edwin und Mario noch Pipa (Kokosnuss), die wir tranken. Währenddessen versteckten Clara und Marie Ostereier, die wir anderen dann suchen sollten. Durch die Sonne aber gab es nur noch Schokosoße. Trotzdem eine sehr lustige Aktion. Mittags machten wir uns auf den Rückweg. Wieder ritten Judith und ich auf Batman, allerdings war Batman sehr warm und so kam es zu einem kleinen Zwischenfall. Während wir den Fluss Sieykin das erste Mal überqueren wollten, legte sich Batman samt seiner Reiter einfach ins Wasser. Als er dann versuchte mit uns drauf wieder aufzustehen, fielen Judith und ich runter und badeten mit. Erleichtert von seiner Last, warf er sich dann gleich erneut ins Wasser und badete vergnügt. So so so… ich glaube er hat die Wasserscheu vollends abgelegt. Wir lachten ziemlich heftig ziemlich lange und stiegen schließlich nass wieder auf. Nachmittags ging Marie mit ihrer Familie und Mario zum Fluss baden und ich zeigte Judith anschließend, wie man die Armbänder macht. Danach backten wir noch Zimtschnecken, denn Clara hatte gestern Geburtstag gehabt, was heute Abend gefeiert wurde. Justino + Familie, Isaac und Osvaldo kamen zu Besuch und alle gemeinsam aßen wir zu Abend. 02.04.2015 - AusgepowertHeute Morgen stand die Wanderung nach Llagandlu mit Judith und Mario an. Dafür kam Daniel gegen 7:00 Uhr schon zu Adolfo und nachdem wir gefrühstückt hatten, gings los. Marie würde heute schon mit ihrer Familie auf Reise aufbrechen und dann erst in 2 Wochen wiederkommen. Wie in den letzten Tagen auch brannte die Sonne vom Himmel und machte uns den Aufstieg über die offenen Kuhweiden unerträglich. Als wir nach etwa 1 ¼ Stunden endlich in den Regenwald kamen, war es sofort kühler, aber immer noch war das Klima warm und feucht. Wir gingen langsam, schauten Vögel, Frösche, Spuren und Pflanzen und kamen dann nach 2 weiteren Stunden zum Aussichtspunkt mit dem Mangobaum, von dem aus man einen schönen Blick auf die Karibikküste hatte. Dort packten wir dann das Mittagessen aus, was Adolfo uns in Bananenblätter eingewickelt hatte. Nachdem die Mägen gefüllt waren, setzten wir uns Rücken an Rücken, genossen die Aussicht und die beruhigenden Geräusche des Regenwaldes. Mario schlief fast ein. Nichts desto trotz mussten wir uns natürlich auch wieder an den Abstieg machen. Wir gingen an dem Maisfeld von Adolfo vorbei und nahmen einige Maiskolben mit. Dabei hielten wir uns auch nochmal einige Zeit auf. Nass ging es dann bis nach Hause und unterwegs pflückte Daniel eine Ortiga der schwächeren Klasse und legte mir das Blatt auf den Arm. Erst brannte es höllisch, etwa wie eine Brennnessel bei uns nur stärker und über den ganzen Arm, dann flaute es schnell ab und hinterließ ein angenehmes Kribbeln. Daniel machte es bei sich ebenso. Als wir 5 Minuten später unsere Arme anschauten, waren diese voll mit Blasen. Zu Hause angekommen brauchten Judith und Mario erst einmal eine Pause. Es war schon 15:00 Uhr. Wir gingen zu uns ins Haus, wo lediglich Enrique war und da es warm war, hatte ich Durst, allerdings gab es kein Wasser. Wir schütteten Wasser in den Filter, aber das Wasser was rauskam, roch nach alten Eiern. Wir gossen den Tank aus und machten das alles nochmal. Wieder das gleiche Ergebnis. Also öffneten wir den Filter und nahmen die oberste Schicht vom Sand ab und schütteten dann wieder Wasser drauf. Immer noch das gleiche. Als nächstes versuchten wir es mit gekochtem Wasser, aber es half alles nichts. Je mehr Wasser wir allerdings durchkippten, desto besser wurde es. Später, da Judith und Mario sich eher ausruhen wollten, karvte ich zusammen mit Adolfo noch mit der Spitzhacke weiter Erde aus für das Haus der Touristen. Als wir 2h später aufhörten war ich wirklich fertig. Der Tag war ziemlich anstrengend gewesen. Am Abend bin ich dann am Tisch von Adolfo eingeschlafen, wofür man wirklich sehr müde sein muss, denn die Stühle sind so unbequem, dass man es wirklich nur zum Essen aushält und sich danach umsetzt. 03.04.2015 - Ein würdiger indigener AbgangAuch für Judith und Mario war die Zeit bei uns heute dann vorbei, aber wir hatten noch ein besonderes Event vor. Justino und ich würden die beiden in Balsa runterbringen, während Adolfo mit den Rucksäcken mit dem Boot runter fuhr. Dafür stand ich wieder mal um 5:00 Uhr auf und brachte um 5:30 Uhr die Rucksäcke von Mario und Judith zusammen mit Mario und Adolfo zum Hafen. Dort fanden wir um 6:00 Uhr bereits ein Boot, was Adolfo und das Gepäck mitnehmen würde. Also gingen Mario und ich wieder zurück, allerdings noch bei Justino vorbei. Er machte sich dann schon auf zum Strand und fing an das Balsa fertig zu machen, während wir schnell frühstückten und dann mit Judith erneut zum Hafen gingen, wo wir dann alle zusammen die Balsastämme zusammenbanden. Dann gings auch schon los. Ich steuerte vorne mit der Palanca und Justina war hinten. Der Fluss war immer noch trocken, aber perfekt zum Balsafahren. An ruhigeren Stellen gaben wir dann auch Judith und Mario mal das Steuer in die Hand und sprangen derweil ins Wasser, um uns abzukühlen, denn es war immer noch heiß. Bei den Stromschnellen übernahmen wir dann wieder. Einmal rutschte Justino auf den rutschigen Stämmen aus und ich musste die Stromschnelle alleine meistern. Nach 1 ½ Stunden war der ganze Spaß dann auch schon vorbei und wir kamen in Bonyic an. Dort wartete Adolfo bereits mit dem Gepäck. Wir banden das Balsa los und zogen uns um und fuhren dann mit Taxi und Bus nach Changuinola. Dort war alles geschlossen, denn es war K-Freitag und so brachten wir Judith und Mario weg und fuhren dann direkt wieder zurück. Auf ¾ des Weges sprangen Justino und ich aus dem Boot und liefen den restlichen Weg zu Fuß. Etwa 15 Minuten brauchten wir, bis wir schließlich in Sieyllik ankamen und über den Fluss schwammen. Wir warteten nochmal etwa 10 Minuten bis das Boot endlich ankam. Dadurch, dass der Fluss so trocken ist, ist man zu Fuß deutlich schneller. Abends spielten wir dann Gitarre bei Adolfo. 04.04.2015 - HeinzelmännchenWieder ein Samstag. Adolfo ging wie immer in die Kirche und ich arbeite wie immer, um Adolfo zu ärgern. Nachdem ich morgens mit Orlando und Letizia 20 Fuß lange Pifá-Holzbalken geschleppt hatte, ging ich gegen 11:00 Uhr rüber zu Justino, um mit ihm zusammen einen Streich für Adolfo zu spielen. Wir suchten 23 Caña Blanca und schleppten diese bis zum Haus von Adolfo, denn er wollte einen Zaun daraus bauen, um die Rezeption für Touristen von seinem Haus abzugrenzen. Die 23 Caña Blanca wogen ziemlich viel und nachdem wir damit den Hügel bis zum Haus hochgestiegen waren, war ich ziemlich außer Atem. Wir legten unsere Beute mitten in den Weg, damit Adolfo sehen würde, dass die Heinzelmännchen gearbeitet hatten, sobald er aus der Kirche kam. Nach einer kurzen Pause gingen Justino und ich wieder zum Haus zurück und arbeiteten mit Spitzhacke und Schaufel an dem Ebnen des Bodens unter seinem neuen Haus bis 17:00 Uhr. Ziemlich k.o. kam ich dann abends nach Hause, wo Adolfo mir scherzeshalber sagte, dass ich die Caña Blanca wieder ankleben sollte und wir die dann morgen holen würden. 05.04.2015 - Zicke Zacke HühnerkackeHeute Morgen ging ich mit Diego auf Hühnerjagd. Wir ritten mit Batman los und arbeiteten uns von Haus zu Haus vor, um zu fragen, ob jemand ein Huhn verkaufte. Ohne Erfolg. Immer war entweder keiner da oder es gab kein Huhn. Letztendlich mussten wir dann mit Batman den Fluss überqueren, was er zum ersten Mal machte. Wir ritten bei Daniel rüber, dort ging der Fluss Batman bis zum Rücken, sodass unsere Beine auch bis zu den Oberschenkeln nass wurden. Ohne Probleme überquerte Batman den Fluss. Am anderen Ufer banden wir ihn dann an und liefen zu Fuß bis zum Haus von Berchi, die uns dann doch tatsächlich ein Huhn verkauften. Aber auch das mussten wir erst einmal einfangen. Nach 3 ½ Stunden Hühnchensuche ritten wir dann endlich mit Erfolg im Gallopp zum Haus zurück. Anschließend wusch ich schnell meine Wäsche und hängte sie in die Sonne auf und dann zogen Justino und ich mit Orlando nochmal los, um die letzten Pifá-balken zu holen, die noch geblieben waren. Auf einmal trugen wir alle zusammen zum Haus. Damit haben wir dann die Veranda auf der anderen Seite vom Haus fertig gebaut und kurz darauf hatte ich einen Sonnenstichartigen Anfall, so dass mir schwindelig und übel wurde, was sich eine halbe Stunde später aber wieder legte. Wahrscheinlich hat die Sonne mich auf der Hühnerjagd erwischt. Abends kam Adolfo von einer Reunión zurück und berichtete mir von einem neuen Problem in der Comunidad, das hier hier auf dem blog allerdings nicht nennen möchte. Es geht um 2 Personen, die öffentlich Aufstand gegen unser Projekt und ODESEN machen und dabei früher selber daran beteiligt waren. Nachdem mir Adolfo davon berichtet hatte, schrieb ich mit ihm zusammen noch eine Memoria einer älteren Reunión, die 3 Seiten lang war. 06.04.2015 - Mission MapaHeute begann ich mit einem neuen Projekt: Ich fuhr auf die Insel Bocas, um dort eine riesige Landkarte des Flusses Teribe abzuzeichnen, die alle Kamerafallengebiete umfassen sollte. Bevor ich nach Almirante und dann nach Bocas fuhr, kaufte ich mit Adolfo noch 2 DIN A2 Plakate. Diese klebte ich dann hinterher zusammen und in dem Format zeichnete ich den Flusslauf ab. Eine ganz schöne Arbeit, das alles größenverhältnismäßig richtig hinzubekommen. Aber es wurde gut. Als ich dann zur Post ging, um einen Brief an FAWN abzuschicken, überraschte mich ein Paket von Oma Bär dort. Ich freute mich riesig und öffnete es sofort. Super! Auf dem Weg zu La Buga, der Tauchschule, habe ich Leon einen der Tauchlehrer getroffen und mich mit ihm kurz unterhalten. Dann weiter zur Tauchschule und dort Tony überrascht. Abends habe ich mir dann einmal Penne mit Bolognesesoße und Parmesan gegönnt und danach bin ich wieder in die Tauchschule und habe dort lange mit Tony und Carlos gesessen. 07.04.2015 - WiedersehenWie ihr merkt, hänge ich mit meinem Blog ziemlich hinterher und so habe ich mich den ganzen Vormittag dem Berichte schreiben verschrieben. Mittags ging es dann mal wieder Tauchen. Tony hatte mich überredet. Das Wetter war allerdings nicht so gut und es war verhältnismäßig kühl. Das eigentliche Highlight des Tages war heute aber nicht das Tauchen, sondern dass ich mich danach noch einmal mit Judith und Mario getroffen habe, die ihre letzten Tage vor dem Abflug ebenfalls auf Bocas verbrachten. Um 18:30 Uhr trafen wir uns auf der Hauptinsel und suchten uns dann ein nettes Lokal aus, um zusammen zu Abend zu essen. Burger. Wir saßen dort lange und unterhielten uns über Köln, Einbrüche etc. und stellten dabei fest, dass meine ehemalige Frisbeetrainerin mit zum engsten Freundeskreis von Judith und Mario gehörte und die beiden außerdem quasi gegenüber von einem meiner besten Freunde, Gereon, wohnten. Sehr lustig, wie klein die Welt doch ist. Anschließend gingen wir dann noch in den Bookstore; eine Büchereibar in der es heute Livemusik gab. Bevor der Auftritt aber losging, nutzten Mario und ich noch die Gelegenheit ein bisschen Tischtennis zu spielen, denn es gab dort eine Platte. Dann wurde diese weggeräumt, um Platz zu schaffen und ich zeigte Judith die Dominovideos, bis die Musik begann. Bis 22:30 Uhr blieben wir dort und dann trennten sich unsere Wege auch schon wieder. Aber es war ein toller Abend! 08.04.2015 - Perfektes TimingNun ging es wieder hoch nach Sieykin. Meine Mission war erfüllt, der nächste Schritt war nun, die Fluss- und Gebietsnamen auf der Karte einzutragen. Wieder in Sieykin angelangt fing es an zu regnen, sobald ich das Haus betreten hatte. Perfektes Timing. Als der Regen nach einiger Zeit wieder aufhörte halfen Diego und ich beim Hausbau vom Haus von Deyvis mit, das er bei uns auf dem Gelände baute. Die Grundpfeiler standen schon, nun ging es mit dem Grundgerüst weiter in die Höhe. 09.04.2015 - Ein blasenreicher ArbeitstagDa heute eine junta angesetzt war, um den Berg hinter dem Haus zu chapiaren, das heißt alle Sträucher, Gräser und Bäume kleinzuhacken, kamen früh morgens einige Leute zu uns. Diesen Moment nutzte ich direkt, um Orlando, Ronaldo und José die Karte zu zeigen, die direkt anfingen, ein paar Flussnamen zu identifizieren. Um 9:00 Uhr machten wir uns dann aber doch alle an die Arbeit und zu neunt mätzelten wir in 4h das gesamte Dickicht wieder, das teilweise 2 mal so hoch war wie ich. Nach 3h taten mir die Hände weh und ich bekam Blasen. Nun war der Berg kahl und wir hatten ordentlich Platz für die Pferde geschaffen. Ich ging dann ins Haus zurück, während die anderen 8 die Arbeit beendeten und perfektionierte dort den Bogen, den ich mit dem Maleku begonnen hatte. Nachmittags half ich Orlando und Justino wieder beim Hausbau, in dem ich Holzbalken dahin trug und angab und einige Nägel in den Balken versenkte. Danach ging ich noch zu Adolfo hinüber und wir karvten die letzten 2m² aus, die noch fehlten. Als es dämmerte war ich wirklich hundemüde und meine Hände mit je 14 Blasen taten ordentlich weh. 10.04.2015 - Vorbereitungen für die GrundpfeilerNach einem ruhigen morgen mit ein bisschen Gitarre üben setzten Adolfo und ich die Arbeit an dem Haus fort. Ich nahm einen Holzstab mit einem „Eisenspachtel“ vorne dran und grub damit in dem lehmigen, harten Boden 6 6 Fuß tiefe Löcher für die Grundpfeiler des Hauses. Währenddessen ging Adolfo los, um einige Baumstämme anzugucken, ob die für das Haus taugten. Mittags erstellten wir dann eine Kostenaufstellung für möglichen exklusiven Ecoturismus, den wir über Alejandro und Alexander, unsere Mentoren, die eine Tourismusorganisation haben, anbieten wollen. 11.04.2014 - LustlosigkeitDer Tag heute war seltsam. Ich hatte zu nichts Lust und konnte mich für nichts motivieren. Und es regnete. Solche Tage gibt’s. Letztendlich half ich dann doch wieder beim Hausbau von Deyvis mit, bei dem wir jetzt schon das Zinndach draufmachen konnten, was den ganzen Tag in Anspruch nahm. Dort konnte ich allerdings nicht so viel mithelfen und saß oft einfach nur im Dachstuhl rum und hörte der Unterhaltung zu. Abends im Dunkeln kam Ralph bei uns an.
12.03.2015 - Piñata bastelnAls ich heute aufwachte begann der Husten. Ronaldo war heute morgen zu Besuch und wir unterhielten uns. Als er dann weg war, fasste ich alle Spurentabellen und andere Notizen, die wir uns bei jedem KF- Aufstellen machten in ein Buch zusammen. Danach ging ich wieder zu Justino und Luisa lernte Naso und danach bastelten wir eine Piñata, um den Geburtstag von Marie nachzufeiern. Abends haben wir dann noch Brot gebacken und da es dann später anfing zu regnen, musste ich im Regen zurück nach Hause. 13.03.2015 - Piñata zerschlagen, Erkältung Tiefpunkt Heute gings mir deutlich schlechter. Morgens las ich deshalb einfach nur ein Buch in der Hängematte. Ich hatte überhaupt kein Appetitsgefühl, Husten kam auch dazu. Da aber alle zum Arbeiten wo anders hingegangen waren, ging ich mittags wieder zu Justino und Luisa rüber, um jemanden zum Reden zu haben. Wir gaben Batman, meinem Pferd, die Medizin, damit der Huf sich verhärtet, und abends kam dann Marie dazu. Wir schauten zusammen Planet Erde und dabei bekam ich Fieber. Ich wartete aber noch ab, bis Marie die Piñata zerschlagen hatte, dann brachten mich Justino und Luisa ins Bett; die beiden kümmerten sich super um mich. Marie und ich übernachteten dort. 14.03.2015 - 3. Geburtstagsfeier für und von MarieAls ich am nächsten morgen aufwachte, war Marie schon zu Hause. Ich ging mit Justino und Luisa hinunter zum Fluss, um Batman zu baden und danach unterhielten wir uns. Ich aß nichts, mein Hungergefühl war weg. Fieber hatte ich nicht mehr, aber schlecht ging es mir immer noch. Marie kam vorbei und sagte uns, dass Letizia ein "Festmahl" vorbereitete und dass alle eingeladen waren. Um zwei gingen wir also dorthin und aßen zusammen. Noch einmal den Geburtstag von Marie gefeiert. Marie hatte auch Marmorkuchen gebacken, aber ich hatte keine Lust darauf. 15.03.2015 - Einfach nur krankAlles hatte sich über Nacht wieder verschlechtert. Als ich herunter kam hatte ich Atemschwierigkeiten, Fieber und immer noch Husten. Adolfo war da und machte sich Sorgen. Zusammen mit Letizia bereitete er eine Inhalation vor und nach dem ich die eingeatmet hatte, legte ich mich hin. Orlando und Letizia gingen wieder mal mit den Kindern arbeiten, d.h. ich war alleine zu Hause. Ich spielte etwas Gitarre und schlief in der Hängematte. Nachmittags gings mir etwas besser und Adolfo rief mich, ob ich nicht Fotos von Ovid machen könnte. Ich ging mit meiner Kamera rüber. Essen wollte ich immer noch nicht. 16.03.2015 - KindergartenHeute morgen ging Marie mit Adolfo Jörn anrufen. Dafür stiegen sie Loma Gallote hoch. Allerdings spielte das Wetter nicht mit und es schüttete. Ich lag den ganzen Tag krank im Haus und half abends den Kindern bei den Hausaufgaben. Morgen würde die Expedition beginnen, aber ich hatte keine Aussichten auf Mitkommen. Geplant war, dass Adolfo, Edwin, Orlando und Enrique mitkamen, aber abends kam Enrique vorbei und nachdem er mit Orlando geredet hatte, wollten die beiden plötzlich nicht mehr mitkommen. Marie war sauer, wollte, dass die beiden das Adolfo sagten, aber die stellten sich an wie Kinder und keiner sagte Bescheid. 17.03.2015 - Expeditionsbeginn und KokusbällchenHeute morgen brach Marie mit Adolfo zu Edwin auf und es war noch nichtmal klar, ob die Expedition nun stattfinden konnte. Letztlich gingen dann aber Bernado und Antonio noch spontan mit und so brach der Trupp auf, um die KF zu verstellen. Letizia hatte es allerdings nicht auf die Reihe bekommen, Mittagessen für Marie zu machen und so bekam Marie nur trockenen Reis mit. Das war nun schon das 4. Mal so. Ich spielte wieder Gitarre und da ich schon wieder alleine zu Hause war, ging ich wieder mal zu Justino, Luisa und Isaac. Wir unterhielten uns, dann ging ich mit Justino zu Donildo einkaufen, was mich ziemlich fertig machte, da ich total kraftlos war, anschließend pflegten wir Batman, badeten ihn im Fluss und sprayten die Hufe wieder ein. Nach dem Mittagessen machte ich mit Luisa süße Kokusnussbällchen und während diese abkühlten und trockneten, guckten wir wieder einen Film. Kurz bevor es dunkel wurde, machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. 18.03.2015 - Skorpion und MandarinenAls ich mit heute morgen mein T-Shirt über den Kopf ziehen wollte, saß dort ein großer Skorpion drin und stach mich in den Arm. Damit war die Müdigkeit wie verflogen, ich zog das T-Shirt wieder aus und schüttelte den Skorpion daraus. Orlando kam, fing den Skorpion und schmiss ihn ins Feuer. Ich machte mich ans Wäsche waschen und danach setzte ich mich in die Hängematte, um einen Calabaza zu machen. Ich saß mehrere Stunden daran, vorzuzeichnen und die Linien einzuritzen. Mittags ging ich wieder zu Justino, dort sagten mir die Kinder von Isaac, dass er beim Fluss sei. Also ging ich dorthin. Batman war auch da und fraß vergnügt Gras. Wir hielten uns nicht lange am Fluss auf, pflückten nur ein paar Mandarinen, von den letzten die noch übrig waren, und machten uns dann wieder auf den Weg nach Hause. Nachdem wir dann erneut die Medizin für die Hufe aufgetragen hatten, ging ich nach Hause. 19.03.2015 - Tour durch Sieykin arribaHeute stellte ich den Calabaza fertig. Wieder mal waren alle weg arbeiten oder sonstwo und als mir langweilig wurde, nahm ich meine Kamera und machte mich auf den Weg zu Justino. Ich wollte eine kleine Tour durch das "obere" Sieykin machen, denn den unteren Teil hatte ich schon gut mit Oma abgedeckt. Bei Justino machte ich einen kurzen Halt, denn ich wollte den Weg auf Batman bestreiten. Zu Fuß sind die Häuser ne 3/4h bis 1h entfernt mit jeweils Abständen zwischendurch. Justino hatte Lust mitzukommen und so begleitete er mich. Wir ritten zu Flore und Maria, der Mama von Juan. Danach weiter zu Ronaldo, bei dem wir eine längere Pause machten und uns unterhielten. Er lud mich ein, mit ihm Kunst zu machen, und zwar sollte ich eine Holztafel bezeichnen und anmalen. Später kamen wir bei Enrique vorbei, der ziemlich schlecht gelaunt war und da er dachte wir würden im Auftrag von Adolfo kommen und Fotos machen, verbot er uns grantig das Haus zu fotografieren. Keine Ahnung was der Kerl hat, aber er hat sich schon seit einiger Zeit völlig vom Projekt verabschiedet. Also ritten wir schnell weiter zu Juan. Er servierte uns Guanabanasaft, mein Favorit, und nachdem wir das Foto geschossen hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Es war heiß und der Himmel war wolkenlos. Um 16:00 Uhr erst kamen wir zu Hause an. Ich setzte mich direkt an den Entwurf für Ronaldo. Es war immer noch keiner zu Hause und so freute ich mich über den Besuch von Daniel. 20.03.2015 - Paket abholenHeute war ich um 5:30 Uhr am Hafen von Sieykin, da ich mit Justino nach Bocas wollte, um die Pakete meiner Eltern und meiner Großeltern abzuholen. Als wir also im Bus nach Changuinola saßen, sprangen wir zwischendurch raus, da Justino in Finca 8 irgendetwas erledigen wollte. 30min später saßen wir dann schon im Bus nach Almirante und von dort aus gings zur Lancha. Nachdem wir uns auf der Insel erst einmal einen Fruchtsmoothie geholt hatten, wartete tatsächlich ein Paket auf mich, aber eben nur eins. Das andere war noch nicht da. Da das Paket in gutem Zustand war, machte ich es nicht auf, um es besser transportieren zu können, allerdings fiel mir das schwer. Gegen 15:30 Uhr waren wir in Bonyic und da wir keine Lust hatten, das Boot zu bezahlen, wenn man eh dauernd austteigen und schieben muss, gaben wir nur unser Gepäck auf und liefen dann am Fluss entlang bis hoch nach Sieykin. 3 Mal mussten wir den Fluss überqueren. Nach 1 Stunde und 20min kamen wir in Sieykin an. Das Boot mit dem Gepäck hatte uns unterwegs überholt, aber wir waren schon weit gekommen. Als ich zurück kam, es hatte angefangen zu regnen, war Adolfo schon aus Shublollik zurück und Orlando war mit Enrique nach Shey aufgebrochen. Letizia wollte mit den Kindern bei Isaac übernachten. Und an dieser Stelle sollte ich vielleicht mal ein bisschen über die Probleme erzählen, die es hier gibt. Also: Die ganze Häusergruppe von uns und unseren Nachbarn steht auf einem sogenannten Patio, über den offensichtlich Cristino (Vater von Adolfo und Letizia) das Sagen hat. Irgendwann vor kurzem fing er dann an Probleme zu machen. Er sagte Letizia er will Geld von dem Deposito abhaben, denn er verdiene an der ganzen Sache nix. Aber er macht ja auch nichts, also ist das schon richtig so. Desweiteren hat er sich beim Coregidor über Letizia und Orlando beschwert, da die beiden "lauter Touristen" im Haus empfangen also ein "Hotel" auf seinem Grundstück führen. Letizia war daraufhin auch beim Coregidor und der hat sich 100% auf ihre Seite gestellt und gesagt Cristino sei verrückt und geldgierig. Wenn er Touristen empfangen will, soll er sein Haus dafür fertig machen. Letizia und Orlando haben ihr Haus komplett selber gebaut und es gehört ihnen, sowie das Grundstück auf dem es steht. Genauso wie Cristino keine Touristen will, will er auch nicht, dass Batman auf dem Patio grast. Aber auch da hat der Coregidor sich auf unsere Seite gestellt. Desweiteren heißt es, dass Cristino eine Nichte von Letizia und Adolfo vergewaltigt hat, die auch bei uns in der Nähe wohnt. Diese war wohl vor Gericht in Changuinola und hat ihre Aussage und Examen gemacht. Was genau dabei rauskam, wissen wir nicht. Im Moment spielen einige Nasos echt verrückt… 21.03.2015 - religiöser Samstag in der Kirche + SpieleHeute ist mal wieder Samstag. Letizia, Adolfo und alle Kinder sind in der Kirche gewesen und ich bin dann um 10:00 Uhr zu Justino und Luisa gegangen. Dort haben wir deutsches Brot gebacken und als Adolfo mit den Kindern nach der Kirche dann dort vorbei kam, haben wir das Brot mit dem Käse aus dem Paket von Mama und Papa und Tomaten, die ich aus Changuinola mitgebracht hatte, serviert. Um 15:00 Uhr ging es weiter mit Kirche und diesmal gingen auch Justino, Luisa, die Kinder und ich mit. Der Gottesdienst an sich war ziemlich langweilig, aber danach wurden im Dunkeln vor der Kirche drei große Lagerfeuer angezündet und dann mit allen Kindern und Jugendlichen Spiele gespielt. Zu der Zeit tauchte dann auch Marie auf, die von der Expedition zurückgekehrt war. Wir beide spielten dann auch mit und bei einem Spiel konnten wir sogar Adolfo überreden mitzuspielen – ausgerechnet beim Fangen spielen… Zum Schluss spielten wir ein Spiel: Nach „X“ sortieren. Wir bildeten 2 Gruppen und dann wurde uns eine Kategorie gesagt, nach der wir uns sortieren mussten. Zum Beispiel Vorname, Nachname etc. Als drittes kam dann: Numero de Cedulo (Passport number). Da mussten Marie und ich aussteigen, denn die deutschen Nummern fangen mit Buchstaben an und die panamesischen mit Nummern. Insgesamt war der Abend sehr lustig. 22.03.2015 - Gurke, Mandarinen und ReuniónDen Tag heute habe ich mit Lesen begonnen und dann bin ich meiner Lieblingsbeschäftigung: Zeichnen nachgegangen und habe den Jaguar weitergezeichnet. Mittags hat mich Adolfo zu sich gerufen und mir Salatgurke aus eigenem Anbau angeboten. Die Gurke war etwa doppelt so dick wie die, die wir aus dem Supermarkt kennen. Danach war ich Mandarinen pflücken bei Ricardo zusammen mit Marie. Die letzten aus dieser Ernte. Anschließend bin ich zu Donildo gelaufen und habe Batman dort bei Justino abgeholt, der bis er sein Haus fertig gebaut hat, bei Donildo wohnt. Mit Batman sind Marie und ich dann schließlich zur Reunión zu Edwin geritten, im Trab. In einer Kurve hat sich Marie sehr in die Kurve gelegt und uns beide damit vom Pferd gezogen. Während wir beide uns im Schlamm vor Lachen kugelten, fraß Batman vergnügt die Bananenblätter in der Nähe. Wir sprangen wieder auf, was nicht so einfach war, da Batman ja recht groß ist. Um 16:00 Uhr fing die Reunión an und wir sprachen bis in die Nacht hinein. Wie ich zuvor schon Mal erleutert hatte, gibt es im Moment viele Probleme hier. Nach dem Abendessen ging es dann heim. 23.03.2015 - Zeit zum NachdenkenDen ganzen Morgen lang haben Adolfo, Ale und ich heute die Müllschilder weiter ausgekarvt. Diese Arbeit ist eintönig und geht ziemlich auf den Rücken durch die unbequeme Sitzhaltung, aber ist dringend notwendig, denn wir arbeiten schon ziemlich lange an diesem Projekt und wollen es endlich mal fertig stellen. Zum Mittagessen gab es dann Reis mit Linsen, was hier im Moment neben Patacones und Ei mein Lieblingsessen ist. Noch besser schmeckt es aber mit einem Bananito dazu. Nach dem Mittagessen sind Marie und ich mit Adolfo nach Sieyllik gegangen, mit dem Ziel, Rosario zu fragen, ob er theoretisch bereit wäre, eine Tanzvorstellung für Maries Familie zu machen und zu welchem Preis. Wir überquerten den Fluss schwimmend und hinterließen so 3 nasse Poabdrücke auf den Stühlen unserer Gastgeber. Wir blieben allerdings nicht lang, denn Rosario war nicht da und so sprachen wir nur kurz mit Rosa, der Frau. Zurück schwammen wir wieder. Marie schwamm direkt nach Sieykin zurück, denn sie wollte noch bei Isaac vorbei. Adolfo und ich machten Halt auf dem Stein, auf dem wir immer fischten und unterhielten uns dort eine Weile, bevor auch wir uns das letzte Stück ins Wasser schmissen und dann zurückkehrten. Von Isaac wurden Marie dann noch andere Sachen aufgedeckt, die Marie und mir gar nicht gefielen und wir sprachen abends darüber. Im Moment wissen wir nicht so recht wem und was wir noch glauben sollen. Abends bin ich dann noch zu Adolfo gegangen und habe ihm unser Unwohlsein erklärt und er konnte mich gut verstehen und auch ein bisschen beruhigen. Er meinte, wir sollen alles aufnehmen, aber nicht urteilen, denn so lange es über dritte Hand zu uns gelangt, wissen wir nicht wie war was ist und was uns verschwiegen wird. Erschöpft vom vielen Kopfzerbrechen und Nachdenken half ich Adolfo schließlich noch dabei einen Brief zu schreiben, den er mit diktierte und ich aufschrieb. 24.03.2015 - Batman bückst aus und wieder MaisHeute war es für Marie soweit. Die Schwester war in Panama angekommen und wartete in Almirante auf Marie. Das heißt, Marie brach heute früh morgens auf, um ihre Schwester dort zu treffen und dann ein paar Tage zusammen mit ihr auf Bocas zu verbringen. Ich währenddessen ging mit Batman zum Fluss, badete ihn und ließ ihn Wasser trinken. Als die Schulkinder dann schließlich nach Hause kamen sahen wir keine 5 Minuten später wie Batman sich durch die offene Pforte davon machte, die die Kinder offen gelassen hatten. Ich schnappte mir ein Seil und zusammen mit Anghelo rannte ich hinterher, um meinen Helden wieder einzufangen. Doch als wir unten am Fluss ankamen, war keine Spur mehr zu sehen. Wir vermuteten, dass er zu Isaac gelaufen war, da er dort öfter mal zum Gras fressen war, aber gerade als wir uns dorthin auf den Weg machen wollten, kam Diego von Donildo vom Einkauf zurück und sagte uns, dass Batman bei der Schule war. Er hatte offensichtlich einer Stute nachgestellt. Also auf zur Schule. Dort war er dann auch, ich band ihm das Seil an und Anghelo und ich ritten nach Hause zurück. Mittags ging ich mit Adolfo und Raul los zum Maisfeld, das hieß etwa 1 ½ bergauf laufen und dann schauen, ob der Mais schon reif war. Leider noch nicht. Es fehlten noch ein paar Tage. Auf dem Rückweg kamen wir durch eine Finca, die einem von Adolfos Brüdern gehörte und von der wir Marmei ernteten. Eine Frucht, etwa so groß wie eine Mango, deren Kern nach Marzipan riecht. 25.03.2015 - "Konzertabend"Wieder haben wir heute die Arbeit an den Müllschildern fortgesetzt, alle fertig ausgekarvt und schon angefangen, die ersten zu bemalen. Danach habe ich wieder Batman gebadet. Nachmittags habe ich ein Bett gebaut mit Orlando, allerdings konnten wir es nicht ganz fertigstellen, denn Orlando war ziemlich unmotiviert und so schafften wir nur das Grundgestell. Am späten Nachmittag backten wir ein deutsches Brot und abends bin ich dann wieder hinüber zu Adolfo gegangen, bei dem auch Rafa gerade zu Besuch war und zusammen haben wir Gitarre gespielt und Rafa auf der Mundharmonika dazu. Heute hieß es 5:00 Uhr morgens aufstehen, denn Adolfo, Ale, Ovid und ich wollten nach Changuinola. Es war gut, dass ich ins Internet kam, denn Jörn hatte mir per mail angekündigt, dass Judith (Schwester von Lydia, der Biologin) und Mario uns besuchen kommen wollten. Außerdem hatte ich Gelegenheit mit Papa und Jörn über die ganzen Probleme hier im Dorf zu berichten, was mich persönlich etwas erleichterte. Gegen 12:00 Uhr haben wir uns dann schon auf den Weg nach Guabito gemacht und von dort sind wir mit dem Taxi bis nach Tigra gefahren, eine Comunidad der Nasos in der Nähe von Drui. Dort besuchten wir noch irgendeinen Verwandten von Adolfo, der uns ein Huhn schlachtete, das Adolfo dann für das Abendessen in seinen Rucksack packte. Um 16:00 Uhr machten wir uns schließlich auf den Heimweg über die Berge. Gut, dass der Weg schön trocken war, so kamen wir schon zweieinhalb Stunden später in Sieykin an, bevor es dunkel wurde (Strecke: Etwa 6-7km). Abends bereitete Adolfo mir dann Hühnerbrustfilet zu während ich ihm und Rafa half, Einladungen zu einer Reunión abzuschreiben. Was wir in Deutschland einfach mehrmals ausdrucken, müssen wir hier noch mühsam per Handarbeit erledigen und es waren diesmal 90(!) Stück. 26.03.2015 - Über die Berge27.03.2015 - HotelupgradeMorgens früh lief ich schnell zu Justino, denn Keisy hatte mir gesagt, dass er gerne mit mir sprechen wollte. Wir unterhielten uns kurz, allerdings hatte ich nicht lange Zeit, denn Adolfo hatte viel Arbeit für mich. Den ganzen restlichen morgen schleppte ich sowohl mit Batman und auf meiner Schulter Säcke voll Steine vom Fluss und später auch Bambusstämme bis hoch zu Adolfos Haus, da wir dort das Bad aus“fliesten“ und eine Wand drum herum bauten, da ja bald schon Besuch kam. Als „Belohnung“ bekam ich dann Palmito zu essen, eine echte Delikatesse. Nach dem Mittagessen ging ich schnell baden, zog mich um und dann plante ich mit Adolfo das Programm und Menü für Judith und Mario. Abends hatte ich dann endlich Zeit mich auszuruhen und griff wieder mal nach meinem Buch bis es dunkel wurde und durch die Taschenlampe alle Mücken angelockt wurden und mich stachen. 28.03.2015 - kontrareligiöser Arbeitstag, ArchitektNachdem ich gestern beim Badbau von Adolfo geholfen hatte, war heute das Bad von Orlando dran. Wir erneuerten alle Wände, denn diese waren morsch und es waren mittlerweile schon riesige Stücke weggebrochen, die im Moment noch mit Handtüchern verhängt waren. Dazu entfernten wir die Holztafeln aus dem „Stauraum“ oben, nutzen diese als Wand fürs Bad und machten dann ins Zimmer frische Holztafeln. Am frühen Mittag kamen Justino und ein Kumpel von ihm vorbei, denn sie wollten die Zinnbleche, die bei Inocencio (Nachbar von uns) lagerten, zum neuen Haus von Justino schleppen (etwa Distanz unser Haus bis zur Schule). Die Sonne stand hoch am Himmel und war schön heiß, sodass ich mir zwei Handschuhe ausleihen musste, um mithelfen zu können, damit ich mich nicht an dem aufgeheizten Zinn verbrannte. Nachdem jeder seine Last abgeliefert hatte, machten wir eine Pause bei Donildo, tranken Tonnenweise Wasser und unterhielten uns. Dann machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause. Deyvis war gerade von Bocas von der Arbeit gekommen und brachte Kunde von Marie: Marie würde erst morgen kommen. Adolfo war auch wieder aus der Kirche zurück, denn es war wieder Samstag, und war nicht begeistert, dass ich so viel gearbeitet hatte. Er nimmt den adventistischen Glauben recht ernst und arbeitet nie am Samstag. Nachmittags habe ich dann noch Gitarre gespielt und abends habe ich dann einen Entwurf für das Touristenhaus gezeichnet, dass wir in Adolfos Garten bauen wollen. Ich habe mir die symmetrische Form des Sechsecks zu Nutze gemacht und konnte so Längen und Fläche einfach berechnen. Diesen Entwurf habe ich dann noch mit Adolfo besprochen.
24.2.2015 - Ein Tag Pause/flouroszierende SkorpioneHeute musste wir uns auf jeden Fall etwas erholen und so machten wir morgens eigentlich nichts. Das Wetter war allerdings immer noch super und den ganzen Tag ohne Bewegung hielten wir auch nicht aus, sodass Marie und ich mit Justino nochmal zu Batman gingen und seine Hufe anguckten. Wenig Verbesserung. Ich führte ihn zum Fluss und ließ ihn fressen und trinken, während Marie und Justino wieder mal Mandarinas suchen gingen. Danach machten wir uns alle zusammen auf zu Edwin, um mit ihm die Kamerafallenvideos anzuschauen. Wir hatten eine unglaubliche Ausbeute und waren richtig glücklich über die Videos!! Schwarzer Panther, Tapire, Ozelote, Nasenbären, Puma, einen Adler und vieles mehr. Nebenbei bemerkt: Abends habe ich mal wieder einen Skorpion in meinem Zimmer gefunden und diesen mal mit meiner UV-Taschenlampe angeleuchtet. Skorpione flouroszieren nämlich im UV-Licht und ich würde gerne wissen warum. 25.2.2015 - Aufbruch zum SeminarKaum einen Tag zu Hause und schon wieder los. Wir haben uns allerdings recht schnell erholt und so viel es uns nicht allzu schwer, wieder mit geschultertem Rucksack loszuziehen. Wir fuhren nach Changuinola und dort kaufte ich noch Medizin für Batman. Danach machten wir uns auf den Weg zur Grenze, durchliefen die Stempelprozedur, liefen über die Brücke nach Costa Rica und stiegen dort in den Bus nach San José. Wir kamen erst spät an und so verpassten wir den letzten Bus, der nach La Fortuna fuhr. Aber das war kein Problem, denn Jaguar wartete in San José auf uns und führte uns zu einem Hostel wo wir die Nacht verbringen würden. Abends liefen wir noch durch die Stadt und sahen eine kurze Capoeira Vorführung gesehen. Nachts skypten wir noch mit Jörn und teilten ihm die guten Neuigkeiten von unserem schwarzen Panther mit. Er freute sich riesig darüber. 26.2.2015 - Ankunft in La FortunaHeute sind wir dann (nach dem Frühstück in einer Bäckerei) in den Bus nach La Fortuna gestiegen. Die Fahrt dauerte etwa vier bis fünf Stunden und mir wurde mal wieder ein bisschen mulmig, da es die ganze Zeit über kurvige Hügelstraßen ging. Nachmittags kamen wir dann im Ecocentro an und es war schön, Simon und Jakob wiederzusehen. Abends checkten wir erst einmal im Hostel in La Fortuna ein und trafen dort Isabel. Während Marie sich frisch machte, ging ich mit Isabel und Jaguar Abend essen. Später kamen auch noch Lea und Meret dazu und wir setzten uns im Hostel zusammen, spielten Doppelkopf und unterhielten uns. 27.2.2015 - Marie feiert GeburtstagEndlich mal alle vereint. Passend zu Maries Geburtstag. Morgens trafen wir uns alle und da Ralph später kommen würde, konnte das Seminar heute noch nicht anfangen. Also hatten wir frei und Marie wünschte sich, dass wir alle zusammen zum Wasserfall gehen würden. Dort badeten wir und versuchten gegen die starke Strömung anzukommen. Unmöglich. Später spielten wir auch wieder Doppelkopf und stiegen dann die ganzen Treppen wieder hoch. Nun hatten wir die Idee zu Meret und Lea zu fahren und dort zu Grillen. In 2er Teams bereiteten wir Salate vor und als wir anfingen zu essen, waren wir nach den Salaten so satt, dass wir gar keine Lust mehr auf Würstchen hatten. Anschließend machten wir ein Lagerfeuer und Stockbrot mit Musik im Hintergrund und feierten Maries Geburtstag. Um halb zwei fuhren wir zurück ins Hostel. 28.2.2015 - 1. SeminartagNachdem Ralph nun auch in Fortuna angekommen war, konnte das Seminar beginnen. Wir trafen uns morgens im Ecocentro und dort besprachen die Themen für die nächsten Tage. Für heute stand eine Führung und Projektvorstellung durchs EcoCenter an, die Jakob und Simon für uns durchführten. Robel, der Chef und Manager des Ecocenters erklärte uns auch einiges über die Geschichte und wie sie angefangen haben das ganze Projekt aufzubauen. Anschließend gab es Mittagessen und danach sprach Ralph mit jedem Projektteam einzeln. Währenddessen sollten wir jeder eine kleine Präsentation vorbereiten, um den anderen zu erzählen, was wir in den 7 Monaten gemacht und erreicht hatten. Als es dann Abends dunkler wurde und Lea und Marie Abendessen geholt hatten, begannen wir mit dem Film Apocalypto. Danach spielten wir noch Werwolf und schon war es wieder richtig spät und wir legten uns schlafen, sobald wir im Hostel ankamen. 1.3.2015 - 2. SeminartagNachdem ich ausgeschlafen hatte (bei mir ist ausschlafen nur noch bis 7:00 Uhr), holte ich Frühstück und skypte dann so lange mit meiner Familie, bis die anderen auch aufgestanden waren. Nach dem Frühstück, Müsli mit viel Obst und echter Milch!, brachen wir wieder zum Ecocenter auf. Kurz dazwischen: Simon und Jakob schliefen natürlich in ihrem Projekt und auch Lea und Meret waren bei sich. Laura und Isabel waren mit uns im Hostel, weil das Projekt ein wenig zu weit weg war. Um 11:00 Uhr saßen wir dann wieder vereint da. Wir begannen mit den Präsentationen und Reflexionen der Projekte, die sich bis nach dem Mittagessen hinzogen. Nachmittags brachen wir zusammen auf zu den heißen Quellen, wo wir uns mit einigen Mitgliedern der Gastfamilie von Lea und Meret trafen. Vorher hatten wir noch Grillzeug eingekauft. Die heißen Quellen waren so aufgebaut, dass es immer wieder ein Becken gab, kleinere größere, wärmere, kältere, mit Rutsche und ohne. Dazwischen standen zwischen den Pflanzen immer wieder Tische mit Bänken überdacht und mit je einem Grill. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es regnete... So war das heiße Wasser umso angenehmer. Bis 9:00 Uhr konnten wir die Quellen genießen, danach schloss die Anlage. 2.3.2015 - 3. SeminartagWieder ein Seminartag im Ecocenter. Heute sprachen wir über die Probleme in den Projekten und was man generell noch verbessern könnte. Das nahm einiges an Zeit in Anspruch und wir sammelten einige Punkte. Danach hielt Rike, die Biologie-Studentin, die ihr Praktikum mit Ralph in Costa Rica machte, einen Vortrag. Nachmittags fuhren wir alle zusammen nach Fortuna und aßen dort ein Eis. Wie schon einmal kauften wir uns Abendessen ein und begaben uns zurück zum EcoCenter. Dort schauten wir uns den Film "Eine unbequeme Wahrheit" an. 3.3.2015 - Letzter SeminartagNun kannten wir fast alle Projekte. Fehlte noch eins: Arenal EcoZoo. Dort fuhren wir heute auch hin. Die Fahrt dauerte etwa 45min, denn man musste einmal um den Vulkan herum. Angekommen zeigten uns Laura und Isabell ihre Zimmer und die Aussicht, die von deren Projekt aus wirklich schön ist. Dann begannen wir eine Führung der beiden durch den EcoZoo und bekamen alle Schlangen gezeigt und ein paar Infos genannt, wie man giftige von ungiftigen unterscheiden kann und wie Gegengift produziert wird und welche es gibt. Nach dem Mittagessen, das uns dort serviert wurde, liefen wir alle zusammen auf einen kleinen Aussichtspunkt hoch, von dem aus man den Vulkan Arenal mit See davor wunderbar sehen konnte. Wir genossen es da oben eine Weile und dann liefen wir den Hügel wieder runter, denn es war Zeit, zurückzufahren. In unserem Hostel dann beendeten wir das Seminar und Abends setzten wir uns noch gemütlich zusammen in den Park von La Fortuna. 4.3.2015 - Arbeiten im EcoCenter, FlussHeute morgen hatte ich Bedarf mich zu bewegen und so standen Isabel und ich früh auf und wir joggten zum EcoCenter (5km). Ich habe hier im Dschungel allerdings nur die Auswahl zwischen den LunaSandals oder Gummistiefeln und so bin ich quasi in Flipflops über die Schotterstraßen gelaufen. Im EcoCenter warteten wir bis Jakob und Simon gefrühstückt hatten und halfen ihnen dann bei der Arbeit im Mariposario. Anschließend gingen wir zurück ins Hostel, frühstückten dort und nutzten die Zeit zum skypen, Blog schreiben und kochten mittags zusammen Mittagessen. Am Nachmittag verabredeten wir uns mit den anderen Freiwilligen an einem Fluss und trafen uns dort schließlich zum Baden. Jaguar, der Maleku, und Paz, auch vom Projekt EcoCenter, waren auch dabei. Es gab ein Seil, das wie eine Liane im Baum befestigt war und daran schwangen wir uns ins Wasser. Man fiel etwa 2-3 Meter. Es gab sozusagen einen kleinen Wasserfall der in einem Becken auftraf und dadurch eine recht starke Strömung verursachte. Man konnte allerdings auch auf die Felsen, über die das Wasser schoss hochklettern und von dort ins Wasser springen. Dabei musste man allerdings vorsichtig sein, denn wenn man nicht weit genug sprang, wurde man von der Strömung gegen die Steine gespühlt. Jaguar und Isabel waren mit mir oben. Jaguar überredete mich einen Köpfer zu machen (etwa 2m Höhe) und ich willigte ein, solange er vorsprang, denn er kannte das Gewässer und wusste wo die Steine unter Wasser sind. Also sprang er vor, ich mit Köpfer hinterher und Isabel mit den Füßen zuerst kam auch gesprungen. Wir liefen danach alle zu Fuß nach La Fortuna, kauften dort Nudeln, Gemüse und Tomatensoße für das Abendessen ein und fuhren dann wieder ins EcoCenter, um den Abend dort zusammen zu genießen. 5.3.2015 - Laptop kaputt, FußballNaja Seminar vorbei, was nun? Wir hatten trotzdem noch was vor. Morgens nutzten wir wieder die Gelegenheit mit unseren Familien zu reden und dabei passierte das Dilemma. Marie wollte meinen Laptop benutzen und ließ in aus Versehen fallen. Dabei fiel er so blöd auf den Boden, dass der Bildschirm zersprang und nun nur noch bunte Farbklekse anzeigt. Tja Laptop kaputt, nun hatten wir gar nichts mehr zum Videos sichern. Außerdem waren einige meiner Dokumente (z.B. Die Transkriptionen in Naso) erstmal außer Reichweite. Etwas später fuhr ich mit Laura und Isabel hoch zu Lea und Meret ins Projekt und sie zeigten uns ihr Gelände. Mittags hatte ich einen Arzttermin, denn wie Marie auch wegen ihren Parasiten wollte ich mich einmal durchchecken lassen, da ich so oft krank werde. Die Ärztin verschrieb mir einige Vitamine, die mein Immunsystem wieder aufbauen sollten. Abends gegen 17:45 Uhr holten Robel, Simon und Jaguar Isabel und mich mit dem Auto im Hostel ab und zusammen fuhren wir zum Fußball spielen. Das EcoCenter hatte ein "Team" und in der Gegend von Fortuna gibt es einige Kunstrasenplätze. Dort können sich die jeweiligen Teams eintragen und werden dann von den Besitzern einem Gegner zugeteilt und so entstehen die Spiele. Ich durfte mitspielen und Simon lieh mir seine Fußballschuhe aus, denn er selber hatte was am Zeh, sodass er nicht spielen konnte. Jakob allerdings spielte auch und so waren 2/5 Deutsche im Team. Wir spielten eine Stunde und es machte wirklich Spaß. Allerdings, als ich einmal nach dem Ball grätschte, damit dieser nicht ins Aus ging, schürfte ich mir den Spann an Steinen auf, die dort den Rand begrenzten. Ich spielte trotzdem bis zum Schluss, denn die Wunde tat zwar weh, sah aber nicht so schlimm aus. Direkt nach dem Fußballspiel fuhren wir ins EcoCenter, wo Xenia, die Mitchefin einen super Vortrag über Schmetterlinge hielt. 6.3.2015 - Mariposario, Streichen, ActivityMorgens half ich wieder mit im Mariposario zusammen mit Simon und Jakob. Wir setzten die frisch geschlüpften Raupen auf die jeweiligen Blätter, suchten frische Blätter für die schon größeren Raupen, setzten die geschlüpften Schmetterlinge ins Schmetterlingshaus und führten über all das Liste. Das Wetter war gut, also sammelten wir auch neue Eier ein. Anschließend holte ich mit Simon eine Schubkarre, Schaufeln und wir fingen an nah beim Mariposario eine Wasserleitung zu legen, damit der Regen dort abfließen konnte, ohne das Beet zu überschwemmen. Als der Graben gegraben war, holten wir vom Parkplatz schwere Betonrohrstücke und brachten diese einzeln mit der Schubkarre an Ort und Stelle. Wir hievten sie rein, platzierten sie an Ort und Stelle und dann waren wir auch schon fertig. Mittagessen. Nach dem Mittagessen haben wir noch Steine zur Befestigung des Grabens gesucht und dann kam Jakob und sagte uns, dass Robel gerne einem Freund beim Streichen seines Restaurants helfen würde und wir ebenfalls mitkommen könnten. So fuhren wir dann alle zusammen dorthin und Robel verteilte uns die Aufgaben. Wieder mal typisch Lateinamerikanisch: Als wir fragten, wann das Restaurant denn aufmachte, sagte man uns: Morgen. Am letzten Tag vorher wurden also die Wände gestrichen, die Tische und Stühle geputzt und der Vorhof aufgeräumt. Der Witz war, dass wir die Wände erstmal mit Grau grundieren mussten und dann mit orange drüberstreichen sollten. Mindestens zweimal orange, aber die Farbe reichte nicht mal für einen Durchgang. Gegen 17:00 Uhr hörten wir dort auf zu helfen. Fertig zur Eröffnung war das Lokal noch lange nicht. Aber gut. Robel gab und allen noch ein Dankesbier aus und dann hatten wir Freizeit. Abends sind Jakob, Simon, Isabel, Laura und ich zu Lea und Meret getrampt und haben dort Marshmallows gegrillt und activity gespielt. 7.3.2015 - Kanu fahrenFür heute war der eigentliche Plan morgens mit Isabel, Marie und Jaguar Kayak fahren zu gehen, aber es schüttete und so sagten wir das erst einmal ab. Also fuhren wir wieder zum Ecocenter und Robel verarztete als aller erstes meinen Fuß. Bis mittags halfen wir wieder mit, aber dann gab es nichts mehr zu tun. Wir verabredeten uns alle zum Kayak fahren, denn das Wetter war nun besser. Meret und Lea kamen dazu, Laura und Isabel waren nun allerdings schon hoch in ihr Projekt gefahren. Zu sechst nahmen wir uns ein Taxi bis zu dem See und dort mieteten wir uns Kayaks mit denen wir auf dem See paddelten. Doch die Sonne ließ uns schon bald im Stich und so endeten wir mit Sonnenbrillen im Regen. In dem See gibt es theoretisch auch Krokodile, aber die halten sich am anderen Ende auf und der See ist groß. Wir paddelten auf den See hinaus und dann schon bald wieder zurück, denn uns war kalt. Wir zogen uns um und als alle soweit waren liefen wir über die Brücke, denn dort gab es öfter mal Touri-Busse, die einen mitnahmen, solange noch Platz war. Aber als wir ankamen waren alle weg und so trampten wir. Direkt die ersten zwei Autos nahmen je drei Leute mit und so kamen wir kostenlos nach La Fortuna. Dort kauften wir wieder ein und fuhren wie schon so oft zum Ecocenter. Da spielten wir zusammen Karten und danach schauten wir noch Fack ju Göthe, was sehr lustig war. Heute übernachtete ich im EcoCenter. 8.3.2015 - Faultier am BodenWie an jedem Morgen fingen wir im Mariposario an zu arbeiten. Jakob half mir meine Wunde zu verbinden, damit die ganzen Fliegen und Mücken dort nicht dran gehen. Da Sonntag war, mussten wir nicht viel machen. Danach machte Simon eine Führung für zwei Amerikaner und ich begleitete sie, fand auch Frösche im Laub und fügte ab und zu noch eine Information hinzu, die ich von den Nasos wusste. Es war eine super nette Gruppe. Am Ende der Führung fanden wir ein Faultier, welches vom Baum gefallen war und auf dem Rücken auf dem Boden lag. Wohl hatte es schon 24h lang dort gelegen und wäre das ein richtiger Regenwald, gäbe es dieses Faultier schon gar nicht mehr. Da es es offenbar nicht schaffte, sich selbst zu erheben und auf einen Baum zu klettern, halfen wir ihm dabei und ein paar Minuten später war es oben. Als wir das nächste Mal guckten, sah man es nicht mehr. Mittags fuhren Jakob, Simon und Ich wieder mal nach Agua Azul und besuchten dort Marie, Lea und Meret. Die drei hatten heuten morgen einen Oreo-Kuchen gebacken. Zuerst gingen wir aber noch Frisbee spielen, leider konnte ich nur zuschauen, da mein Fuß wehtat und dick war und ich nicht laufen konnte. Nach dem Oreokuchen gingen wir hinüber zu der Ranch wo Lea und Meret schliefen, die nicht weit von der Gastfamilie entfernt ist. Dort spielten wir Spiele und zwar bis es so spät war, dass wir keine Lust mehr hatten zurück zufahren. Simon und ich schliefen draußen in der Hängematte und die anderen kuschelten sich zusammen gemütlich in die Betten. So schliefen Simon und ich auch ziemlich schlecht, es war kalt und unbequem. 9.3.2015 - Letzter TagHeute mussten wir wie jeden Tag auch um 8:00 Uhr anfangen zu arbeiten, also hieß es früh aufstehen und schnell zurück zum EcoCenter fahren. Marie wollte heute zur Ärztin, um endlich zu wissen, welche Medikamente sie gegen die Parasiten braucht. Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Wundauflage festgeklebt war, musste ich sie etwas schmerzhaft abmachen und dann ließ ich das alles erstmal an der Luft. Robel desinfizierte mir die Wunde erneut. Nun wieder ein normaler Arbeitstag. Wir arbeiteten im Mariposario, danach holten wir Erde, die wir später noch feiner sieben mussten. Insgesamt drei Schubkarren. Damit wurden dann Pflanzen gepflanzt unter Anleitung und Aufsicht von Xenia. Nach dem Mittagessen hatte ich Zeit eine kleine PPP vorzubereiten, denn Robel und Xenia hatten sich gewünscht, dass wir unser Projekt auch nochmal für sie vorstellen. Der erste richtige Vortrag auf Spanisch und Marie und ich füllten abends damit ohne Probleme 2h aus, denn unser Projekt stieß auf großes Interesse und es gab viele Fragen und Anmerkungen. Am Ende zeigten wir auch wieder die besten Kamerafallenvideos. So endete unser letzter Abend. Morgen um 8:00 Uhr würde unser Bus in La Fortuna abfahren. 10.3.2015 - RückreiseantrittVon heute gibt es nicht viel zu erzählen, um 8:00 Uhr stiegen wie in den Bus. In La Quesada mussten wir in einen anderen Bus nach San José steigen und von dort in noch einen Bus nach Puerto Viejo. Dort kamen wir abends um 19:00 Uhr an. Mein Fuß tat weh, wir waren beide vom Bus fahren nicht so gut gelaunt, denn den ganzen Tag quasi ohne Pause im stickigen Bus ist nicht so angenehm. Abends übernachteten wir in La Ruka und ich hatte nicht mal mehr Lust und Kraft, Abend zu essen. 11.3.2015 - Zurück in SieykinAm nächsten Morgen gings wieder früh weiter, denn wir mussten rechtzeitig in Changuinola ankommen, um nach Sieykin hochfahren zu können. Wieder Bus fahren, diesmal allerdings nicht so lange. Wir kamen nach der langwierigen Grenzprozedur um 13:00 Uhr in Changuinola an. Ich kaufte noch ein paar Sachen ein, Batterien für die nächste Expedition, Insektenschutzmittel, etwas für Marie und holte das deposito für ODESEN ab. Marie hockte sich derweil ins Internetcafé, um ein letztes Mal mit ihrer Familie zu reden, bevor diese hierher kam. Nachdem wir dann endlich in Sieykin ankamen, was nicht einfach war, denn der Fluss war sehr trocken und wir mussten das Boot an bestimmten Stellen immer wieder schieben. Am Haus angekommen, war mal wieder keiner da. Schon so oft, wenn wir von Expeditionen heimkehrten oder von Reisen, war keiner im Haus und es gab nichts zu essen. Marie hatte sich allerdings ein paar Pifá am Hafen aufgesammelt und kochte sich die, während ich schonmal zu Justino, Luisa, Noa, Isaac und Daniel ging, die alle bei Isaac waren. Wir unterhielten uns und lachten zusammen und Luisa übernahm die besorgte Ärztinnenrolle für meinen Fuß.
Tag 1, 19.2.2015 - Aufbruch nach KlowoTrotz der politischen Krisensituation, die hier in den letzten Tagen herrschte, inklusive dem Besuch von ANAM (der Naturschutzbehörde) und der Polizei hier in Sieykin am Donnerstag den 12. Februar, hatten wir zum einen zusammen mit Jörn und dann auch mit Edwin und Adolfo beschlossen, das Projekt wie geplant weiterzuführen und heute am 19. Februar 2015 nach Shublollik aufzubrechen. Allerdings kam noch ein anderes Problem hinzu, das uns die Expedition fast vereitelt hätte, und zwar Regen. Seit Samstag hatte es fast ununterbrochen tags und nachts geschüttet und der Rio Teribe war so hoch angestiegen wie noch nie, sodass man den Fluss noch nicht einmal mit einem Motorboot überqueren konnte, da riesige Baumstämme im reißenden Wasser nach unten trieben. Aber seit Dienstag war herrlichstes Wetter und so beschlossen wir gestern abend relativ kurzfristig, dass wir heute aufbrechen würden. Wir waren uns recht sicher, dass der Fluss mittlerweile so stark abgeschwollen war, dass wir ihn in Klowo würden überqueren können. So suchten wir gestern noch hektisch alles nötige an Proviant zusammen und brachen dann heute morgen auf. Jaguar (Maleku), Marie, Justino und ich gingen von hier aus gegen 7:00 Uhr los zu Edwin, wo uns unsere anderen Tourgefährten schon erwarteten. Bis wir allerdings endgültig losliefen, war es bereits 9:00 Uhr. Den Weg nach Klowo kannten wir ja mittlerweile gut und dort wo wir früher noch Pausen gemacht hatten, liefen wir nun einfach weiter. Auf dem Weg fanden wir 3 Schlangen, klein, aber deshalb nicht weniger giftig. Die einzige Pause war die Mittagspause in Wezdam. Es war nun schon das dritte mal, dass wir kein Lunch von Letizia mitbekommen hatten und so aßen Marie und ich trockenes Brot, während die anderen Reis mit Rührei und Hühnchen verdrückten. Nach Wezdam kommt nur noch ein Mini-Aufstieg und dann geht's bergab bis zum Fluss. Dieser war immer noch höher als gewöhnlich, aber wir konnten ihn mit dem kleinen Boot problemlos überqueren. Nun noch ein bisschen flussaufwärts zum Lagerplatz. Das Holzgerüst zum Aufspannen der Plane am Strand, wo wir vorher immer geschlafen hatten, war vom Hochwasser weggespült worden. Aber mittlerweile war das Haus von Edwin so weit, dass wir darin übernachten konnten. Während die anderen loszogen, um zu fischen, Gemüse zu suchen etc., half ich Justino und Marlon dabei, dass Zinndach provisorisch aufzubauen und den Fußboden aus Holztafeln schlafbereit auszulegen. Dann aßen wir zu Abend und legten uns schlafen, was insofern ziemlich ungemütlich war, da der Rauch der Feuerstelle, die unterhalb des Hauses war, zu uns hoch zog und wir ziemlich eingeräuchert wurden. Der Himmel war sternenklar und es regnete nicht, das Wetter war ideal. Tag 2, 20.2.2015 - Weiter nach ShublollikTja, heute teilte sich unsere Gruppe. Bernado, Ruben, Justino und Liki blieben in Klowo, um das Haus weiterzubauen und Antonio, Juan, Marlon, Edwin, Jaguar, Marie und ich machten uns fertig für die Wanderung nach Shublollik. Antonio, für uns trotz der schon abgelegenen Lebensweise hier, immer noch der Waldschrat, hatte sich ein Netz auf den Rücken geschnallt, an das er alles mögliche drangebunden hatte, bis hin zu einem Löffel mit Schnur, der fröhlich vor sich hin baumelte. Wenn man nach Shublollik geht, kommt es einem so vor, als würde man bis zum Himmel hinaufsteigen, denn es geht ständig bergauf und das nicht unbedingt sachte. Noch immer nicht an dem ersten Berggipfel angekommen, kommt ein Ausblickspunkt, von dem aus man ein schönes Bergpanorama mit Flusslauf sehen kann. Dann, kurz genossen, weiter bergauf, auf allen Vieren durch einen Tunnel aus Caña und dann noch ein Stück zur Spitze. Dort oben sind Erde und Laub sehr trocken und es wächst viel Kaktus, sodass man rechts und links aufpassen muss, denn dort pieksts und der Gang ist schmal. Der Weg führt nun ein Stück bergab zu einem Bach und von dort wieder hoch auf den nächsten Berg. Nochmal das Gleiche. Dieses Mal aßen wir unser Mittagessen (Reis) unten an dem Bach. Der letzte Anstieg auf fast 1000m, dann die Kamerafallen eingesammelt und Abstieg bis zum Teribe nach Shublollik. Dort angekommen badeten wir uns, bauten das Lager auf und kochten das Abendessen. Währenddessen machten Marie und ich noch eine Kamerafallenanalyse und schrieben auf, wie viel Batterie und Speicherplatz jede hatte. Wir wechselten Batterien aus und setzten die neuen Speicherkarten ein. Außerdem stellten wir eine Spurentabelle auf, in die wir alle Tiere eintrugen, die wir direkt oder indirekt gesehen hatten. Es gab viele Tapirspuren (Kot, Fußabdrücke), Jaguarspuren, Vögel (Tucan, pajaro campañero, martín montañero, Motmot etc.). An dem Platz war unebener Sandboden und es war eng. Wir legten Blätter auf den Sand, suchten uns nach Zecken ab (hier gibts verdammt viele!) und legten uns in unsere Schlafsäcke. Tag 3, 21.2.2015 - Aufstellen der KamerafallenHeute Nacht hatte es etwas geregnet und auch als wir aufwachten, nieselte es noch. Es war kalt. Dennoch mussten wir heute los, um die Kamerafallen neu aufzustellen. Als wir gegen 8:00 Uhr das Camp verließen; Juan und Jaguar blieben zurück; regnete es recht stark und die Wege waren schlammig. Wir stiegen den Berg hoch und liefen an antiken Mahlsteinen vorbei und über alte Fincas mit Kakao, Brotfrucht, Pifá und mehr. Es ist noch nicht so lange her (etwa 100 Jahre), dass Nasos hier oben gelebt haben. Die Mutter von Antonio zum Beispiel war eine davon und heute sieht man eben immer noch die Spuren. Von den Häusern ist allerdings nichts mehr zu sehen. Durch den Regen und die schlammigen Wege rutschte ich einmal gut aus und einen Hang hinunter und hatte danach eine eindeutige Schokoladenseite. Der Weg, den es früher einmal gab, war quasi nicht existent und so dauerte es ewig alles freizuhacken. Wir mussten uns teilweise durch Dornengestrüpp schlagen und dann kamen wir einmal in eine Sackgasse. Wir kamen oben an einem Wasserfall aus und hatten von hier keine Chance, diesen zu überqueren. Also mussten wir den mühsam gebahnten Weg wieder zurück und weiter unten das ganze nochmal machen. Dort konnten wir dann überqueren und dann mussten wir wirklich steil direkt neben dem Wasserfall nach oben klettern. Danach gings den Berg weiter hoch, hoch, hoch durch Farn. Oben angekommen liefen wir den Gipfel entlang und suchten den Punkt, an dem man zum Fluss absteigen konnte, aber es hatte einen heftigen Sturm gegeben und überall waren riesige Bäume umgekippt, sodass wir diesen nicht gefunden hatten. Wir stellten eine Kamerafalle in der Nähe von Jaguarkot auf und dann trennten wir uns. Ich nahm 3 Kamerafallen und lief mit Marlon schon wieder Richtung Lager, um diese auf dem Rückweg aufzustellen. Wir hatten allerdings keine Machete, da Marie, Antonio und Edwin, die nochmal etwas abstiegen beide mitgenommen hatten. So mussten wir beide auf allen vieren durchs Gestrüpp und den Platz der Kamerafallen mit den Händen freimachen. Das nahm einiges an Zeit in Anspruch. Insgesamt waren Marlon und ich 10 und Marie und die anderen 11 Stunden unterwegs gewesen. Oben auf dem Berggrad habe ich mit Antonio eine riesige Schlangenhaut gefunden und er meinte die wäre von einer Bushmaster (bestimmt 3-4m lang). Zum Glück wars nur die Haut. Außerdem mussten wir super vorsichtig sein, denn dort oben gab es hunderte von Goloffas. 2-3cm große schwarze Bullet Ants, die ordentlich zubeißen können. Aber es ist zum Glück nichts passiert. Zudem haben wir Mono Colorado gesehen, eine ganze Bande. Abends waren wir ziemlich k.o. und sind früh schlafen gegangen, nachdem wir uns noch in dem 10 Grad warmen Fluss gebadet hatten. Tag 4, 22.2.2015 - Zurück nach KlowoHeute standen wir im Morgengrauen auf, denn wir hatten wieder einen langen Weg vor uns. Wir mussten zurück nach Klowo. Das war nun der 4. Tag in Folge laufen und wir spürten die drei vorangegangenen in unseren Knochen. Frühstück, Sachen packen und auf geht's. Der Extrem-Anstieg auf fast 1000m stand bevor und wir bewältigten ihn in etwa 1 1/2 Stunden. Dann wieder runter zum Bach, hoch zum Gipfel, wo Marie mit ihrer Mutter telefonierte, runter zum Bach, Mittagessen, hoch zum Gipfel und von da aus etwa 2h lang in flottem Tempo Abstieg. Was wir da alles so runterliefen waren wir vorher mal hinaufgestiegen und ich wunderte mich, wie weit das gewesen war. Gegen 15:00 Uhr kamen wir am Haus an und ich sprang von einem 30cm hohen Baum. Meine Knie waren so kaputt, dass ich beinahe einfach eingeklappt wäre. Nun hatten wir es aber geschafft. Das Haus hatte mittlerweile das richtige Dach und den Boden befestigt und außerdem schon ansatzweise Wände. Wir gingen Baden und genossen die Sonne mit dem Wissen, dass wir morgen zurück nach Hause fahren würden. Justino hatte das Balsa bereits fertiggestellt. Nach dem Baden legte ich mich ins Haus und legte die Spurentabelle an. Außerdem gingen mir diese Dinge durch den Kopf: Während der gesamten Tour, vor allem in Shublollik, habe ich extrem viel an meine Familie und an zu Hause gedacht, mir vorgestellt, wie ich mit Mama und Papa und Leona über den Weihnachtsmarkt gehe, während ich mich hier in Panama mitten im Regenwald in der Hitze durch das Dickicht schlage. Offensichtlich hat mir der Winter doch ein bisschen gefehlt oder es war in dem Moment in der Sonne so heiß, dass ich mir kühles Wetter wünschte. Und nach dieser Dschungelkost, ständig trockener Reis, trockene Nudeln, Ñame oder Kochbananen entweichen meine Gedanken doch oft mal zu den deutschen Köstlichkeiten und ich unterhalte mich mit Marie, der es genauso geht über: Tomaten mit Schafskäse, dunkles Körnerbrot mit Quark und selbstgemachter Marmelade, Mamas Blätterteigquiche, Kartoffelauflauf mit Erbsen und überbackenem Käse, Pflaumenkuchen, Müsli, Bologneselasagne, Nudeln mit Pesto und Parmesan, Äpfel aus dem Vorgarten, Obstquark, einen Eisbecher mit Streuseln, Pizza, Burritos, Käsespätzle, Engadiner Nusstorte, gekühlte knackige Schokolade mit Nüssen, grüner Salat mit Tomate Gurke Avocado und Joghurtsoße... Aahhh, es gibt schon einiges, was ich hier vermisse und das ist nicht nur das Essen. Der Unterschied nach Hause ist hier in Shublollik nach vier Tagen im Dschungel einfach viel zu extrem, um nicht an Deutschland zu denken. Wenn wir dann morgen wieder in Sieykin sind und in 3 Tagen zum Zwischenseminar nach Costa Rica aufbrechen, wird sich das wieder ändern. Tag 5, 23.2.2015 - Abfahrt mit dem BalsaWie fast jedes Mal fuhren wir heute wieder mit dem Balsa ab. Der einzige Unterschied war, dass wir 2 Balsas hatten und 2 Leute, die steuern konnten, also pro Balsa nur einen. So fuhr Jaguar (Maleku) mit Edwin auf dem einen Balsa und Marie und ich mit Justino auf dem anderen. Wir machten unser Gepäck an Gepäckständern fest und wagten uns auf den Fluss. Ich half mit einer Palanca vorne mit beim navigieren, was ich das erste Mal machte und was wirklich nicht einfach ist und einen enormen Kraftaufwand voraussetzt. Schon bei der ersten Corriente fiel Jaguar fast hin, hielt sich am Gepäckständer und brach diesen ab. Also erste Pause. Wir lenkten die Flöße ans Ufer und bauten einen neuen. Weiter gings. Es war anders, da nur Justino da war, der wirklich wusste, wie man navigiert. Wir drehten uns mehrmals im Kreis und fuhren streckenweise mit dem Rücken nach vorne. Oft kippten wir fast um und fielen dabei ins Wasser oder während sich das Floß gefährlich schräg stellte ließ Marie los und ich warf mich mit Justino auf die hochstehende Seite, sodass wir das Gleichgewicht wiederfanden. Marie war nun vor dem Floß und schwamm mit der Strömung vor uns her, was langsam gefährlich wurde, da die nächste Strömung auf uns zu kam und wir alle nicht wollten, dass Marie über die Steine getrieben wird. Also stürmte ich nach vorne und reichte Marie die Palanca aus, da sie von alleine nicht wieder aufs Floß gekommen wäre und zog sie ran. Kurz danach brausten wir durch die Stromschnelle hindurch. Die Fahrt blieb spannend, aber bis Tmiiyic schafften wir es ohne weiteren Zwischenfall (1. Hälfte des Weges geschafft). Dort legten wir erneut an und machten eine Angelpause. Edwin hatte Regenwürmer dabei und angelte. In 5 Minuten hatte er 3 Fische am Haken. Ich dachte mir, das kann nicht sein! Also ging ich zu ihm, probierte es selbst und hatte ebenfalls in kurzer Zeit 3 Fische gefangen. Ich übergab wieder an Edwin und als alle Regenwürmer aufgebraucht waren, packten wir die 17 Fische ein und fuhren weiter. Die schlimmsten Stellen hatten wir bereits hinter uns gebracht. Da Marie auch mal steuern wollte, übergab ich die Palanca an sie und stellte mich in die Mitte des Floßes. Nicht lange und Marie schaffte es die Palanca zu verhaken und zu verlieren. Also musste Justino alleine steuern, das Floß geriet etwas außer Kontrolle und wir sausten über jeden Stein hinüber. Beim letzten Stein der Stromstelle kenterten wir dann. Diesmal schafften wir es sofort uns aufs Floß zu ziehen und dieses an eine Insel zu lenken. Wir sprangen wieder ins Wasser und mit Edwin, der auch angehalten hatte, drehten wir das Floß wieder um. Alle Rucksäcke noch da und Gepäckträger noch heile. Mein GPS, das ich in der Außentasche des Rucksacks hatte, zeichnete den Track fröhlich weiter und ich markierte die Stelle des Kenterns. Weiter ging die Fahrt. Marie nahm die Ersatzpalanca und nach etwa weiteren 20min fiel sie wieder ins Wasser und nun war auch diese Weg. Der Rest des Weges verlief vergleichsweise ruhig und wir kamen abends in Sieykin an. Immer wieder von Neuem ein riesiges Abenteuer! Ein Balsavideo inklusive Fast-Kentern ist leider noch in meiner GoPro in Sieykin. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich dies nachtragen! VideoausbeuteTapireSchwarzer PanterAdlerJaguarundiPumaArmadilloManigordo/OzelotPavón y PavaPecari y Puerco de Monte12.2.2015 - WantedHeute stand mal etwas anderes auf dem Programm. Wir wollten Orlando helfen, der Mutter von Dalila zu helfen. Sie hat eine Nervenkrankheit und liegt den ganzen Tag in der Hängematte. Die Küche des Hauses war morsch und baufällig und so war der Plan für die nächsten Tage, die alte Küche abzureißen, neue Posten zu setzen und eine neue Küche zu bauen. Alle gingen schon vor, außer Diego und ich, denn wir wollten mit Batman noch Bananen ernten gehen, sowohl für uns als auch als "Leckerchen" für die Pferde. Nachdem wir zwei Säcke gefüllt haben, brachten wir diese nach Hause und ritten mit Batman zum Haus, um dort zu helfen. Zuerst wurden Löcher für die Posten gegraben, dann wurden die Pfosten hineingesetzt, ausniveliert und schließlich durch das feststampfen der Erde befestigt. Dann gingen wir mit Enrique lange Holztafeln und -balken von einem anderen Haus zu der neuen Küche zu schleppen. Jeder musste 6 mal gehen. Irgendwann erfuhren wir, dass die ANAM-Truppe und die Polizei auf dem Weg waren und mit uns sprechen wollten. Die Stimmung war komisch, wie im Film und schließlich standen 6 Leute da, einschließlich einem Militärtyp mit Schussweste, Uniform, Stiefel und Waffe. Diese Gruppe wollte mit Marie und mir sprechen und baten uns vom Baugerüst herunter. Sie sagten uns, dass wir illegal in Sieykin wären und wollten wissen, ob wir Genehmigungen für unseren Aufenthalt und unsere Studie hätten. Wir gingen mit ihnen zu unserem Haus und zeigten unser Visa. Der Polizist hatte keine Ahnung, meinte wir hätten ein Touristenvisum und keinen aktuellen Stempel. Sie fotografierten unsere Pässe ab und notierten sich einige Sachen und behaupteten weiterhin, wir wären illegal hier und müssten uns eine Genehmigung für die Studie abholen wofür wir am Donnerstag nach Changuinola sollten. Als sie dann weg waren machten wir ne kleine Krisensitzung mit Letizia, Adolfo und Orlando, anschließend gingen wir wieder die Küche bauen. Die Situation war ernst und wir, vor allem natürlich Marie und ich, machten uns viele Gedanken, denn das könnte das Ende unseres Projektes bedeuten. Leider sind hier alle Behörden korrupt und die ANAM würde uns niemals die Genehmigung ausstellen, da sie zwar die Naturschutzbehörde dieser Region sind, aber trotzdem auf der Seite des Staudammprojektes stehen. Abends ritt ich mit Orlando auf Batman nach Hause und dann hatten wir eine Reunion mit allen möglichen Leuten aus unserem Arbeits- und Freundeskreis und besprachen die Situation. Es war ein super Gespräch, aber als das sich wieder den Finanzen zuwendete, wurden Marie und ich rausgeschickt und es wurde wieder ungemütlich. 13.2.2015 - RegenAuch heute war wieder Küche bauen angesagt. Allerdings schüttete es ohne Ende. Letizia, Orlando, Marie und die Kinder gingen schon vor, Diego der Faulpelz blieb zu Hause und ich ging auf die Suche nach Batman und band ihm die Zügel an, um ihn zur Arbeit mitzunehmen. Der Plan war heute für das Dach Blätter zu schneiden und zum Haus zu bringen. Bei dem Wetter eine tolle Aussicht, nichts desto trotz machten wir uns auf den Weg. Im Haus warteten wir eine ganze Weile, ob Enrique auftauchen würde, aber er kam nicht. So gingen wir mit Orlando und dem Freund von Dalila los, um die Hojas zu schneiden. Einen Hügel hoch, auf dem Grad entlang, Hügel runter, am Bach entlang, Hügel hoch, und dort machten wir die Bündel fertig. Das dauerte bestimmt 3h und wir waren die ganze Zeit dem strömenden Regen ausgesetzt. Es wurde immer kälter und als wir endlich fertig waren, hatten wir alle Gänsehaut. Doch beim Tragen der schweren Bündel vor allem den Hügel hoch wurde uns schnell warm. Wir aßen zusammen zu mittag und dann machten uns Marie, Anghelo und ich auf den Weg nach Hause mit Batman, den wir für das Blätter holen nun doch nicht mitgenommen hatten. 14.2.2015 - Beginn der SinflutHeute Morgen sind Orlando&Co zu Enrique aufgebrochen, um dort zu arbeiten, Marie ist schon früh zum Hafen gegangen, um nach Changuinola zu fahren und ich hab einen neuen Zeichenauftrag bekommen, mit dem ich angefangen habe. Dieses Mal soll ich eine Kriegsszene auf die Holzwand bringen. Mittags bin ich dann mit meiner Gitarre zu Isaac gegangen, um Gitarre zu spielen, dort war allerdings nur Daniel. Allerdings konnte der das auch und so spielten wir zusammen. Nachmittags gingen wir in die Kirche und dort waren dann auch Isaac und Familie und Adolfo und Familie. Es war ein schöner Gottesdienst mit vielen Liedern und einem Spiel für die Jugendlichen. Anschließend gingen wir alle wieder zu Isaac und dort spielten wir nun zu dritt bis spät in die Nacht. Es fing an extrem zu regnen und wir waren alle so müde, dass sie mich fragten, warum ich nicht dableiben würde. Und so verbrachte ich die Nacht dort. 15.2.2015 - Gefangen auf der anderen Flussseite/Fischen mit dem KönigEs hatte die ganze Nacht heftig geregnet und heute musste ich früh nach Hause, da Adolfo mit mir um 7:00 Uhr auf eine Reunión nach Sieyllik wollte, um mit dem Coregidor die Probleme mit der Polizei und ANAM zu besprechen. So packte ich nur kurz ein Heft ein und dann machten wir uns immer noch im Regen auf den Weg zur anderen Flussseite. Daniel stieß zu uns und gemeinsam setzten wir mit dem kleinen Boot über den schon stark angestiegenen Fluss. Als wir dann beim Coregidor ankamen, waren wir schon nass. Wir bekamen heiße Schokolade und redeten dann über die vergangenen Ereignisse. Es stellte sich heraus, dass der Coregidor, der auf unserer Seite steht, sehr besorgt war und meinte, dass die Polizei und ANAM ohne seine Erlaubnis überhaupt nichts im Gebiet der Nasos zu suchen hätten und seine Erlaubnis hatten sie nicht. Das hat die ganze Sache schonmal deutlich beschwichtigt. Um 9:00 Uhr begann dann eine Reunión mit allen möglichen Politikern der Nasos; der König war auch dabei. Ich durfte allerdings nicht zuhören und so ging ich zu Daniel nach Hause, um dort zu warten, was mir aber schnell langweilig wurde, da auch Daniel nicht da war. Als um 13:00 Uhr immer noch kein Fortschritt zu sehen war und ich langsam Hunger bekam, da ich noch nicht gefrühstückt hatte, ging ich zum Laden. Dort stellte ich mich unter, denn es regnete immer noch. Ich kaufte mir einen snack und dann unterhielt ich mich noch mit dem Ladenbesitzer, Adolfo Bercio, der mich dann irgendwann in sein Haus bat, wo wir das Gespräch fortführten und seine Frau gerade Artesanía machte. Gegen 16:00 Uhr war die Reunión dann beendet, was ich allerdings nicht mitbekommen hatte und ich rannte schnell zu Daniels Haus, um dann mit Adolfo zurückzukehren. Allerdings war der schon weg. Jemand hatte alle mit einem Motorboot übergesetzt. So war ich bei "Daniel" gefangen und wir verbrachten die Nacht fischend mit niemand anderem als dem König höchstpersönlich. Der Fluss war nun so heftig angestiegen wie noch nie und wo vorher Strand war, stand man nun knietief im Wasser. Wir fischten mit Netz und hatten 2 mal das Glück einen Fisch zu fangen, den man in der Größe sonst nur in Shublollik erwischt. Da ich keine Klamotten mithatte, wurde mir abends ziemlich kalt und ich bekam einen Pullover und eine Decke. Wir unterhielten uns und legten uns dann schlafen. Der Regen prasselte ununterbrochen auf das Dach und ab und zu war das so laut, dass fragte ich mich, welche Tropfengröße gerade vom Himmel fiel. 16.2.2015 - Besuch vom JaguarAm nächsten Tag wollte ich eigentlich früh den Fluss überqueren, aber es hatte so stark geregnet, dass ich im Moment keine Chance hatte. Auf dem Wasser trieben riesige Baumstämme dahin. Im Moment regnete es nicht und so zogen wir noch einmal mit dem Fischernetz los. Wir gingen hoch bis wir den Strand von Sieykin "sehen" konnten. Auch der war unter Wasser. Wieder hatten wir Glück mit dem Fang. Als wir dann nach Hause kamen spielten wir Gitarre und Daniel sagte, er würde mich gegen Mittag mit dem großen Boot übersetzen. Und so kam es dann auch. Endlich kam ich in Sieykin an, nach 2 Tagen auswärts. Marie war gestern aus Changuinola zurückgekehrt und hatte Jaguar, einen indigenen der Malekus aus dem Projekt EcoCentro Danaus, mitgebracht. 17.2.2015 - Müllschilder, Batman vs. Steine, RätselFür heute und morgen war der Plan angesetzt, die Müllschilder weiterzumachen, das hatten wir auf der letzten Reunión beschlossen. Marie, die sonst immer dafür tönt alle Pläne müssen eingehalten werden, beschloss allerdings Carelli zu besuchen. So blieb ich mit Adolfo und Jaguar zurück und zu dritt arbeiteten wir an den Schildern. Es fehlte eine riesige Übersichtstafel und zwei kleine. Ich zeichnete die Übersichtstafel vor, Adolfo karvte eine kleine aus und Jaguar malte die, die schon ausgekarvt war, an. Bis zum Mittagessen machten wir riesige Fortschritte. Orlando war wieder zu Nicanor und so ritt ich mit Batman dahin. Allerdings wollte dieser überhaupt nicht den Fluss überqueren, als wir das aber geschafft hatten, lief er super. Adolfo und Jaguar wollten zum Fluss und so ritt ich dann auch dahin, aber sobald Batman über Steine musste, ging er keinen Schritt. Nachdem ich also beim Fluss war, der schon wieder ordentlich abgeschwollen war, ritt ich zu Justino und Isaac hoch und sagte ihnen das mit Batman. Mit Justino schaute ich mir die Hufe an und diese waren etwas "flojo", sodass sich kleine Steinchen immer hineinbohrten, was ihm natürlich weh tat. Es ist wie wenn wir über spitze Kieselsteine barfuß laufen. Ich ließ Batman da, denn wir wollten ihn erstmal schonen, und ging zu Fuß nach Hause. Abends setzten wir uns mit Adolfo, seinen Kindern und Jaguar bei Adolfo zusammen und Jaguar erzählte Rätsel. Zum Beispiel: 100 Tucane sitzen in einem Baum, mit einem Gewehr schießt man einen ab. Wie viele bleiben übrig? (Na? Antwort bitte als Kommentar hinterlassen). 18.2.2015 - Maleku BogenHeute ging ich mit Raul (Sohn von Adolfo) und Jaguar los, um Pifá zu suchen. Wir fanden eine umgestürzte Palme und aus dieser holten wir einige Holzstücke heraus, die wir für Pfeil und Bogen verwenden wollten. Dabei muss man aber vorsichtig sein, denn die Pifá-Palme hat lange Stacheln. Auf dem Rückweg stach mich ein Palito (ein Zweig) ins Knie und hinterließ ein blutendes Loch. Tat aber nicht weh. Zu Hause bauten Jaguar und ich einen Maleku-Bogen, der sich in der Form ein bisschen von denen der Nasos unterscheidet. Später ging ich noch zu Isaac, denn Luisa hatte mich eingeladen, mit ihr Brot zu backen. Allerdings war ich noch nicht lange dort, da kam Edwin an und sagte es gäbe jetzt eine Reunión. Marie war gerade mit Justino losgezogen, um Mandarinas zu pflücken. Also ging ich mit Edwin wieder zurück zu Adolfo und wir beschlossen kurzer Hand, dass die Expedition am nächsten Tag stattfinden würde, da der Fluss hoffentlich genug gesunken sein würde, um ihn in Klowo überqueren zu können. So mussten Edwin und ich nun von Laden zu Laden rennen und alle Lebensmittel zusammensuchen, was nicht leicht war, da durch das Hochwasser niemand runter konnte und alle Läden quasi ausverkauft waren. Nach 3 Läden hatten wir dann alles zusammen. Ich ging wieder zu Luisa und dort backten wir noch Brot, welches wir dann auch auf die Expedition mitnehmen würden. Aus lauter Hektik hatte Luisa allerdings das Backpulver vergessen und so waren die Fladen flach und hart anstatt fluffig und luftig. Abends machte ich mir noch eine Liste mit den Sachen, die ich mitnehmen wollte und dann ging ich früh ins Bett.
8.2.2015 - Auf nach SieykinNun war es soweit. Das Programm in Panama Stadt war zu Ende und so hieß es heute früh aufstehen, denn um 5:30 Uhr wurden wir schon abgeholt und zum Flughafen gebracht und da ich gestern den blog unbedingt noch updaten wollte, war ich bis 00:30 Uhr wach. Die Nacht DAVOR war ebenfalls sehr kurz gewesen und so brauchte ich einige Zeit um aufzuwachen und bis die Augen aufhörten zu brennen. Wir fuhren ohne Frühstück zum Flughafen, luden unser Gepäck auf und waren dann schon um 8:00 Uhr morgens in Changuinola. Dort holten uns Orlando, Letizia und Anghelo am Flughafen ab und so lernten sich Oma und meine 2. Familie kennen. Beide Parteien bereuten es, sich wenig verständigen zu können, da Oma ja kein Spanisch kann, aber ein wenig durch Italienisch versteht. Wir tranken gemeinsam einen Kaffee und erledigten einige Sachen in der Stadt. Um 14:00 Uhr wollten wir mit Ricardo von El Silencio aus hochfahren, nur gab es ein Problem: Als wir um 13:45 Uhr dort ankamen, war Ricardo bereits weg. Also mussten wir zurück, um Osvaldo zu treffen und mit ihm hochzufahren, was sich leider nochmal ziemlich herauszögerte. Aber irgendwann kamen wir doch im Hafen Bonyic an und von da aus gings flussaufwärts. Oma genoss die Bootsfahrt durch die schöne Landschaft. Und ich war glücklich bei dieser Reise der Reiseleiter zu sein und meiner Oma alles erzählen und zeigen zu können. Um 16:00 Uhr ungefähr kamen wir erst in Sieykin an, aber dort wartete immer noch das Empfangskomitee, bestehend aus Diego, Marie, Adolfo, Familie von Justino und Familie von Isaac. Oma war gerührt und wurde allen vorgestellt. Jeder nahm sich ein bisschen Gepäck und so gingen wir nach Hause. Oma hat alle Wege super gemeistert. Zu Hause zeigten wir ihr alles und wir hatten kaum Zeit richtig anzukommen, denn schon kam Isaac und brachte wieder alle mit. Auch Daniel kam vorbei und so spielten wir noch lange Gitarre. Für Oma gab es ein Lied in Naso und ein paar in Spanisch aber dann ist sie ins Bett gegangen, während Daniel und Isaac mir noch Gitarre beibrachten. 9.2.2015 - Rundgang durch's DorfHeute hat meine Schwester Geburtstag und leider habe ich keine Möglichkeit ihr zu gratulieren. Wir hatten vor Oma etwas von Sieykin zu zeigen und planten einen Rundgang durch die communidad. Erst zur Schule, dann zur Kirche, dann zum Fußballfeld und anschließend zum Bongo, dem größten, ältesten und dicksten Baum von Sieykin. Orlando, Diego und Anghelo kamen auch mit und ich ritt mit den beiden Kindern auf Batman. An der Schule angekommen erklärten wir Oma einige Sachen, vor allem über die Bauweise und Geschichte des Kulturhauses. Früher gingen die Dächer noch bis zum Boden und wenn man eintrat, hat man nichts gesehen. Erst hatten Orlando&Helfer das Haus auch so geplant, aber dann sind sie doch überein gekommen, dass ein bisschen Licht garnicht schlecht ist. Das Haus hat außerdem 12 Grundpfeiler, die die 12 Communidades der Nasos repräsentieren. Anschließend gingen wir zur Kirche weiter und erhielten dort die Info, dass die Nasos durchaus eine Taufe haben. Sie bekommen eine Woche lang jeden Abend Unterricht und an dem letzten Samstag gibt es dann einen Gottesdienst, bei dem alle "Täufel" zum Sieykin geführt werden und dort ins Wasser müssen. Danach sind wir weiter zum Fußballfeld, die ebenso als Kuhweide funktioniert. Früher gan es dort im Boden wohl Gold, welches man ausgegraben hat und deshalb ist dort nun kein Hügel mehr sondern ein ebener Platz. Man hat diesen Platz außerdem als Bogenschießübungsplatz benutzt und als die spanischen Eroberer kamen fanden dort auch Kämpfe statt. Orlando meinte, wenn man an bestimmten Stellen gräbt, findet man noch Überreste von Rüstungen etc. Heute funktioniert der Platz als Fußballfeld und wenn man nicht spielt, grasen die Kühe dort vor sich hin. Vom Fußballfeld aus sind wir weiter zum Bongo, dem riesigen, dicken Baum. Oma war schon beeindruckt von den Ausmaßen dieses Giganten. Nach einigen Fotos sind wir dann weiter und schließlich auf den Hauptweg gestoßen von wo aus wir wieder nach Hause gelaufen sind. Dort hat sich Oma hingelegt und ich bin mit Justino und Marie Pifáholz holen gegangen, um Pfeile zu machen. Daran arbeiteten wir bis Oma keine Lust mehr hatte uns zuzugucken und ich mit ihr Burakko spielte. Unser spiel wurde dann allerdings unterbrochen, weil Raul (Sohn von Adolfo) einen Skorpionstich hatte, der es ihm richtig schlecht gingen ließ und wir kümmerten uns um ihn. 10.02.2015 - BootsausflugHeute Morgen war eigentlich alles anders geplant. Wir wollten früh mit dem Boot hochfahren fast bis nach Tmiiyic, um die unberührte Gegend weiter oben meiner Oma zu zeigen. Aber nun wurden wir gewarnt, dass Leute von ANAM in Begleitung von Polizei nach Klowo hochfahren würden, um zum einen nach unseren Kamerafallen zu suchen und zum anderen Edwins Haus anzugucken, dass er dort baut. Also ging Orlando früh zum Fluss und guckte, ob sie vorbeifuhren, denn dann würden wir hinterherfahren. Aber bis 9:00 Uhr waren sie nicht gekommen. Er kam zurück und wir beschlossen trotzdem loszugehen. Das Wetter war viel zu gut und wir wollten uns den Plan nicht zerstören lassen. Also brachen wir gegen 10:00 Uhr auf und als wir kurz vor dem Hafen von Sieykin waren, kam und Alexis entgegen und sagte uns, dass die Truppe gerade am Hafen war. Also kürzten wir den Weg nach links ab, während Orlando und Justino mit Osvaldo das Boot fertig machten und uns dann da unten abholen würden, sobald die Gruppe weg war. Allzu lange mussten wir nicht warten. Wir machten es uns im Boot bequem und fuhren hoch. An zwei Stellen mussten wir aussteigen und zu Fuß gehen, während Orlando, Justino und Osvaldo das Boot hochzogen. Dann kamen wir an einen Ort, wo wir Camarones und Skins suchten, die wir später als Köder benutzen würden. Als wir genug beisammen hatten, fuhren wir noch ein Stück weiter und machten es uns weiter oben auf Steinen bequem. Die Sonne war heiß und wir bekamen gut Farbe, da es keinen Schatten gab. Ich hatte kein Glück und fing nichts, Orlando war gut dabei und auch Letizia und Diego fingen ein paar Fische. Nachmittags fuhren wir wieder zurück und Juan wartete schon auf uns. Wir hatten nämlich auch noch eine traditionelle Tanzvorstellung geplant. Zu Hause angekommen bekam Oma ein traditionelles Kleid von Letizia und auch wir anderen zogen uns fast alle traditionell an. Dann machte Adolfo eine kurze Einleitung und es ging los mit einer Vorführung vom Tanz des Jaguars. Anschließend tanzten wir noch alle zusammen den Tanz der Schlange. Danach bekam Oma von Orlando und Letizia jeweils eine Überraschung überreicht. Abends kamen auch wieder Daniel und Isaac und wir spielten nochmal Gitarre. 11.02.2015 - AbflugTja, leider vergeht die Zeit viel zu schnell, denn heute war schon der letzte Tag mit Oma. Morgens spielten wir noch Burakko, bis wir um 11:00 Uhr los zum Hafen mussten, da Osvaldo uns nach Bonyic bringen würde. Wir kamen vor 12:00 Uhr an und hatten so noch Zeit. Da es extrem heiß war sprang ich mit Marie in den Fluss und schwamm einmal auf die andere Flussseite und zurück, auch wenn das hieß, dass ich nass nach Changuinola muss. Während der Bootsfahrt allerdings trocknete ich weitestgehend und so war es nicht allzu schlimm. Wir machten Kopien von Dokumenten und suchten nach Tupperboxen in denen ich zukünftig meine Medikamente und Teelichter etc verstauen konnte, damit die Kakerlaken nichts mehr anfressen, denn diese Biester fressen alles.... Wir genossen die letzten Minuten zusammen und dann brachte ich Oma zum Flughafen, checkte mit ihr ein und dann hieß es schon Abschied nehmen. Ich lief zu Fuß zurück, traf mich mit Orlando und Letizia und recherchierte im Internet noch eine Sache für Jeremias und dann brachen wir auf. Um 18:00 Uhr erst fuhren wir aus Bonyic ab und kamen im Dunkeln in Sieykin an. So heiß es am Tag auch war, in dem Moment war es kalt.
4.2.2015 - Endlich ist es soweitEndlich der 4. Februar, das Datum, an dem ich meine Oma in Panama Stadt treffen würde. Trotzdem war der Tag noch lang und vor allem deshalb, da er schon um 4:00 Uhr morgens für mich begann. Ich quälte mich aus dem Bett, es war kalt, aber es regnete nicht. Ich machte die letzten Sachen fertig und alles im Mondlicht, denn meine Taschenlampe gab es ja nicht mehr. Dann ging ich hinunter. Orlando war wach und suchte Batman, damit mich Diego schnell mit dem Pferd zum Hafen bringen konnte. Schnell - von wegen. Batman wollte wohl so früh nicht richtig. Ich hatte meinen Rucksack auf dem Rücken und deshalb mussten wir langsam reiten, sonst wäre ich heruntergefallen. Aber es gab einige Passagen, wo Batman ziemlich stur war, umdrehte und loslief oder einfach stehen blieb... Einmal musste ich absteigen und beim Aufsteigen lief er weg, bevor ich oben war. Ich fiel hin, Diego auf mich drauf und zu allem Überfluss trat mir Batman dann auch noch auf den Fuß und blieb gemütlich darauf stehen. Diego musste ihn da wegschubsen und dann weiter zum Hafen. Es war nicht mehr weit und so lief ich zu Fuß. Um 5:00 Uhr fuhr ich mit Justino und Donildo im Mondlicht und bei Vollgas hinunter und schon 20 Minuten später waren wir in Bonyik. Wir nahmen das allererste Taxi, was kam und fuhren nach El Silencio. Alles noch geschlossen. Dort warteten wir, Justino brachte mir Naso bei. Irgendwann kam dann auch Daniel mit einem Taxi angefahren und mit ihm fuhr ich weiter nach Changuinola. Dort trieben wir die Zeit tot, bis es ENDLICH 16:00 Uhr war und dann fuhr ich mit einem Taxi zum Flughafen und Daniel machte sich auf den Weg nach San Felix zu einer Konferenz. Ich stieg in den Flieger und nach 45min landete ich in Panama. Dort erwartete mich ein Taxifahrer, der mich ins Hotel brachte, wo Oma bereits auf mich wartete. Ich lief auf sie zu. Wir freuten uns so ungemein. Nach 6 Monaten und wenig Kontakt endlich wiedertreffen! Am Abend erzählten wir uns noch einiges und schauten die Bilder von Omas vorheriger Reise durch Costa Rica und Nicaragua an. Dann gingen wir ins Bett, denn morgen früh startete das Programm. 5.2.2015 - Zugfahrt am Kanal entlang/Festung San LorenzoHeute morgen mussten wir früh aufstehen. Wir wurden um 6:20 Uhr am Hotel abgeholt und hatten davor gerade mal 20min Zeit zum Frühstücken, was echt wenig war bei dem Buffet, was es gab. Uns wurde unser Reiseleiter vorgestellt: Felipe. Mit ihm und dem Fahrer waren wir eine nette Vierergruppe und hatten Glück damit, denn so wurde das Programm super individuell. Wir fuhren also zum Bahnhof und stiegen in den "Panama Canal Railway-Zug" ein. Dort nahmen wir zuerst Platz in einem Panorama-Wagon und schauten von dort aus die erste Hälfte an. Felipe erzählte uns dabei einiges. Später gingen wir hinunter in ein offenes Abteil und machten von dort aus viele Fotos, während uns der Wind die Haare zerzauste. Es war landschaftlich wirklich super und wir bekamen sogar 2 Krokodile zu Gesicht. Dieser Zug fuhr auf der Strecke, die früher für die Kanalbauten benutzt wurde und nachdem von einem/r Regierungsvorsitzenden alle Züge abgeschafft worden waren, hatte eine Privatperson diese Strecke gekauft, den Zug wieder renoviert und diese Attraktion daraus gemacht. Und es lohnt sich wirklich. Wir sind von Panama Stadt aus gestartet und wurden in Colón rausgelassen. Dort wartete schon unserer Fahrer auf uns und wir fuhren zu einem Schleusentor, was noch nicht eingebaut worden war. Kurze Pause dort, um ein paar Fotos zu schießen und anschließend fuhren wir zur Gatun-Schleuse, um diese zu besichtigen. Man konnte ein altes Zahnrad sehen, denn früher wurden die Schleusentore per Hand aufgekurbelt. Außerdem gab es 2 Züge, die die Aufgabe hatten, die großen Schiffe in der Mitte vom Kanal zu halten, das heißt sowohl vorne als auch hinten fahren je 2 Züge nebenher und halten das Schiff, das mit Drahtseilen verbunden ist, so auf der Spur. Die zwei ausgestellten Wagons waren ältere Modelle, die nun nicht mehr genutzt werden. Danach gingen wir auf eine Aussichtsplattform hinauf und schauten einem Containerschiff dabei zu, wie es durch 3 Kammern geschleust wurde und insgesamt auf 26m angehoben wurde. In einer Schleusenkammer verweilt ein Schiff 8min, und in dieser Zeit werden Unmengen an Wasser hinaus- bzw. hineingepumpt. Nachdem das Schiff durch war, gingen wir wieder zum Fahrzeug und wurden nun zu der San Lorenzo Festungsanlage gebracht. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch eine alte amerikanische Siedlung, die die Amerikaner bis 1999 bewohnt haben, also in der Zeit, in der sie die Eigentums-und Landrechte des Panamakanals hatten. Mittlerweile sind die Gebäude ziemlich verfallen und werden als militärischer Übungsplatz benutzt. Sie werden mit Absicht in dem Zustand gehalten und sogar bewacht und nicht an Großtourismusunternehmen verkauft, da die Strände noch unberührt sind und man den Massentourismus dort verhindern möchte, da das Gebiet in einem Naturschutzgebiet liegt. Weiter gings zur San Lorenzo Festungsanlage, eine Anlage auf einer Klippe am Rio Chagres, der dort in die Karibik mündet. Diese Festungsanlage war gut durchdacht und wurde dazu benutzt, Gold zu lagern. Es gab drei große Hallen, die früher gefüllt waren. Man schätzt eine Besatzung von etwa 2000 Mann. Zudem war die Anlage vor allem zur Meerseite hin mit etlichen Kanonen ausgestattet. Es gab Wassergräben, in die das Regenwasser abfließen konnte. Die Hauptkonzentration war allerdings auf die Meerseite gerichtet und so geschah es, dass eines Tages eine Truppe diese Festung von der Landseite aus angriff, nachdem sie ihr Schiff hinter einer Landzunge versteckten, die man von der Festung aus nicht sehen konnte. Da es vermutlich nur ein oder zwei unaufmerksame Wachposten auf der Landseite gab, waren die Soldaten überrascht und mussten ein kleines Sümmchen an Gold abtreten. Steht im Internet bestimmt noch mehr zu. Auf dem Festungsgelände gab es einen Baum mit einigen Oropendula Nestern. Aus dem Auto heraus sahen wir dann noch Brüllaffen auf dem Rückweg. Unser Fahrer hielt an und wir konnten super Fotos machen, da die Bande sehr nah war. Nun fuhren wir nach einer kurzen Mittagspause im Hotel zur Albrook Shoppingmall, wo wir einige Erledigungen machten, unter anderem kaufte ich mir eine Gitarre, denn hier habe ich Zeit, Motivation und Gelegenheit mir das selber beizubringen, bzw. es von Daniel beigebracht zu bekommen. Abends machten wir es uns gemütlich und ich schaffte es endlich mal wieder, den blog zu updaten. Wurde auch Zeit. Hier noch ein Video der Brüllaffen: 6.2.2015 - Die Emberaa IndianerDas Highlight meines Panama-Aufenthaltes mit meiner Oma. Darauf habe ich mich am meisten gefreut, der Besuch bei den Emberaa. Morgens wurden wir um 8:20 Uhr abgeholt und wieder mit Felipe und dem Fahrer fuhren wir zum Hafen, wo die Emberaa uns erwarteten. Sie waren in bunte Lendenschurze gekleidet und trugen Perlenröcke darüber. Obenrum waren sie mit Stirnbändern oder Ketten geschmückt und fast alle trugen Armreifen. Ganz anders als die Nasos. Gleich am Anfang kam uns der Häuptling entgegen, der eine Konferenz hatte. Mal ein bisschen über die Emberaa. Dieser Stamm kommt eigentlich aus der Gegend Darien und hat dort auch immer noch 2 Comarcas, in der die Emberaa immer noch unberührt im Dschungel leben. Eine kleine Gruppe wurde allerdings vertrieben und musste sich in der Nähe von Panama Stadt niederlassen. Dort können sie allerdings kaum Landwirtschaft betreiben, da es ein Naturschutzgebiet ist und so haben sie sich auf den Vorschlag der Regierung hin, dem Tourismus geöffnet. Mit Einbaumbooten, die denen der Nasos ähneln, wurden wir auf eine kleine Tour über den Fluss Changres mitgenommen und anschließend ins erste der drei Dörfer gefahren. Dort wurden wir von einer Gruppe Männer empfangen, die Musik machten undzwar mit natürlichen Instrumenten. Einer spielte sogar auf einem Schildkrötenpanzer. Anschließend kamen wir in ein riesiges Gebäude mit lauter Ständen voll mit Artesanías und in der Mitte gab es Platz zum Tanzen und Musik machen. Aber noch war da nichts los. Wir bekamen einen kurzen Vortrag über die Lebensweise, die Geschichte, die Kunst und die Traditionen der Emberaa und dann wurde uns Mittagessen serviert. Patacones con pescado frito. Nach dem Essen gingen wir etwas weiter hoch in die Communidad und schauten uns ein wenig die Häuser und den Aufbau des Dorfes an. Man so ziemlich der größte Unterschied zu den Nasos ist, ist, dass die Emberaa alle nahe beianander und als eine große Familie oder ein großer Stamm leben. Sie haben einen Häuptling, den alle respektieren und sie leben und arbeiten als Gemeinschaft. Es gibt zwei Gemeinschaftsaufenthaltshäuser. Nur der Häuptling hat ein Handy, um Kontakt zu den Touri-Agentouren und anderen zu halten, alle anderen besitzen keine Technik, die mit Strom funktioniert. Was allerdings etwas modern ist, sind die Motoren für die Boote und andere Geräte, die mit Benzin arbeiten, z.B. chapiadora. Früher haben sie die Boote mit Palancas (Steuerstäben) gelenkt. Nun wurden wir in die Markthalle gerufen und bekamen dort eine Illustration der Musik und der Tänze. Bei einem wurden wir auch aufgefordert mitzutanzen und so tanzten wir alle gemeinsam zur Musik. Hier sieht man einen der traditionellen Tänze: Später bekamen wir Gelegenheit die Kunstgegenstände anzuschauen und ich schlug zu. Vieles kannte ich schon, aber einiges war auch neu für mich. Zum Beispiel machten die Nasos Holzarbeiten meist aus Zedro und die Emberaa benutzen ein super schönes rötliches Holz namens Cocobolo. Ein Indianer kam auf mich zu und fragte ob ich ein Tattoo aus natürlicher Farbe haben wollte und ich stimmte zu. Während er mir ein Muster auf den Arm malte, was etwa 2 Wochen halten wird, unterhielt ich mich mit zwei anderen Emberaa und als sie erfuhren, was ich hier in Panama machte und dass ich bei den Nasos lebe, boten sie mir an, auch mal bei ihnen eine Zeit zu verbringen. Sie waren sehr neugierig und ich würde sie gern nochmal besuchen. Leider war die Zeit dann schon um und wir wurden mit den Booten wieder zurück zum Hafen gebracht. Ich habe diesen Ausflug wirklich genossen und ich mag die Emberaa wirklich sehr. Ein überaus freundlicher, offener, neugieriger, traditioneller, gemeinschaftlicher Stamm!!! 7.2.2015 - Kanalfahrt: Skyline und SchleusenWieder Kanalprogramm, doch dieses mal vom Wasser aus. Wir stiegen in ein großes Passagierschiff für Kanalseeing ein und ergatterten uns einen super Platz auf dem obersten Deck ganz vorne. So hatten wir während der Fahrt einen super Blick auf die Skyline von Panama, tausende von Pelikanen, andere Schiffe, die Schleusen, zwei Brücken über den Kanal und vieles mehr. Wir fuhren an einem Yachthafen los und dann an dem Museo de la biodiversidad vorbei, mit Blick auf die Skyline unter der ersten Brücke durch und dann in die erste Schleuse hinein. Dort wurden wir von zwei Schleppern begleitet, die aufpassten, dass der Kapitän das Schiff richtig in die erste Kammer hineinlenkt. Bevor wir in die Schleuse gefahren sind hat sich und ein Boot genähert und den Lotsen abgesetzt, der den Kapitän durch die Schleuse begleiten würde. Es dauert nur 8min bis man in einer Kammer um 8 Meter angehoben wurde und dann in die zweite Kammer gelangt, wo man dann nochmal in 8min 8 Meter angehoben wird. Während dieses Prozesses wurde ein anderes Kanaltourenboot an unseres dran gebunden und nebeneinander passten die immer noch locker in den Kanal. Den ersten hatten wir nun hinter und gelassen und es ging weiter auf einem natürlichem See bis zur zweiten Schleuse. Diesmal gab es nur eine Kammer mit 10 Metern Höhendifferenz. An dem höchsten Punkt des Kanals ist man also 26m über dem Meeresspiegel. Nun dauerte die Fahrt schon nicht mehr lange, denn vor der dritten Schleuse stiegen wir aus und wurden von Bussen zurückgefahren. Insgesamt haben wir eine Tour von 7:00 Uhr bis 14:30 Uhr bekommen mit Kommentar über die Geschichte und Abläufe des und im Kanal(s). Der Kommentator hat das wirklich super gemacht und es war super interessant. Wir bekamen sogar ein kleines Frühstück und Mittagessen serviert und Bananen gab es auch massenweise. Die Tour hat sich fototechnisch und wissenstechnisch wirklich gelohnt und die Organisation des ganzen war top geplant und umgesetzt. Tja, das war dann auch schon unser letzter Tag in Panama und morgen geht´s dann auf nach Sieykin MIT Oma Nonna. Das wird auch eine schöne Zeit. Ich melde mich dann bald wieder aus dem Dschungel zurück (hoffentlich).
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