26.04.2015 - Fußball
Heute, ein Tag nach der Expedition, waren wir zwar immer noch ein bisschen verbrannt von der Sonne aber wieder ganz gut bei Kräften. Nachdem ich morgens die Iguana auf dem Stein gezeichnet hatte und dann meinen Expeditionsbericht geschrieben hatte, kam Adolfo rüber und wir malten zusammen die restlichen drei Müllschilder an. Nun fehlten nur noch die dünnen Linien der Bilder, für die wir allerdings keinen passenden Pinsel hatten. Gegen 12:00 Uhr brachen Marie und ich dann auf zum Fußball spielen. Wir landeten jeder in einem anderen Team und spielten so gegeneinander. Es machte echt Spaß, aber die Sonne machte das Laufen schnell zur Qual. Nachdem Marie schon nach 15min ausgewechselt wurde, musste ich die ganze Halbzeit durchspielen und nach 3min Pause gings dann nach dem Seitenwechsel direkt weiter. Ich musste wieder aufs Feld. Ich hatte bereits ein Tor geschossen und in der Sonne hielt ich es kaum noch aus. Die gegnerische Mannschaft wechselte dauernd aus (man durfte so oft wechseln wie man will, wegen der Hitze und damit mehr Leute spielen können, aber ein Team hat maximal 15 Leute, 5 stehen auf dem Feld), aber mein Team schien keinen Ersatz zu haben. Orlando, der als Linienrichter fungierte, erlöste mich dann, indem er einen Auswechselspieler rief und mich dann auswechselte. Wir gewannen 4:1. Später gab es dann noch weitere Spiele und wir unterhielten uns mit Freunden, schauten zu und genossen das Dorfevent. Abends gingen wir noch mit zu Justino und Luisa, wo ich zusammen mit Justino Batman badete, während Luisa Patacones mit Ei zubereitete, die es dann zum Abendessen gab. Kurz nachdem es dunkel wurde kamen wir dann nach Hause, wo Marie noch ein bisschen Gitarre spielte und wir dazu sangen. Ich hatte mit den Kindern außerdem ein Plakat erstellt, wo die Tiernamen in vier verschiedenen Sprachen draufstanden. Das könnt ihr hier mal sehen:
27.04.2015 - Nachtbad
Heute war lediglich ein fauler Tag. Eigentlich war geplant, dass Ronaldo mich mittags abholen würde, um bei ihm die beiden Holztukane zu bemalen, aber er kam nicht. So verbrachte ich die Zeit damit, einen Entwurf für die Farben des Tukans zu machen und ansonsten zu lesen und zu zeichnen. Abends hatten wir kein Wasser und so gingen Marie und ich nachts zum Siey, um zu baden. Die Kinder von Adolfo kamen mit.
28.04.2015 - Tukane
Da Ronaldo gestern nicht gekommen war, ging ich heute zu ihm. Etwa eine Stunde, wenn nicht mehr, war ich unterwegs, bis ich nach einem kleinen Zwischenstop bei Enrique bei Ronaldo ankam. Er war zu Hause und war kurz davor gewesen, mich zu besuchen. Aber so konnten wir direkt beginnen. Ich zeigte ihm meinen Entwurf und er war einverstanden, gab mir Farben und Pinsel und ich begab mich ans Werk. Währenddessen schmirgelte Ronaldo noch zwei weitere Tukane. Nachmittags, nachdem ich zwei bemalt hatte, gab es Mittagessen: Gemüsesuppe mit Ñame, Yuca, Banano und Palmito. Bis ich aufbrach unterhielt ich mich mit den Kindern und ging dann nach Hause. Die beiden Tukane werde ich in Deutschland aufhängen.
29.04.2015 - Redebedarf
Irgendwie musste ich raus. Ich hatte das starke Bedürfnis, mit meiner Familie zu reden und so fuhr ich für ein paar Tage nach Bocas. Als ich auf der Insel ankam, kam ich an einem Obststand vorbei, der Erdbeeren verkaufte. Zwar teuer, aber das musste sein. Wieder mal checkte ich mich im Hostel Heike ein und dann verbrachte ich den ganzen morgen und mittag damit, Blog zu schreiben. Ich war 1 1/2 Monate hinterher. Dann brauchte ich aber Bewegung und lief auf der Insel entlang. Dabei entdeckte ich einen Gourmetladen, wo echter Kakao, Schokolade daraus und Parmesan und Ziegenkäse und Vollkornbrot und andere Schätze verkauft wurden. Später habe ich noch Tony und Carlos in der Tauchschule besucht und dabei zwei nette deutsche Couchsurferinnen von Carlos kennengelernt. Mein eigentlicher Plan war es ja, einmal mit Tony und Carlos Surfen auszuprobieren, nur gab es in diesen Tagen überhaupt keine Wellen. So wurde ich dann doch wieder überredet, mit Tauchen zu gehen. Die beiden Deutschen, Sophia und Nina, würden auch mitkommen. Abends habe ich mich dann nochmal meinem Blog gewidmet. (Die Bilder kommen noch sobald ich Zugriff darauf habe!!!)
30.04.2015 - Tauchen, Finale und kontaminiertes Wasser
Heute Morgen, und darauf habe ich mich lange gefreut, gab es Müsli zum Frühstück, und dann auch noch mit Erdbeeren! Anschließend habe ich mich dann mit Sophia und Nina getroffen und zusammen mit Carlos und ein paar Freunden von ihm sind wir in ein Café gegangen und haben uns unterhalten. Danach sind wir ein bisschen durch die Gegend gezogen, wobei ich den Pastor aus Venezuela getroffen habe, der auch schon bei uns oben im Teribe war. Bevor wir dann um 13:30 Uhr bei der Tauchschule sein mussten, ging ich noch nach Hause und skypte mit meiner Familie. Dabei erfuhr ich, dass Leona mit ihrer Gruppe bei dem Wettbewerb Business@School Phase 3 gewonnen hatte (Herzlichen Glückwunsch nochmal!!), was bedeutet, dass sie ihre Präsentation nun nochmals überarbeiten und verbessern müssen, um dann am 12.5. im Regionalfinale anzutreten. Leona bat mich deshalb für ihre Gruppe die Produktidee zu animieren und ich versprach, nach dem Tauchen zu helfen. So gings also zur Tauchschule und aufs Partyboot. Die Gruppe war super: Tony und Sunny, die beiden Tauchlehrer, Sophia, Nina und ich und ein paar andere. Wir fuhren dieses Mal weiter raus als sonst, die Sonne schien und es war warm. Unser erstes Ziel war Dolphin Rock, ein riesiger Fels, der bis vom Grund in 22m Tiefe kegelförmig bis über die Wasseroberfläche reichte. Wir tauchten hinab bis auf den Grund und bewunderten die tollen Felsformationen, durch die sich immer wieder Sandtäler zogen. Die Fische trieben alle nah an dem Berg und eine Fischwolke aus verschiedenen Arten hing an der Spitze des Berges in der Strömung. Die Strömung war stark und man spürte den Wellengang auf 20m Tiefe. Abundzu kam es einem vor, als würde man auf einer Stelle schwimmen, dann wieder einen Schub bekommen, der einen nach vorne schob. Die Sicht war super klar und man konnte extrem weit sehen. Die Wasseroberfläche war ohne Probleme zu erkennen. Nachdem wir wieder aufgetaucht waren, wechselten wir das Equipment und fuhren zum Tauchspot Pandora. Dort gab es wie fast immer ein Riff mit vielen Fischen, Hummern, Aalen, Rochen, etc. Leider diesmal kein Hai. Nach dem zweiten Tauchgang wurde wieder die Musik angeschmissen, eine Runde Bier verteilt und so fuhren wir zurück. Ich ging direkt zum Hostel, um noch schnell mit Leona zu skypen, um zu fragen, wie die Hilfe für sie aussehen sollte. Sie erklärte es mir und ging dann schlafen. Ich kaufte mir Nudeln und machte Tomatensoße, aß zu Abend und setzte mich dann bis Mitternacht daran, die Produktidee der Gruppe meiner Schwester zu animieren. Was noch spannend war und was ich bis jetzt vergessen habe zu berichten: heute Morgen wurde das Wasser auf der ganzen Insel abgestellt, da man dort, wo das Trinkwasser hergenommen wird, ganz viele tote Fische gefunden hatte, das Wasser also kontaminiert sein muss. So hatte die Insel erst einmal nur die Regenwasserreserven.
01.05.2015 - Alle müssen raus, nur ich darf bleiben
Heute Morgen bin ich früh aufgestanden, um einmal mit Leonas kompletter Gruppe zu reden. Ich zeigte ihnen meine 3D-Modelle der Produktidee und sie sagten mir genau, welche Bilder sie brauchten. So erstellte ich sie und animierte dann noch die Funktionsweise in PowerPoint. Bis mittags habe ich dann mit der kompletten Familie geskypt (Onkel+family, Oma+Opa und Mama+Papa), die alle bei meiner Oma versammelt waren. Dann sagte mir Jorleini, die vom Hostel, dass sie das Hostel für einige Tage schließen würden, da es kein Wasser gab. Alle Gäste mussten gehen. Ich allerdings durfte bleiben, da sie mich schon so gut kannten, und musste noch nicht einmal bezahlen. Sehr praktisch. Auch Mittags rückte die Feuerwehr mit zwei LKWs voll Plastikflaschen an, die sie auf der Insel verteilten. Ich ging auch noch zum Supermarkt, wo ich mir 2 Gallons Wasser holte, damit ich was zum Zähneputzen und Trinken hatten. Die Duschen gingen nicht, der Wasserhahn tropfte nur und die Toilette spülte noch. Noch...Jorleini gab mir dann das Bett im Büro, da sie die restlichen Zimmer fumigaren würden, und sie nicht wollte, dass ich in einem fumigarten Zimmer schlief. Anschließend setzten wir (das Hostelpersonal) und ich uns alle nach draußen, damit sich das Gift verzog. Ich lieh mir dann das Fahrrad von Jorleini und fuhr damit immer weiter an der Küstenstraße entlang, bis ich zum Smithsonian Institute kam. Dort fragte ich nach Deyvis, aber der war schon gestern verschwunden, da heute 1. Mai ist. Also fragte ich nach Rachel, mit der mein Vater über ein mögliches neues wissenschaftliches Projekt kommuniziert, nachdem er den Kontakt mit ihr gesucht hat, weil ich einmal mit Deyvis dort war, um eben dieses Projekt zu starten. Aber auch sie war nicht da. Also fuhr ich noch ein Stück weiter und hielt bei einem dünnen Strandstreifen an. Ich sammelte ein paar Muscheln, aus denen ich mal ein Traumfänger basteln will. Marie weiß wohl, wie es geht. Nach etwa einer halben Stunde fuhr ich dann wieder zurück. Abends ging ich zur Tauchschule und saß dort mit Nina, Sophia, Tony und Carlos.
2.5.2015 - Besuch von Ronaldo
An diesem Morgen brachte ich den blog endlich wieder auf einen mehr oder weniger aktuellen Stand. 1 1/2 Monate aufzuholen dauert wirklich ewig. Mittags kam dann Ronaldo mit seiner Frau auf die Insel, so wie sie es mir gestern per Telefon angekündigt hatten. Sie hatten 2 große Tüten voll Artesanía dabei und wir setzten uns somit in den Park und verkauften diese. Während die Frau von Ronaldo mit dem Baby bei den Sachen im Park blieb, lief ich mit Ronaldo durch die ganze Stadt und wir versuchten in Restaurants, Hotels und Sovenierläden die Sachen zu verkaufen. Wir wurden einiges los. Bis 19:00 Uhr waren wir unterwegs. Dann kauften wir Kartoffeln und Gemüse und gingen ins Hostel, um zu kochen. Bratkartoffeln mit Gemüse und Ei. Nach dem Abendessen gingen Ronaldo und seine Frau dann los, um einen Boxkampf zu gucken, den, keine Ahnung warum, alle sehen wollten. Mit Edin spielte ich noch ein Würfelspiel, dass er mir beigebracht hatte und dann setzte ich mich zusammen mit Freunden vom Hostel, Hector, Christopher und Edin ins Hostel und wir schauten einen Film. Kurz vor Mitternacht kam dann die Frau von Ronaldo zurück und wir legten uns schlafen. Meine Füße waren rabenschwarz vom ganzen Dreck, aber es gab kein Wasser zum waschen. Ronaldo blieb aus. Meret hatte sich heute bei mir gemeldet, dass sie uns morgen gerne spontan für ein paar Tage besuchen wollte, um unser Projekt kennenzulernen. Also machten wir Treffpunkt und Treffzeit für morgen aus.
3.5.2015 - Fußball Tag 2 und Meret zu Besuch
Morgens habe ich die allerletzte Animation für Leonas Gruppe gemacht und habe dann um 8:30 Uhr morgens das Hostel verlassen. Ich hatte diesmal Glück mit den Verbindungen. Ich durfte mit der Lancha eine halbe Stunde früher fahren, da ein Passagier nicht aufgetaucht war und sie mich als Ersatz wählten. Von der Lancha gings dann zum Bus, der direkt abfuhr. So war ich schon um 10:45 Uhr in Changuinola und konnte noch ein Läuseshampoo für Marie besorgen. Um 11:00 Uhr traf ich dann Meret und wir fuhren bis nach Bonyic. Dort kam nicht direkt ein Boot und so unterhielten wir uns mit Risario, Gibb und zwei dicken Treckerfahrern über Tiere. Gegen 14:00 Uhr kamen wir dann in Sieykin an, wo wir von Ale erfuhren, dass Adolfo wieder in Changuinola im Krankenhaus sei, wegen seiner Bauchschmerzen. Nachdem wir uns im Fluss gebadet hatten, zogen Meret und ich uns um und gingen zum Fußball in der Schule. Dort blieben wir bis abends und gingen dann nach Hause. Letizia und Orlando kamen dann irgendwann wieder und gingen direkt ins Bett. Es gab kein Abendessen für uns und so waren wir froh, dass ich Obst aus Changuinola mitgebracht hatte und aßen Ananas und Mango.