12.04.2015 - Wörter und Fische
Morgens früh lief ich zu Justino, zusammen mit Keisy, um Batman zu holen, den Orlando mit zur Baustelle seines eigenen Hauses nehmen wollte. Batman war im Moment bei Justino geparkt. Als ich zurückkam, redeten Adolfo, Rafa und ich mit Ralph und planten zum einen den Ecotourismus und zum anderen einen möglichen Kakaohandel. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg nach Sieyllik, um dort mit dem Coregidor zu reden. Aber an dem Haus angekommen, war keiner da. So gingen wir zu Daniel, aber auch der war nicht im Haus. Nun mussten wir zurück über den Fluss, aber das kleine Boot war auf der anderen Flussseite. Wie immer in dieser Situation bat Adolfo mich, das Boot zu holen. Ich warf mich also ins Wasser, überquerte den Fluss und musste dann in dem wackeligen Baumstamm wieder zurück. Das Problem war, dass es keine Palanca gab, sondern nur einen Ast. Damit konnte ich nicht so toll steuern, aber ich schaffte es, ohne zu kentern, bis auf die andere Flussseite zu den anderen. Nun übernahm Rafa das Ruder und ich, da ich sowieso schon nass war, schwamm erneut. Nun da wir alle drüben waren, wollten wir das Boot noch zurückbringen und so stiegen Rafa und ich wieder ein, um es bei Daniel abzustellen. Noch ein drittes Mal musste ich zurückschwimmen, bevor wir uns endlich auf den Weg nach Hause machten. Unterwegs äußerte Ralph den Wunsch, diesen Nachmittag noch Angeln zu gehen. So suchte ich Angelhaken, Speer und Taucherbrille und erneut machten wir uns auf den Weg zum Fluss. Während Adolfo und ich dort am Ufer unter den Steinen nach Garnelen suchten, baute Ralph seine 50-Teile Profiangel auf und warf diese einmal ins Wasser, wo sie sich sofort in den Steinen verhakte. Wir hatten viel Publikum, da zur gleichen Zeit eine junta de cargar arrena stattfand und die meisten wunderten sich, wofür man so viel Schnickschnack braucht, um einen Angelhaken ins Wasser zu werfen. Hier bei uns benutzt man einfach nur eine Nylonschnur mit Haken und fertig. Nach einer halben Stunde hatten wir 5 Garnelen, Regenwürmer, die Rafa gesammelt hatte und ein paar Wasserwürmer und mit diesen Ködern machten wir uns auf den Weg zu dem Stein, von dem aus wir immer fischten. Während Adolfo und ich die Naso-Angeln auswarfen, war Ralph wieder einige Zeit damit beschäftigt, seine Angel aufzubauen und kurz bevor wir wieder einpackten, da es dunkel wurde, hatte Ralph dann noch einmal Zeit, die Schnur auszuwerfen. Adolfo fing genau einen Fisch. Zwischendurch war ich in den Brunnen abgetaucht und hatte einige Fische gesehen, aber die hatten alle keinen Hunger. Nun, da die Nacht anbrach, kehrten wir mit der Strömung schwimmend zurück und warteten dann, bis es wirklich dunkel war, damit Rafa und ich mit dem Speerfischen beginnen konnten. Aber der Fluss war wie ausgestorben. Wir kämpften uns in der Strömung einmal auf die andere Flussseite, schauten dort in Ufernähe nach Beute und kehrten dann wieder zurück, aber auch wieder nur mit einem einzigen Fisch. Wir sahen so wenige, dass wir beschlossen nach Hause zu gehen.
13.04.2015 - 50 Caña Blanca
Während Adolfo Ralph wegbrachte, führte ich meinen Auftrag aus, 50 weitere Caña Blanca zu suchen und ging dafür zu Isaac, um ihn um Hilfe zu bitten. Das ist etwas, was mir hier wirklich gefällt. Wenn man eine Bitte hat und einen Gefallen fordert, lassen sehr viele der Nasos sofort alles stehen und liegen und helfen einem. So verschob Isaac das Waschen und ging mit mir mit, um mir zu helfen, ebenso wie José. Zu dritt kürzten wir alle 4-5m langen Caña Blanca in 1 ½ Stunden. Zwischendrin hatte es angefangen zu regnen. Nun schnürten wir die Cañas in Bündel zusammen. Zuerst machte Isaac eines aus 15. Das konnte ich allerdings kaum anheben, so schwer war das. Für mich machten wir dann eines mit 10. Dieses trug ich bis zum Sieykin, an den Fuß des Hügels. Zurück. José und Isaac kamen mir auf dem Weg mit je einem Bündel entgegen und ich holte das letzte, das noch übrig war. Dann trug ich 3 der 4 Bündel bis zu Adolfos Haus den Hügel hoch. Das vierte war zu schwer für mich. Arbeit getan. Völlig durchnässt und etwas k.o. gönnte ich mir erst einmal eine Pause. Die ständige Nässe gestern uns heute hatte mir meine schon vorprogrammierte Erkältung beschert und so ruhte ich mich am Nachmittag lieber aus. Abends kam dann Adolfo zurück und brachte einen neuen Touristen mit: Marie Schmitz. Naja, sie war eben so lange weg, dass sie fast schon als Tourist gelten konnte ;)